Ratgeber: Ampullen

29.07.2021
Foto: Robert_Przybysz/Shutterstock.com

Die Basics in der Kabine sind für erfahrene Kosmetikerinnen eine Leichtigkeit. ­Dennoch gibt es Situationen, da genügt es nicht, nach Standards vorzugehen. Kosmetikexpertin ­Christina Wenst zeigt Alltagssituationen, in denen ein Plus an Service notwendig ist.

Ohne Wirkstoffe funktioniert Kosmetik nicht. Für jedes Hautbild und jede Hautsituation gibt es einen passenden Wirkstoff. Noch effektiver sind Wirkstoffkombinationen, die zusammenarbeiten und dadurch schneller das gewünschte Ergebnis erzielen.

Wirkstoffampullen können hier ein guter Helfer sein und die Behandlung sinnvoll unterstützen. Eine Wirkstoffampulle ist ein hochdosiertes Konzentrat aus einem oder mehreren Wirkstoffen. Diese sind in luftdicht verschlossenen Glasampullen abgefüllt. Der Vorteil ist, dass durch die luftdichte Verschließung keine Konservierungsstoffe benötigt werden. Diese können allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten hervorrufen. Ein Nachteil ist, dass die Ampulle bei einer Anwendung aufgebraucht werden muss, da die Wirkung sonst verloren geht. In der Regel ist jedoch bereits die passende Menge abgefüllt.

Eine gängige Anwendungsoption ist es, in der Kabine die Ampulle vor der Maske aufzutragen, um diese mit dem passenden Wirkstoff zu intensivieren. Ampullen lassen sich aber auch hervorragend als Kur nutzen. Eine Kur in der Kosmetik bedeutet immer, in kürzerer Zeit zum gewünschten Ziel zu gelangen. Unabhängig von der Hautsituation kann eine Ampullenkur nach der Behandlung im Institut zu Hause fortgeführt werden. Eine Woche ist immer ideal; die Kur darf aber, je nach Hautbild und Ziel, auch einmal vier Wochen dauern.

Korrekt anwenden

In der Regel haben Glasampullen eine Sollbruchstelle. Es empfiehlt sich, die Ampulle in ein Kosmetiktuch zu wickeln und sie dann zu öffnen. Manche Hersteller bieten spezielle Ampullenöffner an. Den Inhalt der Ampulle kann man einfach herausklopfen. Das Wirkstoffkonzentrat verteile ich mit den Händen auf Gesicht, Hals und Dekolleté und schleuse es dann ein. Das ist möglich, indem ich es vorsichtig mit den Händen in die Haut eindrücke und einklopfe. Diese Technik führe ich fort, bis alles in die Haut eingezogen ist.

Noch effektiver finde ich das Einschleusen mittels apparativer Kosmetik wie Ultraschall, Iontophorese oder Ähnlichem. Ich selbst bin ein großer Fan von Ultraschall. Damit bringe ich den Wirkstoff tiefer in die Haut und erziele sogar eine Depotwirkung. So spürt der Kunde nach Tagen noch, dass der Wirkstoff in der Haut arbeitet.

Das ist gut …Wirkstoffkonzentrate lassen sich gut mit den Händen in die Haut einklopfen beziehungsweise „eindrücken“.… das noch besser!Noch effektiver ist das Einschleusen der Ampulle mittels Apparaten. Ultraschall oder Iontophorese können dafür sorgen, dass der Wirkstoff noch tiefer eindringt.
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CHRISTINA WENST

Die ausgebildete Kosmetikerin, Naildesignerin und Visagistin betreibt ein 120 Quadratmeter großes Institut mit fünf Mitarbeitern.

www.christina-wenst.de

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