Dauerthema Nagelpilz

21.01.2019
Bild: HELLMUT RUCK GmbH/www.peclavus.de

Nagelpilz ist ein Standardthema, welches die tägliche Arbeit in der Fußpflegepraxis betrifft und doch immer wieder zu Problemstellungen führen kann. Dazu 5 Fragen und 5 Antworten:

Was versteht man unter „Nagelpilz“ und wie kann man ihn erkennen?

Nagelpilz ist eine Infektion der Nagelplatte – meist mit Dermatophyten, seltener mit Hefe- oder Schimmelpilzen. Rein optisch kann es auch einem bakteriellen Befall ähneln. In den meisten Fällen dringt der Pilz von distal nach proximal (von außen nach innen) unter die Nagelplatte ein. Sind bereits Hohlräume unter dem Nagel vorhanden, so hat der Pilzbefall leichtes Spiel. Meist fallen gelblich-bräunliche Areale unter oder auf der Nagelplatte auf. Im Endstadium kennt wohl jeder die bröckeligen gelblich-bräunlich-schwarz verfärbten Nagelplatten, die an eine holzige Oberfläche erinnern. Oftmals ist das Nagelwachstum gestört – der Nagel wächst eher in die Dicke, als in die Länge oder gar nicht mehr.

Ist eine ärztliche Abklärung notwendig?

Da auch ein bakterieller Befall ähnliche optische Symptome zeigt, sollte unbedingt eine ärztliche Abklärung angestrebt werden. Ähnliche Erscheinungen auf dem Nagel findet man auch bei Hauterkrankungen, die keine infektiöse Ursache haben: z.B. Psoriasis. Mittels Pilzpräparat oder Pilzkultur kann man unter bestimmten Voraussetzungen den Erreger exakt bestimmen. Wichtig ist, dass der Patient einige Wochen zuvor kein Antimykotikum aufgetragen hat und die Probe vom Nagel an der richtigen Stelle entnommen wird.

Gibt es Risikogruppen, bei welchen Nagelpilz häufig auftritt?

Zu den wichtigsten Risikogruppen, bei denen Nagelpilz häufig auftritt, zählen Sportler, Diabetiker, ältere Menschen, Patienten mit Angiopathien und all diejenigen, welche durch Tragen ungeeigneter Schuhe (Passform, Sicherheitsschuhe…) den Nagel über langen Zeitraum dauerhaft schädigen. Eine übertriebene manuelle Behandlung der Nägel, Eigenmanipulation und immer wiederkehrende Hautpilzerkrankungen können die Entstehung eines Nagelpilzes begünstigen.

Wie können Nagelpilzerkrankungen effektiv behandelt werden?

Über die effektivste Behandlung entscheiden immer der optische Befall und der Erregernachweis. Egal, für welche Behandlungsmaßnahme man sich entscheidet, ist es oberstes Gebot, das gesamte befallene Nagelmaterial abzutragen. Dies sollte in kurzen Behandlungsabständen erfolgen, damit die entsprechenden Mittel besser wirken können. Hinzu kommt, dass die Behandlung nur erfolgversprechend sein kann, wenn der Patient die ihm verordneten Mittel regelmäßig und gründlich anwendet. Ein eventueller Hautpilz sollte dabei nicht vernachlässigt werden. Oftmals wird dieser nicht mitbehandelt und bei entsprechenden Bedingungen am bereits gesunden Nagel infiziert sich dieser mit den gleichen Erregern ebenfalls. Auch ist auf entsprechende Schuh- und Strumpfhygiene zu achten. Unbedingt vermieden werden sollte, Schuhe barfuß zu tragen.

Wie lange dauert in der Regel eine Nagelpilzbehandlung?

Im Regelfall dauert die Pilzbehandlung so lange, wie ein Nagel zur gesamten Erneuerung benötigt. Man spricht hier von etwa einem Jahr.

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