Marketingmaßnahmen und Trends

14.07.2021
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Die klassischen Marketingmaßnahmen sollten gerade jetzt kritisch hinterfragt werden und die potenziellen Chancen neuartiger Marketingaktionen entsprechend erörtert werden. Eine optimale Kombination beider Welten, im Zusammenspiel mit tiefergehenden Kenntnissen über die eigene Zielgruppe, ergibt in der Praxis oft die goldene Formel. Wie der Aufbau einer Strategie in der Praxis aussehen kann, verraten wir in diesem Beitrag.

Alltägliches Marketing

Wie findet man die richtigen Marketingmaßnahmen für den Alltag?

Die richtigen Marketingmaßnahmen für das eigene Studio zu finden, klingt auf den ersten Blick schwerer, als es in der Praxis tatsächlich sein muss. Wer nämlich einige Bewertungskriterien beachtet, der wird sich in der großen Auswahl schnell zurechtfinden. Fakt ist aber trotzdem, dass sich in puncto Marketingmaßnahmen in den vergangenen Jahren einiges geändert hat, vor allem aus Sicht der bestehenden und potenziellen Kunden.

Marketing selbst wird nicht selten als die Kunst beschrieben, eine gewünschte Zielgruppe auf das eigene Angebot aufmerksam zu machen. Gerade dies ist in den vergangenen Jahren allerdings zunehmend schwerer für Unternehmen geworden. Kunden werden täglich mit mittlerweile über 10.000 Werbebotschaften konfrontiert. Inmitten dieser Fülle an Botschaften aufzufallen, schaffen nur die wenigsten. Schließlich bleiben beim Kunden nur die Dinge hängen, die wirklich wichtig für einen selbst sind. Es ist also effizientes Arbeiten gefragt, sonst wird das eigene Budget nur unnötig verbrannt!

Die richtige Zielgruppe

Viel wichtiger, als den einen Trick für das eigene Marketing zu finden, ist es, die Zielgruppen des eigenen Marketings zu kennen – und zwar im Detail! Wen möchte ich mit meinem Marketing erreichen? Erreiche ich diese in Zeitungen oder eher in den sozialen Medien? Welche Ansprache könnte die gewünschte Wirkung erzielen? Welche eher weniger? Die Antworten auf diese Fragen können wichtige Wegweiser sein, wenn es darum geht, eine erfolgreiche Marketingstrategie zu definieren.

Marketingkanäle

Nachdem im ersten Schritt die eigenen Zielgruppen genauer unter die Lupe genommen wurden, geht es im nächsten Schritt darum, die passenden Marketingkanäle zu finden. Dabei gibt es mittlerweile eine Fülle von Maßnahmen, die sich im Lauf der Jahre, neben den klassischen Marketingmaßnahmen, bewährt haben. Bewährt bedeutet in diesem Fall, dass sie die gewünschte Wirkung erreichen und die eigene Zielgruppe aufmerksam auf das eigene Angebot machen.

Eine Wertung hinsichtlich der Daseinsberechtigung der einzelnen Kanäle findet an dieser Stelle bewusst nicht statt. Denn aus rein unternehmerischer Sicht ist es grundsätzlich egal, ob Google beispielsweise auch negative Auswirkungen auf den eigenen Alltag hat. Zum einen, weil dagegen ohnehin nicht viel unternommen werden kann. Zum anderen, weil bestehende und potenzielle Kunden diese Kanäle nutzen. Und schließlich geht es bei der Auswahl der Marketingmaßnahmen genau darum, nämlich das eigene Unternehmen dort zu präsentieren, wo sich potenzielle Kunden auch tatsächlich aufhalten.

Google My Business

Ein Google My Business Account zählt für lokale Unternehmen zur absoluten Grundausrüstung, wenn es um das Thema Marketing geht. Wenn Sie sich hier noch kein Unternehmensprofil angelegt haben, sollten Sie das schnellstmöglich tun. Fast jede Suche startet heutzutage nämlich auf der weltgrößten Suchmaschine. Wer bei den Suchen um die Suchbegriffe Nagelstudio + der eigenen Stadt gefunden werden möchte, der kommt da einfach nicht vorbei. Ist das Profil erst einmal angelegt, gilt es, dieses natürlich auch fortlaufend zu pflegen. Das bedeutet Bilder und Videos hochladen, fleißig Bewertungen sammeln und auch aktuelle Beiträge teilen. Die Vollständigkeit des eigenen Profils, die Frische der Inhalte und die Anzahl der positiven Bewertungen sind Faktoren, die hier als positiv für die eigene Platzierung wirken können.

