Klimaschutz beginnt im Kleinen

20.06.2018
Foto: Norman Pogson/Shutterstock.com

Es fängt damit an, dass Sie einmal selbst schauen, wie der Klimafußabdruck, also die CO2-Bilanz Ihres Instituts aussieht. Denn ohne eine erste Standortbestimmung „Wo stehe ich denn eigentlich?“ ist eine weitere Betrachtung dieses brandaktuellen Themas gar nicht möglich. Ihre Jahresabrechnungen zeigen den Verbrauch für Heizung, Strom und Mobilität an. Daraus lässt sich leicht mithilfe einer standardisierten Berechnung der Klimafußabdruck Ihres Instituts ermitteln. Der Klimafußabdruck, auch CO2-Klimabilanz genannt, weist die CO2-Emissionen aus, die jährlich im Alltagsbetrieb entstehen und die es zu senken gilt. Wer möchte, kann die Emissionen, die nicht vermieden werden können, kompensieren. In erster Linie geht es beim Thema Emissionen immer darum, den Grundsatz „Vermeiden geht vor Kompensieren!“ umzusetzen.

Wo können Emissionen vermieden werden?

Wichtig ist also, konkrete Maßnahmen zu finden, die dabei helfen, Ihren Energieverbrauch beziehungsweise die individuellen Emissionen Ihres Betriebes zu senken. Das hat nicht nur einen positiven Nutzen für unser Klima, sondern auch für Sie als Unternehmerin und Ihr Institut.

Hierfür gilt es, sich einfach ein paar Fragen zu stellen, denn es sollen ja tatsächlich Emissionen vermieden und damit eingespart werden.

Steht vielleicht eine Heizungserneuerung oder die Wärmedämmung des Hauses an? Benutze ich noch alte Glühlampen oder Halogenstrahler? Steht in der Kaffeeküche ein alter Kühlschrank mit hohem Energieverbrauch? Welche Energieklassen haben meine Elektrogeräte im Institut?

Bei Unsicherheiten oder Zeitmangel kann an dieser Stelle eine kostenlose Energieberatung der lokalen Klimaschutzagentur weiterhelfen. Der Berater ermittelt, was technisch möglich und schnell für Sie umsetzbar ist. Nutzen Sie diese Möglichkeiten. Meine Erfahrungen bisher zeigen, dass die Experten der Klimaschutzagenturen eine hohe Erfolgsrate bei der Vermittlung und Umsetzung von Maßnahmen aufweisen können.

Rechnet sich das?

Wer langfristig Geld sparen möchte, muss zunächst in moderne und effiziente Geräte investieren, alte Lampen und Geräte durch neue und sparsame ersetzen. Bitte auch sonstige Energiefresser ins Konzept der Geräterneuerung einbeziehen und alsbald austauschen!

Die Einsparungen bei den späteren Betriebskosten sind ein Teil der Finanzierung der Neugeräte oder der Energiemaßnahmen.

Mobilität

Auch beim Thema Mobilität lässt sich einiges für unser Klima tun. Reisen Sie oder Ihre Mitarbeiterinnen immer mit dem Auto an? Dann könnten Sie vielleicht über ein deutlich günstigeres Abo für den öffentlichen Nahverkehr nachdenken. Oder gibt es die Möglichkeit, dass einige Mitarbeiterinnen eine Fahrgemeinschaft bilden? Das Auto stehen zu lassen schont nicht nur unser Klima, sondern auch oft die Nerven und vor allem den Geldbeutel Ihres Instituts. Und die lästige Parkplatzsuche und eventuelle Parkgebühren können auch reduziert werden.

Grüner Strom

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Auswahl Ihres Energieversorgers. Viele Institute nutzen noch immer „Graustrom“ aus fossil befeuerten Kohle- und Gaskraftwerken. Dabei ist es heute sehr einfach, einen „grünen“ Tarif für die Strom- und Gasversorgung zu finden und zu ihm zu wechseln!

