Vielfältiger Honig

10.01.2019
Foto: Artem Shadrin/shutterstock.com

Die ersten Aufzeichnungen einer medizinischen Anwendung gehen auf eine Tontafel aus dem Jahr 2.000 vor Christus zurück, die eine Zubereitung mit Honig vermutlich zur Behandlung einer Wunde beschreibt. Experten nehmen an, dass Honig jedoch bereits seit rund 10.000 Jahren auch für medizinische Zwecke genutzt wird. Heute spielt das Bienenerzeugnis vor allem als Hausmittel und in der alternativen Medizin eine Rolle. Seine heilenden Eigenschaften beruhen bislang vor allem auf Erfahrungswerten. Zum Nachweis der klinischen Wirksamkeit von Honig sind nach Auffassung medizinischer Fachkreise ergänzende Studien notwendig.

Allheilmittel Honig?

Zucker ist ein natürliches Konservierungsmittel. Daher kann ein guter Honig auch nicht verderben. Durch seine hohe Zuckerkonzentration wird dem Gewebe Feuchtigkeit entzogen und somit Bakterien die Lebensgrundlage. Mit der Feuchtigkeit werden auch andere Stoffe aus dem Gewebe gespült, wie Beläge, Bakterien und deren Gifte. Aber auch bestimmte Enzyme im Honig haben eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Das Bienenenzym Glucose-Oxidase beispielsweise wird durch die Verdünnung mit Wundsekreten aktiviert und bildet in geringen Mengen die Verbindung Wasserstoffperoxyd, das in niedriger Konzentration lediglich das Bakterienwachstum hemmt, nicht aber zelltoxisch wirkt.

Galt früher noch der Grundsatz, dass eine Wunde für einen schnellen Heilungsprozess „an der Luft trocknen“ muss, so weiß man heute, dass Verletzungen am besten und auch eher narbenfrei in einer feuchten Umgebung heilen. Auf einer Wunde aufgetragen, hält Honig diese dauerhaft feucht, indem er dem Gewebe Wasser entzieht. Aber auch die Wundheilung soll das Bienenelixir positiv beeinflussen. Die geschmeidigende Wirkung von Honig wusste bereits Kleopatra zu schätzen. Beobachtungen zufolge soll Honig sogar die Narbenbildung verringern.

Im Handel gibt es zahlreiche, als Medizinprodukte registrierte Produkte, welche sich die positiven Eigenschaften des Honigs zunutze machen. Grundsätzlich sollten sich Betroffene bei bestehenden Infektionen nicht auf die pharmakologische Wirkung des Honigs verlassen, da die enthaltene Menge des Enzyms für eine medizinische Wirkung kaum ausreicht. Ein Löffel Honig, ergänzend zur konventionellen Therapie, kann jedoch auch nicht schaden.

Honigextrakt: hoher Pflegenutzen

Seine hydratisierende Wirkung macht sich auch die moderne Kosmetikindustrie zunutze. Diese hat einige Inhaltsstoffe des Honig als Schönheitselixier für Haut und Haare wiederentdeckt. Insbesondere die Oligosaccharide – große wasserliebende Zuckermoleküle – binden Feuchtigkeit und halten sie in der Epidermis fest. Der Effekt hält mehr als 24 Stunden an. Honigextrakte schützen die Haut somit effektiv und besonders nachhaltig vor dem Austrocknen.

Aufgrund seiner hohen Sensitivität und Verträglichkeit wird Honigextrakt besonders gerne bei der Pflege von empfindlicher Haut eingesetzt.

Die leicht antibakterielle Wirkung kann in kosmetischen Produkten ebenfalls von Vorteil sein und zum Beispiel in Fußcremes einen leichten fußpilzhemmenden Effekt haben.

Honig in Kosmetika ist keine Medizin

Die von den Befürwortern beschriebenen Heilwirkungen des Honigs gelten jedoch – wenn überhaupt – nur für den konzentrierten beziehungsweise unverdünnten und unerhitzten Honig und nicht für Extrakte, welche in kosmetischen Produkten zur Anwendung kommen. Die für die Bildung von antiseptischem Wasserstoffperoxid verantwortlichen Enzyme beispielsweise sind hier nicht mehr vorhanden. Auch ist der pH-Wert der Soft-Feet-Creme mit 6,6 und 7,0 und des Peelings mit 8 bis 9 zu hoch für die Aktivität der Glucose-Oxidase. Seine hohe pflegende und hautbefeuchtende Wirkung bleibt hiervon jedoch unberührt.

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