Ja zum Expertenstatus

27.09.2022
Foto: GaudiLab/Shutterstock.com

Kunden mit einem Unternehmensblog noch besser erreichen – Auf Webseiten werden Blogs oder die News-Funktionen oft sehr prominent platziert. Gerade Corporate Blogs werden gerne gelesen und sind eine einmalige Möglichkeit, regelmäßig über sich, das eigene Institut und die neu erlernten Kompetenzen zu berichten. Was es hierbei zu beachten gilt? Unser Autor Prof. Dr. Michael Bernecker verrät es Ihnen.

Einen Blog zu erstellen und zu pflegen, ist für viele Unternehmen im Endkonsumentengeschäft ein ganz selbstverständlicher Schritt. Einige Webseitenlayouts stellen diese Funktion bereits automatisch zur Verfügung. Institute sind oftmals mehr auf Instagram oder Facebook fokussiert und unterschätzen die vielfältigen Möglichkeiten, die ein eigener Blog zu bieten hätte.

Besonders ist hier die Chance zu nennen, sich als Experte zu positionieren sowie die eigenen Leistungen und das Angebot passend darzustellen und noch dazu die Kundenbindung und -gewinnung zu stärken.

Markenpositionierung

Ein Blog ist ein hilfreiches Instrument, um das eigene Institut zu positionieren und sichtbar zu machen. Suchmaschinenoptimierte Blogbeiträge zu relevanten Themen rund um die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten steigern grundsätzlich die Sichtbarkeit der Institutsseite. Indem Beiträge zu häufig gesuchten Begriffen rund um Beauty und Kosmetik verfasst werden, können gute Positionen in den Google Suchergebnissen erzielt werden.

Dadurch gelangt das Institut in die Vorstellungswelt der Kunden und verdeutlicht seine Relevanz für die Themen, die die Kunden interessieren und beschäftigen. Zudem gibt es einen interessanten psychologischen Effekt, den man mit einem Blog perfekt nutzen kann: Instituten beziehungsweise Kosmetikern die häufiger gesehen und wahrgenommen werden, wird auch mehr Kompetenz und Expertise zugeordnet.

Ihre Blogbeiträge tragen damit signifikant zur Positionierung als Experte bei. Zugleich können Sie die Beiträge Ihres Blogs einfach und schnell in den üblichen Social-Media-Plattformen wie Facebook und Instagram teilen und erhalten so noch mehr Reichweite und Aufmerksamkeit.

Gewinnung und Bindung

Ein Blog ist für ein Institut in der heutigen Zeit ein wichtiges Instrument für die Kundengewinnung. Sie erhalten mehr Sichtbarkeit für Ihre Leistungen und Themen. Diese gesteigerte Sichtbarkeit hilft dabei, neue Kunden zu erreichen. Der einfache Klick auf einen Blogbeitrag macht aber noch keinen Kunden. Die Blogbeiträge müssen sowohl inhaltlich als auch gestalterisch so überzeugend sein, dass eine Kontaktaufnahme oder Terminbuchung zustande kommt.

Blogs funktionieren auch hervorragend für die Kundenbindung. Wir denken immer, dass unsere Kunden doch wissen müssen, was wir anbieten und tun. Das ist aber häufig nicht der Fall. Ihre Kundschaft weiß nicht so viel über Ihr Portfolio wie Sie als Institutsinhaberin. Informieren Sie in Ihrem Blog regelmäßig über Ihre Leistungen, die Marken, die Sie anbieten, oder neue Trends und Entwicklungen. So gibt es schnell die Möglichkeit, auch den eigenen Kunden regelmäßig neue Impulse und Angebote zu bieten.

Ein Blog kann aber noch viel mehr: So kann dieser gemeinsam mit Social-Media-Plattformen zum Beispiel dazu dienen, die Diskussion beziehungsweise den Austausch mit potenziellen Kunden zu stärken. Die Interessenten und potenziellen Kunden können direkt Kommentare verfassen oder Rückfragen stellen, die Sie öffentlich beantworten und so ein anderes Kundenerlebnis erzeugen können.

