Je nach Jahreszeit benötigt die Haut unterschiedliche Wirkstoffe. Die Haut befindet sich wie die Natur auch ständig im Wechsel. Im Sommer sind es besonders feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe, da durch die Sonneneinstrahlung und Wärme die Haut zur Austrocknung neigt. Aber auch Lichtschutzfaktoren sind essenziell nötig. In diesem Artikel folgt eine Übersicht.
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Beruhigende Wirkstoffe oder Wirkstoffe für die sensible/ gereizte Haut können hilfreich sein, wenn es zu einem Sonnenbrand oder einer Sonnenallergie gekommen ist.
Zu den Must-haves für die richtige Sommerpflege zählen zum einen „Klassiker“, aber auch Wirkstoffe, die erst in den letzten Jahren ihren Bekanntheitsgrad erhöhen konnten und nicht mehr aus der Beauty-Branche wegzudenken sind.
Aloe Vera ...
... (auch Aloe barbadensis genannt) gehört zu einer der ältesten Pflanzen, die in der Kosmetik eingesetzt werden. Ein ausgewachsenes Aloe-vera-Blatt kann durch den hohen Wasseranteil bis zu einem Kilo wiegen.
Aloe vera ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und stoffwechselanregenden Enzymen. Ihr Hauptwirkstoff, was sie so besonders macht, ist Acemannan.
Acemannan wird im menschlichen Körper in der Pubertät gebildet und wirkt immunsystemstärkend. Im Zusammenhang mit Aloe Vera wird Acemannan auch Aloverose genannt. Aloe vera wirkt stark beruhigend, regenerierend, entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend. Dies ist auch der Grund, wieso es sehr oft in After-Sun-Produkten oder Produkten für die empfindliche/gereizte Haut eingesetzt wird.
Arginin ...
... ist eine Aminosäure, die den pH-Wert der Haut stabilisiert. Sie unterstützt die Feuchtigkeitsbindung in der Haut, beschleunigt die Hautregeneration und ist an der Kollagenbildung der Haut beteiligt.
Bisabolol ...
... wird aus dem Öl der echten Kamille gewonnen und besitzt von dieser die entzündungshemmenden, beruhigenden und antibakteriellen Eigenschaften, allerdings mit einer geringeren Allergierate.
Es wird bei sensibler, gereizter Haut eingesetzt, aber auch bei einer zu Unreinheiten neigenden Haut. Besonders in After-Sun-Produkten wird es verwendet.
Ceramide ...
... sind Lipide, die in der obersten Hautschicht, der Hornschicht (Stratum Corneum), vorkommen. Sie wirken barrierestärkend, schützen vor Austrocknung und wirken so dem transepidermalen Wasserverlust (TEWL) entgegen. Meistens kommen sie in Cremes für die trockene, feuchtigkeitsarme Haut oder auch Mischhaut vor.
„EIN LICHTSCHUTZFAKTOR SOLLTE IMMER VOR UV-A- UND UV-B-STRAHLUNG SCHÜTZEN UND BEI CHEMISCHEN FILTERN KORALLENRIFFFREUNDLICH SEIN.
Coenzym Q10 ...
... zählt zu den freien Radialfängern, also Antioxidantien. Es unterstützt die Zellenergiegewinnung und fördert die Zellaktivität. Die Haut wird vor oxidativem Stress und negativen UV-Schäden geschützt, so kann vorzeitiger Hautalterung entgegengewirkt werden.
Ectoin ...
... das aus Bakterien gewonnen wird, ist ein recht „neuer“ Wirkstoff, der erst 1985 entdeckt wurde. Er sorgt für den Feuchtigkeitsaufbau der Haut.
Ectoin bindet Feuchtigkeit in der Haut so, dass sie wie eine Schutzschicht vor Umweltfaktoren wie Hitze, Kälte oder auch UV-Schäden in der Haut liegt. Ectoin wird oft im Sonnenschutz eingesetzt, der für sehr sensible Haut geeignet ist.
Die perfekte Sommerroutine für die Haut:
• besteht also immer aus feuchtigkeitsspenden Wirkstoffen, gepaart mit mehreren Antioxidantien (diese wirken synergetisch) wie Vitamin C, Coenzym Q10 und Niacinamid.
• On top sollte jeden Tag ein Lichtschutzfaktor 50 für das Gesicht verwendet werden.
• Als SOS-Mittel, falls es doch einmal zu einem Sonnenbrand kam oder nach einem langen Tag am Badesee/Schwimmbad empfiehlt sich ein After-Sun-Produkt mit beruhigenden Eigenschaften wie Panthenol oder Aloe vera.
• Im Sommer gibt es allerdings auch Wirkstoffe, die man nur mit Vorsicht oder besser gar nicht verwenden sollte, da sie in Kombination mit Sonne Pigmentstörungen oder Hautreizungen hervorrufen können. Darunter zählen Retinol oder andere Vitamin-A-Präparate, Fruchtsäuren und Johanniskrautöl/-extrakt. Diese sollten maximal abends und auch nur mit Bedacht eingesetzt werden.