Die Kosten sind dabei nahezu identisch mit denen von konventionellen Versorgern und die beachtlichen Wechselprämien bieten einen zusätzlichen Anreiz, einmal zu vergleichen. Wer diszipliniert jährlich wechselt, spart eine ganze Menge Geld! Meine eigene Erfahrung zeigt, dass sich der jährliche Tarifwechsel in barer Münze auszahlt. Wer sich selbst nicht an die einschlägigen Verbraucherplattformen herantraut, dem empfehle ich, einen Energiemakler zu kontaktieren, der den Tarifwechsel optimiert und vorbereitet. Das einzige, was Sie als Strom-beziehungsweise Gaskundin tun müssen, ist, die Unterschrift unter das SEPA-Mandat für den neuen Versorger zu setzen. Oder noch besser: Vielleicht bietet Ihr bisheriger Versorger bereits interessante günstigere grüne Tarife an. Probieren Sie es! Und helfen gleichzeitig, den eigenen Klimafußabdruck und damit die Umwelt zu entlasten.

Kompensation der Emissionen

Die Emissionen, die nach diesen Maßnahmen übrig bleiben und sich nicht reduzieren lassen, können dennoch kompensiert werden. Was bedeutet das Kompensieren von CO2 und wie machen Sie das? Das Kompensieren von Emissionen bedeutet, dass Sie hiesige Emissionen, welche als Treibhausgase weltweit Wirkung entfalten, durch Mitfinanzierung von internationalen Klimaschutzprojekten an anderen Stellen unserer Erde unterstützen. Diese internationalen Projekte geben jährlich Klimaschutzzertifikate nach bestimmten geprüften Standards heraus. Ihr Geld für diese Zertifikate fließt somit in anerkannte und geprüfte internationale Klimaschutzprojekte, die zu einem oder mehreren der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen. Klimaschutzprojekte helfen nicht nur, die Erderwärmung zu vermindern, sondern auch Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen, und unterstützen dort Gemeinschaften dabei, ihre Lebensgrundlage zu sichern.

Positives Image aufbauen

Als Ergebnis des Kompensierens Ihrer betrieblichen Emissionen können Sie einen Nachweis beziehungsweise ein Zertifikat „Klimaneutraler Betrieb“ oder „Klimaneutrales Unternehmen“ anfordern. Damit erzielen Sie einen ganz klaren positiven Effekt für das Image Ihres Instituts, da das Bewusstsein vieler Kunden in diesem Bereich inzwischen sehr geschärft ist. Ihr neues Zertifikat beziehungsweise Gütesiegel „Klimaneutrales Unternehmen“ lässt sich werbewirksam auf Druckerzeugnissen und auf Ihrer Homepage verwenden und unterstreicht dadurch den Nachhaltigkeitsgedanken Ihres Instituts. Damit sorgen Sie bei potenziellen Neukunden bereits vor dem Erstkontakt für einen positiven Eindruck. Ihr betrieblicher Klimaschutzbeitrag ist jedoch kein Einmaleffekt, sondern sollte ins tägliche Tun und Bewusstsein gelangen und jährlich neu angegangen werden.

Es gibt mittlerweile einige sehr gute und erfahrene Firmen, die seriös und routiniert für Sie die Themen „Klimafußabdruck“ und „Kompensieren verbleibender CO2-Emissionen“ aus einer Hand anbieten. Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Partner auf hohe Qualität und guten Ruf beziehungsweise Referenzen.

Viel Erfolg beim und Freude am betrieblichen Klimaschutz in Ihrem Institut.

Frank Huschka - Der Autor ist Diplom-Ingenieur und Gründer der Klimaschutzagentur Climate Extender. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, intelligente und kostengünstige Lösungen für Unternehmen zu finden, die einen wertvollen und wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen.

www.climate-extender.de

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