Google Ads

Auch für diesen Punkt bleiben wir im großen Google-Kosmos. Google Ads steht für bezahlte Werbung, die über Google für ausgewählte Suchbegriffe geschaltet werden kann. Die Begriffe werden vorab ausgesucht und das eigene Maximalgebot festgelegt. Ist das Gebot hoch genug, so erscheinen Sie mit der eigenen Anzeige für die ausgewählten Suchanfragen bei Google ganz oben. So erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass das eigene Angebot vom Nutzer angeklickt wird. Er möchte schließlich nicht endlos scrollen, sondern schnellstmöglich zur gesuchten Seite geführt werden. Die Ads werden beim Ausspielen entsprechend mit dem Wort Anzeige gekennzeichnet.

Der Vorteil von Google Ads liegt auf der Hand: Die eigene Werbung wird für ausgewählte Begriffe ausgespielt.

Der Nachteil: Hier bezahlen Sie als Unternehmen pro Klick. Werden also viele Klicks, aber keine Kaufabschlüsse generiert, so kann es ziemlich schnell teuer werden.

Social-Media-Marketing

Die Welt der sozialen Medien ist riesig! Das Ziel ist nicht, auf so vielen Hochzeiten wie möglich zu tanzen, sondern auch hier die richtigen Kanäle zu finden. Richtig deshalb, weil sich hier die gewünschte Zielgruppe aufhält und empfänglich für die eigenen Inhalte ist.

Tendenziell passen in diesem Zusammenhang vor allem Facebook und Instagram zu Nagelstudios. Facebook punktet hier vor allem mit seinen (lokalen) Gruppen und der bezahlten Werbung, die in unmittelbarer Nähe – sogar nach gewünschten Postleitzahlen – ausgespielt werden kann. Instagram bietet sich vor allem an, weil hier visuell ansprechende Inhalte eher konsumiert und wahrgenommen werden. Vorher-Nachher-Bilder und außergewöhnliche Designs bieten sich hier in jedem Fall an. Beide Plattformen gilt es zunächst kennenzulernen und anschließend den Content zu definieren, der am besten zum eigenen Unternehmen passt.

Klassische Werbung

Selbstverständlich sollte auch klassische Werbung nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Flyer, Werbung in Zeitungen oder gar das Sponsoring von Events müssen nicht kategorisch schlechte Marketingmaßnahmen sein, nur weil es sie schon lange gibt.

Allerdings müssen vor allem diese kritisch auf ihre Wirksamkeit hinterfragt werden. Stellen Sie zum Beispiel fest, dass die Streuverluste bei Zeitungswerbung zu hoch sind, dann sollten Sie an dieser Stelle mutig sein und neue Wege probieren. Ebenso können Sie auch darüber nachdenken, anstatt klassischer Werbeanzeigen auch entsprechende Expertenbeiträge zu testen – online wie offline. Wer seiner Zielgruppe zuhört, der wird schnell merken, welche Inhalte hier eher zum Ziel führen.

Die Qual der Wahl

Wie wählen Sie nun die richtigen Maßnahmen aus?

Die Auswahl der richtigen Marketingmaßnahmen hängt von vielen Faktoren ab. So zum Beispiel von der Größe des eigenen Budgets und des eigenen Teams. Das Allerwichtigste ist es allerdings, die eigene Zielgruppe zu kennen. Deren Verhalten gilt es vorab zu analysieren und darauf aufbauend die richtigen Maßnahmen zu wählen. Wer diesen Schritt überspringt, Marketing betreibt und einfach nur hofft, dass es irgendwie schon klappen wird, der könnte zeitnah auf Probleme treffen. Selbst Erfolge können so oft nur schwer repliziert werden.

Kundenzufriedenheit

Haben Sie den Kunden einmal im Laden vor Ort, ist das fast schon die halbe Miete. Denn nach wie vor ist das klassische Empfehlungsmarketing einer der stärksten Umsatztreiber überhaupt. Zufriedene Kunden empfehlen den eigenen Service gerne weiter. Umgekehrt vertrauen wir auf die Empfehlungen von Freunden und Verwandten immer noch mehr als auf irgendeine Werbeanzeige.

Richard Dihen

Der Autor ist Gründer und Geschäftsführer der Social Media Agentur Di.Ri Social Media, die im Jahr 2017 gegründet wurde. Gestartet bei einem Start-up, bei dem es darum ging, aus wenig Budget extrem viel zu machen, arbeitet die Agentur heute speziell mit Start-ups und kleinen bis mittelgroßen Unternehmen zusammen.

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