Interview: Sportler-Füße

21.11.2019
Foto: Daxiao Productions/Shutterstock.com

Ja, wo laufen Sie denn? Beim Sport wird wohl kein Körperteil mehr belastet als die Füße. Umso wichtiger ist hier ihre Pflege. Doch was tut Sportler-Füßen so richtig gut? Wir haben bei der Ex-Sportlerin und Sportmoderatorin Anna Kraft nachgefragt.

Anna Kraft

Die 34-Jährige war als Leichtathletin beim TSV Bayer 04 Leverkusen aktiv. Sie wurde mit der Sprint-Staffel mehrfache deutsche Meisterin. Nach Verletzungen musste sie ihre Leichtathletik-Karriere beenden. Heute ist sie als Sportmoderatorin tätig.

BEAUTY FORUM: Sie waren eine erfolgreiche Leichtathletin, wie wichtig waren dabei Ihre Füße?

Anna Kraft: Ja! Meine Füße waren zu meiner aktiven Zeit quasi das wichtigste Werkzeug überhaupt, denn sie sollten mich ja so schnell wie möglich über die Bahn sprinten lassen.

Wie stark wurden Ihre Füße während Ihrer sportlichen Karriere beansprucht?

Also im Vergleich zu Tänzerinnen wahrscheinlich nicht allzu stark, aber die ein oder andere Blase von zu engen Spikes, Achillessehnen-Beschwerden oder Ähnliches haben meine Füße schon erleiden müssen.

Wie haben Sie als Sportlerin Ihre Füße gepflegt?

Ehrlich gesagt zu wenig, die Pflege beschränkte sich damals eher auf schöne Nägel, weiche Fußsohlen und auf Fußbäder. Massagen habe ich leider erst viel zu spät ausprobiert.

Welche professionelle Fußpflege haben Sie in Anspruch genommen?

Seit gut zehn Jahren gehe ich alle vier Wochen zur medizinischen Fußpflege und genieße es stets in vollen Zügen. Unsere Füße müssten eigentlich viel mehr gepflegt und verwöhnt werden. Für Klamotten geben Frauen oft so viel Geld aus. Die Füße jedoch, die uns jeden Tag durch den Alltag tragen, bleiben dabei leider viel zu oft auf der Strecke.

Es heißt ja immer so schön: Läufer sprinten sich die Füße wund. Wie war das bei Ihnen?

Das ist mir ehrlich gesagt noch nie passiert, aber vielleicht bin ich deshalb auch keine ganz große Sprinterin geworden.

Wie haben Sie Ihre Füße auf einen Wettkampf vorbereitet?

Ich habe beim Aufwärmen stets die gleichen Wettkampfsocken getragen, bei schlechtem und kühlen Wetter warme Stulpen an den Knöcheln bevorzugt und am Abend vor dem Wettkampf die Fußnägel immer frisch rot lackiert.

„Kleine Schuhe für den großen Erfolg“: Ist es wahr, dass Läufer sich in zu kleine Schuhe quetschen, um ein stabileres Gefühl zu bekommen?

Ja das stimmt, ich habe meine Spikes immer eine halbe Nummer zu klein gekauft.

Was haben Sie gegen Druckstellen, Blasen und Quetschungen oder Ähnliches an den Füßen gemacht?

Die zu engen Schuhe direkt nach dem Wettkampf sofort ausgezogen!

Durch viele Verletzungen haben Sie dann Ihre Leichtathletik-Karriere beendet. Haben Sie an den Füßen heute noch verletzte Stellen/Narben? Wenn ja, wie pflegen Sie diese?

Leistungssport hinterlässt immer ein paar Spuren, so auch an meinen Füßen. Zu enge Schuhe verursachen oft einen Hallux valgus und der ist nicht gerade die schönste Fußstellung.

Wie wichtig ist Ihnen die Pflege Ihrer Füße auch heute noch nach Ihrer sportlichen Karriere?

Der monatliche Fußpflegetermin ist Pflicht: Verwöhnprogramm für meine Füße, die 45 Minuten Auszeit vom Alltag, Luxus für mich.

Haben Sie noch drei Pflege-Tipps für beanspruchte Füße?

Gut riechende Fußbäder, Sheabutterfußcreme und Einlagen für die Lieblingssneaker.

Das Interview führte Sandra Jung
Mehr zu diesem Thema
Mehr zu den Themen:

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Pflegeberatung

Artikel Das Wort „Frostbeule“ ist eine Zusammensetzung aus Frost und Beule. Artverwandt ist auch der Begriff „Frostköttel“. Hierbei handelt es sich um einen Menschen, der bei der geringsten Kälte friert. Umgangssprachlich spricht man manchmal auch von „Winterzehen“. Frostbeulen zählen zwar zu den Kälteschäden, sind jedoch keine Erfrierungen im eigentlichen Sinn. Denn bei Frostbeulen bilden sich keine Eis-
kristalle im Gewebe, die zu Schäden führen können.
Artikel Auf der Körperoberfläche befinden sich rund zwei Millionen Schweißdrüsen. An der Stirn, an den Handflächen und an den Fußsohlen treten sie vermehrt auf. Besonders unangenehm ist der Schweißgeruch an den Füßen. Hier können Sie als Fachfußpflegerin Aufklärungsarbeit leisten.