
Carla L., Kosmetikerin aus Hamburg
Die Expertin: Katharina Damm
ist Kosmetikerin und Nail-Designerin mit einem eigenen 160 Quadratmeter großen Kosmetikinstitut in Pößneck.
Dieses Problem kenne ich gut: Einerseits muss man seine Kosten decken und von seinem Job leben können, andererseits möchte man seine Kunden nicht verprellen.
Um Ärger vor dem nächsten Termin zu vermeiden, würde ich meine Kunden persönlich oder mit einem Rundbrief über die Erhöhung informieren. Wenn möglich kreieren Sie neue Behandlungen, die mit den alten nicht vergleichbar sind. Bei diesen können Sie einen Mehrwert für den Preisaufschlag schaffen. Zusätzliche Augenpads beispielsweise kosten nicht viel, kommen aber bei der Kundschaft sehr gut an.
Keine Angst vor Ablehnung
Aber das eigentliche Problem bleibt: Bei einer Erhöhung werden Kunden abwandern. Möglicherweise sind unter diesen Kunden auch einige Ihrer Lieblingskunden. Das ist aber völlig normal. Jetzt ist es wichtig, nicht nachzugeben. Schließlich haben Sie sich etwas dabei gedacht, die Preise zu erhöhen. Es ist aus wirtschaftlicher Sicht notwendig. Wenn Sie über kurz oder lang Ihre Kosten nicht mehr decken können, ist Ihnen auch nicht geholfen. Vertrauen Sie sich. Wenn Ihr Institutskonzept und Ihr Auftreten gegenüber Kunden stimmig sind, dann finden auch neue Kunden den Weg zu Ihnen ins Institut. Sollten Sie doch einmal Leerstand haben, dann nutzen Sie die zur Verfügung stehende Zeit, um Kraft zu schöpfen, sich weiterzubilden, auszumisten oder um den Instagram- Account zu pflegen. Auch wenn es schwerfällt: Sie dürfen keine Angst vor Ablehnung haben. Je mehr Sie aus der Angst heraus handeln, desto verzweifelter wirken Sie. Die Kunden spüren Ihre Unsicherheit – und wer will schon zu einer verzweifelten Kosmetikerin gehen?
Anreize schaffen
Punkten Sie lieber mit Aktionen wie „Freunde werben Freunde“, bei denen sowohl die Neukundin als auch die werbende Stammkundin einmalig zehn Prozent auf eine Behandlung bekommt. Oder schenken Sie der Kundin bei Buchung einer hochpreisigen Behandlung ein kleines Goodie. Und für den Fall, dass Ihr Terminkalender zwischenzeitlich aussieht wie ein Schweizer Käse, hat sich bei mir im Studio Folgendes bewährt: Freie Termine für die kommende Woche via WhatsApp- oder Instagram-Status posten, eventuell mit einem attraktiven Angebot verknüpft, das holt die eine oder andere Karteileiche zurück auf Ihre Liege.Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein bisschen Mut machen, und wünsche viel Kraft in dieser Zeit des Umbruchs.