Glycerin ...
... ist ein natürlicher Bestandteil der Haut und gehört zum NMF (Natural Moisturizing Faktor). Äußerlich zugeführt, hilft Glycerin, Feuchtigkeit in der Haut zu binden und vor Austrocknung zu schützen. Glycerin wird heutzutage in fast jeder Creme verwendet.
Hyaluronsäure ...
... gehört neben Glycerin und Urea zu dem NMF der Haut. Aus diesem Grund ist sie auch sehr verträglich und kann an jeder Haut angewandt werden. Es wird zwischen verschiedene Arten wie hochmolekulare oder niedermolekulare Hyaluronsäure unterschieden.
Je kleiner die Hyaluronsäure ist, desto tiefer kann sie in die Haut eindringen und ihre feuchtigkeitsspendende, aufpolsternde Wirkung entfalten. Als Hyaluronmaske hilft sie, im Sommer gestresste, ausgetrocknete Haut nach einem Sonnenbad wieder zu befeuchten.
Tipps für schöne Sommerbräune
• In regelmäßigen Abständen ein Enzym-Peeling durchführen.
• Durch die Entfernung von Verhornungen kann die Haut gleichmäßiger bräunen, und es entstehen keine unregelmäßigen Verfärbungen.
• Der Wirkstoff Papain (der aus der Papaya gewonnen wird) spaltet die abgestorbenen Hautschuppen von der Haut sanft ab, sodass diese einfach abgewaschen werden können.
Mäusedornextrakt ...
... sollte es trotz aller Vorsicht und Eincremen mit einem Lichtschutzfaktor doch einmal zu einem Sonnenbrand gekommen sein, hilft Mäusedornextrakt, Rötungen und Irritationen zu mildern und Entzündungen stark zu beruhigen.
Für die empfindliche Haut gut geeignet sind Produkte mit Meersalz oder Meerwasser. Sie enthalten Mineralien und Spurenelemente, welche die Haut mit Nährstoffen versorgen und deso die Hautregeneration unterstützen. Die Haut wird widerstandsfähiger und zusätzlich mit Feuchtigkeit versorgt.
Niacinamid ...
... ist ein wahrer Wunderwirkstoff. Es gehört zur Gruppe der B-Vitamine, genauer gesagt Vitamin B3 und stärkt die Hautbarriere, reguliert die Talgproduktion, wirkt Pigmentstörungen entgegen und gehört zu den Antioxidantien.
Im Sommer angewandt, kann es vor Pigmentstörungen und UV-bedingter Hautalterung schützen.
Panthenol ...
... ist ein weiteres B-Vitamin (B5). Im Vergleich zu Niacinamid wirkt es allerdings komplett anders: entzündungshemmend, juckreizmildernd und feuchtigkeitsspendend.
Aufgrund dieser Eigenschaften wird es oft in After-Sun-Produkten eingesetzt oder in Akutpflegen für gereizte Hautzustände.
UV-Schutz ...
... ist natürlich der stetige Begleiter im Sommer. Man unterscheidet zwischen chemischem und physikalischem/mineralischem Lichtschutzfaktor. Letztere sind bei sehr sensibler Haut und Sonnenallergie gut geeignet.
Ein Lichtschutzfaktor sollte immer vor UV-A- und UV-B-Strahlung schützen und besonders bei chemischen Filtern korallenrifffreundlich sein. Der chemische Lichtschutzfaktor Oxybenzon steht im Verdacht, das Erbgut von Fischen und Korallen zu schädigen. Die meisten namhaften Hersteller verzichten daher bewusst auf diesen Inhaltsstoff.
Die meisten verwendeten Wirkstoffe für LSF sind im chemischen Bereich Meroxyl XL, Meroxyl SX, im physikalischen/mineralischen Bereich Titan- und Zinkoxid. Der richtige Lichtschutzfaktor hängt auch von der Eigenschutzzeit ab. Der Wert auf der Flasche, addiert mit der Eigenschutzzeit, ergibt die Minutenzahl, in der der Lichtschutzfaktor wirkt. Grundsätzlich ist für das Gesicht ein Lichtschutzfaktor von 50 empfehlenswert. Über den Tag verteilt, sollte immer wieder nachgecremt werden, besonders wenn man den Tag über im Freien verbringt. Im Übrigens ist Lichtschutzfaktor das beste Anti-Aging-Mittel, was man empfehlen kann. Die meisten Hautalterungserscheinungen sind auf Sonnenschäden zurückzuführen.
Vitamin C ...
... ist als weiteres Antioxidans bekannt. Es schützt vor oxidativem Stress und negativen Umwelteinflüssen. Da Vitamin C essenziell wichtig für den Kollagen- und Elastinaufbau der Haut ist wirkt es außerdem Linien und Falten entgegen und verbessert die Hautelastizität.
Julia Fessner
Die Autorin ist ausgebildete Kosmetikerin im Beautypharm Kosmetikzentrum, Alzenau.
www.beautypharm-alzenau.de
