Ganz schön edel

27.07.2022
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Edle Steine erfreuen Menschen aller Kulturkreise seit jeher mit ihrem Schillern. Als Schmuck schmeicheln sie der Haut. Zudem entwickelten schon die alten Griechen, Römer und Ägypter Rezepte, um farbige Steine als verschönernde Kosmetik zu verwenden. Erfahren Sie, wie Sie diese Steine und deren Essenzen auch in der Kosmetik und im Wellnessbereich für wohltuende Behandlungen anwenden können.

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Schon Hildegard von Bingen (1098 – 1179) band Heilkräuter und ausgewählte Steine erfolgreich in ihre Heilversuche ein. Ihr Wissen, das sie hinterließ, ist bis heute Grundlage vieler Heilanwendungen und auch in die moderne kosmetische Behandlung eingeflossen. Die Kosmetikhersteller nutzen die pflegende Wirkung ausgewählter Steine beziehungsweise aus ihnen hergestellter Essenzen oder Pulver. Und sie nutzen deren energetischen Einfluss auf Körper und Seele.

Minerale und ihre Wirkung

Die Kräfte ausgewählter Steine basieren hauptsächlich auf ihren vielfältigen mineralischen Bestandteilen und den Energieschwingungen, die von den Steinen und ihren Farben ausgehen. Diese können Körper und Geist positiv beeinflussen. Die Wirkung von Steinen ist zwar nicht wissenschaftlich bestätigt. Edle Steine und mit ihnen versetzte Produkte stellen also keine Arznei oder Heilmittel im Sinne des Arzneimittelgesetzes dar. Aber ähnlich wie bei Heilkräutern sind viele ihrer wohltuenden Wirkungen bereits seit Jahrhunderten erprobt und überliefert.

Anwendungen im Gesicht

Beliebt und einfach anzuwenden sind Edelsteinroller, zum Beispiel aus Amethyst, Jade oder Rosenquarz, für die Gesichtsmassage. Diese bietet sich nach der Gesichtsreinigung und gegebenenfalls für ein intensives Einarbeiten von Serum oder Creme an. Die Roller können die Durchblutung sowie die Elastin- und Kollagenproduktion anregen und geben winzigste Spuren ihrer wertvollen Mineralien ab. So sollen sie für eine sich schneller regenerierende Haut sorgen. Und sie verleihen dem Teint einen frischen Glow. Bitte die Edelsteinroller immer von der Gesichtsmitte nach außen bewegen und nach der Anwendung gut reinigen.

Alternativ eignen sich Gua Sha Steine aus Jade oder Quarz zur Massage und Lymphdrainage. Mit ihnen kann man auch gut die Gesichtskonturen nachzeichnen. Oder Sie kühlen etwaige Schwellungen im Gesicht zum Beispiel mit einer Maske aus locker verbundenen Jadesteinch

Edelsteine und -essenzen in Kosmetika

  • Noch besser als Peelings mit Meersalz oder Sand (auch Minerale) sollen Peelings mit Diamantpulver die Haut reinigen und die Zellerneuerung anregen.
  • Eine Diamantcreme (mit Diamantpulver angereichert) macht die Haut geschmeidig und soll für eine bessere Regeneration sorgen.
  • Zur Pflege von Mischhaut und bei Pigmentflecken wird oft Amethystcreme empfohlen.
  • Bei besonders trockener Haut eignen sich zum Beispiel Seren oder reichhaltige Cremes, in die kleine Edelsteine eingelegt wurden oder die mit Edelsteinessenzen, wie zum Beispiel von Amethyst, Smaragd oder Rosenquarz, angereichert sind.
  • Zur Pflege trockener Haut gibt es zudem Anti-Aging-Cremes oder Masken mit Perlenstaub, der reich an wichtigen Mineralstoffen ist.

Erfahrene Hersteller

Im Handel erhalten Sie Edelsteinelixier oder -wasser. Hier hat sich die Wirkung des jeweils zur Herstellung verwendeten Steins auf die Flüssigkeit übertragen: ähnlich wie bei homöopathischen Mitteln oder Bachblüten. Meist zum Einnehmen gedacht, eignet sich ein solches Elixier oft auch für die äußerliche Anwendung. Sprühen Sie zum Beispiel Ihrer Kundin oder Ihrem Kunden zusätzlich zur Gesichtsbehandlung etwas hautfreundliches Elixier auf die Handinnenflächen, so wirkt es über Haut und Aura. Oder geben Sie zum Beispiel einige Tropfen Saphir- oder Amethystelixier in eine gute Lotion oder Hautcreme und verstärken so deren Wirksamkeit.