Redaktionsplanung

Grundsätzlich gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten, wenn Sie Ihren Blog starten. Damit der Blog möglichst effektiv eingesetzt werden kann, sollten natürlich zunächst passende Themen für die Blogartikel ausgewählt werden. Einige Webseitenbetreiber stellen sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob und wie man solche Beiträge verfasst. Viele Institute greifen dazu mittlerweile auf Agenturen oder Texter zurück, um sich auf die relevanten Tätigkeiten im eigenen Institut konzentrieren zu können. Ausgangspunkt ist dabei immer die Redaktionsplanung, in der man die eigenen Vorstellungen und Rahmenbedingungen klärt.

Hierbei legt man fest, in welcher Frequenz welche Themen gepostet werden, in welche Kanäle diese dann gestreut werden und ob es zum Beispiel besondere Ereignisse gibt, die Berücksichtigung finden sollten.

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Themenfindung

Es gibt vielfältige Themen für Ihren Blog:

  • Tipps und Tricks
  • Aktuelle Trends
  • Neue Produkte
  • Anwendungen
  • Teamevents
  • Mitarbeiter vorstellen
  • Personalsuche
  • Messen und Events
  • Der Blick hinter die Kulissen
  • und viele mehr

Generell ist es empfehlenswert, den Blog über einen längeren Zeitraum zu betreiben. Wer lediglich eine Handvoll Blogartikel verfasst, der wird den gewünschten Erfolg vermutlich nur bedingt bis gar nicht feststellen können. Gerade die Positionierung und Kundenbindung erfordern ein wenig Geduld. Ist das eigene Institut aber erst einmal aktiv mit Blogbeiträgen, sollte das auch langfristig Bestand haben.

Ansonsten zu Beachten

Nicht nur die Inhalte selbst sind ein Qualitätsmerkmal für einen Blog. Auch die Gestaltung muss überzeugen. Der Blog sollte zum Corporate Design der Webseite passen, um den Wiedererkennungswert zu garantieren. Bilder und Infografiken sollten genutzt werden, um die Blogartikel ansprechend zu gestalten und einen echten Mehrwert für den Leser zu bieten. Aktuell wird die Ansprache in Blogartikeln diskutiert: Sollen wir gendern? Sprechen wir unsere Leser und Leserinnen per Du oder Sie an? Zur Klärung solcher Fragen macht ein Konzeptionsworkshop Sinn, um zu klären, wie der Blog bei der eigenen Strategie helfen soll. Wie passt der Blog zur Website oder den eigenen Social-Media-Aktivitäten? Ein solcher Workshop ist immer gut angelegtes Geld, um dann später eine Strategie und Anleitung für die Umsetzung zu haben.

Mein Fazit

Gerade in der Startphase eines Blogs tritt häufig Ernüchterung auf: Man hat viel Zeit und Herzblut investiert, und dann hat der Blog nur zehn Besucher – ja, so ist das leider häufig.

Zu Beginn sollte man vielleicht auch etwas Budget einplanen, um mehr Besucher auf den Blog zu locken. Anzeigen in Suchmaschinen wie Google oder Anzeigen in den Social- Media-Kanälen verhelfen jedoch schnell zu zahlreichen Besuchern. Ob diese wiederkommen, hängt natürlich von den eigenen Kompetenzen und der Qualität des Blogs ab. Es lohnt sich aber definitiv, hier zu investieren.

Foto: Prof. Dr. Michael Bernecker
Prof. Dr. Michael Bernecker

Der Autor ist Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Marketing und der Digitalagentur Milatec. Als Professor für Marketing lehrt Michael Bernecker seit mehr als 20 Jahren an verschiedenen Hochschulen.

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