5 Treatments bei Photoaging

03.06.2022
Foto: LADO/Shutterstock.com

Wird kein geeigneter und ausreichender Lichtschutzfaktor aufgetragen, sind die negativen Folgen bereits nach kurzer Zeit spür- und sichtbar. Vorhandene Schäden wieder zu reparieren ist sehr mühselig. Wir stellen die Treatments vor und verraten, was dabei wichtig ist.

Bereits bei einem Sonnenbad ohne beziehungsweise mit zu geringem Lichtschutzfaktor wird die Haut strapaziert, gestresst und kann verbrennen. Besonders schädlich für die Haut sind die UV-A Strahlen, sie gelangen tiefer in die Haut und bilden reaktive Sauerstoffspezies (ROS). Diese führen zu kleinen Entzündungsprozessen in der Haut. Dies wiederum hat zur Folge, dass sich die kollagenen Fasern verkürzen und irreparabel geschädigt werden. Die Haut verliert an Volumen, Falten entstehen, der transepidermale Wasserverlust (TEWL) nimmt zu. Weitere Folgen können Pigmentstörungen, Altersflecken und Gefäßveränderungen wie Teleangiektasien sein. Man spricht von Photoaging, also lichtbedingter Hautalterung.

1. Fruchtsäurepeelings

Mit Alpha-Hydroxy-Säuren (AHAs), meistens Glykolsäure, können Sie feine Fältchen, besonders die „Knitterfältchen“, und kleine Pigmentstörungen sehr gut behandeln. Die Fruchtsäure entfernt Verhornungen und abgestorbene Hautzellen. Die Kollagenproduktion der Haut wird durch den angeregten Regenerationsprozess erhöht. Das Feuchtigkeitsbindevermögen der Haut wird gesteigert. Die Haut wirkt praller, ebenmäßiger und frischer. Für eine dauerhafte Verbesserung der Haut sind mehrere Behandlungen im Abstand von ein bis zwei Wochen nötig. Wichtig ist, die Behandlung nicht im Sommer durchzuführen und die Kundin darauf hinzuweisen, nach jeder Behandlung auf Sonnenschutzmittel zu achten.

2. Mikrodermabrasion

Sehr gut lässt sich eine AHA-Behandlung mit einer Mikrodermabrasion verbinden. Durch die mechanische Abtragung der obersten Hautschicht kann die anschließend aufgetragene Fruchtsäure noch tiefer und besser wirken. Vorsicht aber bei „ungeübten“ Häuten! Solch eine Behandlung sollte nur auf einer Haut durchgeführt werden, die Fruchtsäure gewohnt und robust ist. Vor allem bei Altersflecken oder größeren Pigmentflecken lassen sich hiermit überschüssige Verhornungen sehr gut entfernen, und auch Produkte mit Retinol wirken dann sehr gut.

3. Microneedling

Auch das Microneedling hat sich als sehr gut im Einsatz gegen lichtbedingte Hautalterung erwiesen. Tiefere Falten, ein grobes Hautbild und ein fahler, müder Teint lassen sich hiermit sehr gut behandeln. Durch die Reize der Nadeln wird die Haut intensiv durchblutet, und die Regeneration läuft auf Hochtouren. Die Haut erneuert sich von innen heraus.

Je nach aufgetragenem Wirkstoffserum können unterschiedliche Behandlungserfolge entstehen. Wird zum Beispiel Vitamin C eingearbeitet, werden Pigmentflecken gemildert und eine müde Haut wirkt frischer. Hyaluronsäure zum Beispiel polstert die Haut auf und versorgt diese mit Feuchtigkeit. Auch bei der Stärke der verwendeten Nadeln kann man variieren. Aufsätze mit neun bis zwölf Nadeln eignen sich gut bei Narben und Falten. Aufsätze mit 24 oder 36 Nadeln sind für die allgemeine Hautbildverjüngung.

Anders als bei einer AHA-Behandlung können Sie ein Microneedling ganzjährig durchführen. Ihre Kundin sollte aber auf Sonnenschutz achten. Die Behandlungen sollten in einem Abstand von vier bis sechs Wochen erfolgen und je nach Ziel zwischen drei bis sechsmal wiederholt werden.

4. Ultraschall

Bei stark ausgeprägten Gefäßveränderungen kann eine wöchentliche Ultraschallkur angewandt werden. Die Gefäßwände der Äderchen werden mithilfe von bestimmten Wirkstoffen wie beispielsweise Heidelbeerextrakt gestärkt. In Kombination mit Ultraschall gelangen die Wirkstoffe tiefer in die unteren Hautschichten und intensivieren die Wirkung. Diffuse Rötungen lassen sich hiermit gut verbessern.

5. Radiofrequenz

Oftmals leiden Kundinnen bei fortgeschrittenem Photoaging unter eingefallenen, erschlafften Wangenpartien. Hier hilft eine Behandlung mit Radiofrequenz. Durch eine Erwärmung der Haut auf maximal 41 Grad ziehen sich erschlaffte Kollagenfasern wieder zusammen. Kleine Falten werden sofort geglättet. Die Gesichtszüge werden sanft nach oben modelliert. Nach mehreren Behandlungen wirkt die Haut praller und glatter.

Als Kur durchgeführt kommt die Kundin alle zwei Wochen für eine Behandlung. Die Behandlungsdauer liegt zwischen vier und sechs Behandlungen. Direkt nach der Behandlung sollte die Kundin die Sonne meiden. Grundsätzlich kann diese Behandlung auch im Sommer erfolgen. Für eine Intensivierung der Behandlung kann auch hier vorab eine Mikrodermabrasion durchgeführt werden.

Lichtschutzfaktor beachten

Besser ist die Vor- als die Nachsorge. Sensibilisieren Sie Ihre Kundin für das Thema Lichtschutzfaktor (LSF). Erklären Sie ihr, dass bereits ein Sonnenbad reicht, um lichtbedingte Schäden in der Haut hervorzurufen. Passen Sie mit ihr ihre Pflegeroutine an und empfehlen Sie ihr entweder eine Tagescreme mit LSF oder ein separates Sonnenschutzmittel. Klären Sie die Kundin auch in Bezug auf die Bräunung auf. Auch mit einem LSF von 50 bräunt man noch, und das sogar gleichmäßiger und ohne Reue.

Julia Fessner,

ausgebildete Kosmetikerin,
Beautypharm Kosmetik-zentrum,
Alzenau,

www.beautypharm-alzenau.de

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