Hühnerauge (Clavi)

21.01.2019
Bild: HELLMUT RUCK GmbH

Das Hühnerauge (Clavus) ist eine schmerzhafte Hornschwielenbildung mit zentralem, in die Tiefe gehendem Dorn. Dauerhafte Druckbelastung oder Reibung, meist verursacht durch zu enges Schuhwerk, führt zur Schwielenbildung und in Folge zur Ausprägung des Hühnerauges. Medizinisch unterscheidet man folgende Arten:

  • Clavus mollis (weiches Hühnerauge): meist zwischen dicht stehenden Zehen, weicher, flacher Kern.
  • Clavus durus: harter, stark verdichteter Hornhautkern. Meistens am äußeren Fuß.
  • Clavus subungualis: Hühnerauge unter dem Nagel.
  • Clavus vasculare: Hühnerauge, in dem sich Blutgefäße befinden.
  • Clavus neurovasculare: Mit Nerven durchsetzt und daher sehr schmerzhaft.
  • Clavus neurofibrosum: großflächiges Hühnerauge. An Fußsohle und Ballen.
  • Clavus papillaris: Ist durch einen weißen Rand gekennzeichnet. In der Mitte unter der Hornhautschicht befindet sich eine Ansammlung von Flüssigkeit, sehr schmerzhaft.
  • Clavus miliaris: eine nicht tief reichende, runde Verhornung. Tritt vor allem an Stellen auf, die keinem Druck ausgesetzt sind. Da keine Schmerzen auftreten, wird es auch als Pseudohühnerauge bezeichnet.

Wichtig ist die Unterscheidung von Hühneraugen und Warzen, da deren Behandlung völlig andere Voraussetzungen hat. Der erfahrene Fußpfleger erkennt den Unterschied aber sofort.

Ursachen und Symptome

Die Hauptursache von Hühneraugen ist dauerhaft hoher Druck oder Reibung auf knochennaher Haut. Kein Wunder, dass es im Zwischenzehenbereich durch das Tragen enger Schuhe sehr häufig zur Hühneraugenbildung kommt. Vor allem Frauen sind betroffen, bedingt durch modisches Schuhwerk. Auch Fehlstellungen an den Zehen (z.B. Hallux oder Hammerzehen) können die Bildung von Hühneraugen begünstigen. Durch die Ausstrahlung in die Tiefe und Nervenreizung können Hühneraugen sehr schmerzhaft werden. Um den Schmerz zu minimieren kommt es zur Fehlbelastung der Füße (Schonhaltung) und damit zu nicht unerheblichen Folgeproblemen.

Was hilft kurzfristig?

Bei der Behandlung greifen viele Patienten zur Selbsthilfe mit Hühneraugenpflastern oder salicylhaltigen Präparaten. Eine nachhaltige Lösung ist das meist nicht, vor allem, wenn die Ursache (enge Schuhe) nicht eliminiert wird. Auch Druckentlastungen (z.B. RUCK DRUCKSCHUTZ basic Hühneraugenpolster) können kurzfristig Abhilfe schaffen, sind aber ebenfalls keine Dauerlösung.

Was hilft auf längere Sicht?

Was wirklich hilft ist das fachgerechte Entfernen durch einen Fußspezialisten. Hierbei wird die Schwiele in einem Fußbad mit keratolytischen Zusätzen (Hornhauterweicher) weich gemacht, was auch das Schmerzempfinden reduziert. Mit Skalpell, Hohlmeißelklinge, Hohlfräser oder (bevorzugt) Hautzange wird das Hühnerauge sternförmig vom Rand her eingeschnitten und vorsichtig bis zum Kegelendpunkt in die Tiefe gearbeitet. Es empfiehlt sich, danach eine Druckentlastung anzubringen, um den Heilungsprozess zu begünstigen.

Quelle: HELLMUT RUCK GmbH

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