Entsprechend können ausgewählte Edelsteinessenzen und -pulver Seren, Cremes, Masken in ihrer Wirkung intensivieren. Wichtig: Benutzen Sie nur fertiges Edelstein-elixier/-wasser beziehungsweise mit Essenzen oder Pulvern angereicherte Hautpflegemittel und Kosmetika von anerkannten Kosmetik- oder Pharmaunternehmen. Dazu ein historisches Beispiel: Zu Cleopatras Zeiten wurde blaues Azurit- beziehungsweise grünes Malachitpulver als Lidschattenfarbe verwendet. Allerdings war den alten Ägyptern nicht bekannt, dass Azurit und Malachit wegen ihrer Kupferverbindungen eine toxische Wirkung haben können. Heute weiß man, welche Steine in welcher Form schädlich und welche wohltuend sind. Doch kommen die hilfreichen Steine nicht immer sortenrein vor, sondern sind oft mit anderen Mineralen verwachsen. Eine sorgfältige Bearbeitung solcher Steine vor der Herstellung und Weiterverarbeitung von Elixieren/Essenzen oder sortenreiner Pulver gehört deshalb in die Hand von spezialisierten Unternehmen.

Dekorative Kosmetik

Mineralien kommen bereits häufig als Inhaltsstoff von dekorativen Kosmetika vor. Die folgenden sind zum Beispiel oft Bestandteil von Gesichtspuder:

Tonerde; sie enthält unter anderem Calcium, Eisen, Magnesium und Silicium,

Talk; das ist ein Schichtsilikat,

Perlenstaub und Mica (Glimmer). Den schimmernden Effekt von Mica macht man sich auch in Rouge, Lidschatten, Lippenstiften zunutze.

Um die natürlichen Ressourcen zu schützen, können aber nicht alle Kosmetika mit echten Mineralen versetzt werden. Wer jedoch darauf Wert legt, dass zum Beispiel die schillernden Elemente im Make-up und im Lippenstift nicht künstlich, sondern natürlich sind, der wird bei spezialisierten Anbietern fündig. Inwieweit Hersteller Wert auf sozialverträgliche, faire Produktion und fairen Handel legen, sollte bezüglich aller verwendeten Minerale bei den Firmen nachgefragt werden.

In hochwertigen Kosmetika enthaltene Edelsteinessenzen oder -pulver wirken in der Regel auf natürliche Weise pflegend und die Pulver speziell im Gesichtspuder oder Make-up sogar als Weichzeichner. Sie mildern Falten optisch ab, sorgen so für einen ebenmäßigeren Teint und Glamour-Effekt. Und das in der Regel, ohne die Poren zu verstopfen.

Ebenfalls wichtig: Je mehr natürliche Stoffe in Kosmetika verarbeitet sind, desto weniger leiden unsere Abwässer und schließlich unsere Meere mitsamt ihrer Tier- und Pflanzenwelt unter mikrofeinen Kunststoffabfällen.

Hinweis!

Beachten Sie unbedingt die Packungsbeilage und Inhaltsangabe, wenn Sie Kosmetika mit Mineralen verwenden. Allergien und Unverträglichkeiten sind zwar selten, aber trotzdem sollten Sie auf etwaige Herstellerangaben achten, genauso wie auf die Liste der Inhaltsstoffe. Manche Pflege- oder Kosmetikserien schmücken sich mit Begriffen wie Jade und Amethyst, ohne hiervon auch nur Spuren zu enthalten.

Foto: Sigrid E. Günther
Sigrid E. Günther

Die Diplom-Ökonomin und Autorin von Gesundheitsratgebern hat „Das große Buch der Heilsteine“, 2. Aufl., 2022, verfasst. Inhalt: Die 250 wichtigsten Heilsteine – richtig auswählen, als Handschmeichler oder Schmuck tragen, meditieren usw.

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