Naturnagel im Check - Nageltypen - Teil 2

13.03.2019
Foto: Tushchakorn/Shutterstock.com

Eine gute Nachricht für alle Frauen, die Wert auf ein perfektes Erscheinungsbild legen, ist: Gesunde und schöne Fingernägel kann jede haben – ganz gleich, welchem Nageltyp sie entspricht. Denn auch wenn der Naturnagel problematisch ist, haben Sie als Nageldesignerin dafür die passende Lösung. Analysieren Sie den Naturnagel Ihrer Kundin richtig, kann eine effektive Nagelpflege folgen.

1. Weiche Nägel

Die Beschaffenheit ist dünn und biegsam, sie neigen zum Einreißen. Der Nagel kann auch splittern, weist manchmal auch Längsrillen und weiße Flecken auf. Bei weichen Nägeln sollten Sie darauf achten, dass Sie nicht zu feste Materialien benutzen, die aber gut mattieren und dehydrieren. Bei der Pflege sind Nagelhärter und feucht haltenden Produkte für die Nagelplatte ebenso hilfreich wie eine keratinhaltige Pflege. Diese bauen den Naturnagel auf und unterstützen ihn im gesunden Wachstum.

2. Normale Nägel

Ihre Beschaffenheit ist nicht zu weich und nicht zu fest, sie sind in Längs- und Querrichtung flexibel. Ihre Oberfläche ist glatt und zartrosa. Für die optimale Behandlung bieten sich bei normalen Nägeln in sich elastische Produkte an. Ein gutes Nagelhautöl hilft zudem bei regelmäßiger Anwendung, den Nagel vor dem Austrocknen zu schützen.

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3. Beschädigte Nägel

Die Beschaffenheit dieses Nageltyps ist dünn, schwach und rissig und das gesunde Wachstum ist gehemmt. Es ist ratsam, hier weiche, elastische Produkte anzuwenden. Eine pflegende Aufbaukur, Öle und keratinhaltige Nagelprodukte können dem Nagel vor der Modellage dienlich sein.

4. Trockene, brüchige Nägel

Ihre Beschaffenheit ist sehr hart. Die Nägel sind nicht flexibel, neigen zum Brechen und haben eine gelbliche Farbe. Manchmal gehören Querrillen zum Erscheinungsbild, oft sind sie leicht nach unten gebogen. Elastische Produkte zu verwenden, ist hier von Vorteil. Als Pflege dienen keratinhaltige Produkte oder Nagelhautöle, da sie die Elastizität unterstützen.

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Die Naturnägel sollten, wie auch die künstliche Variante, nicht durch wildes Feilen strapaziert werden. Arbeiten Sie immer nur in eine Richtung und das sehr bedacht. Die Keratinplatten der Nägel Ihrer Kundin dürfen in ihrer Anlage nicht aufgerissen werden. Um das zu vermeiden, ist die Vorbereitung mit einem Buffer wichtig. Bei der Verwendung einer Feile sollten Sie nicht mehr als 240 Grit einsetzen, bei einem Refill maximal 180 Grit.

Je nach Wunsch Ihrer Kundin und dem Ergebnis Ihrer Naturnagelanalyse gestaltet sich die Modellagebehandlung mit den entsprechenden Materialien für den jeweiligen Nageltyp.

Auch hier gilt: Vorbereitung ist das halbe „Arbeits“-Leben. Ein Schritt folgt dem nächsten:

  • Desinfektion des Arbeitsplatzes, der Instrumente, der Hände von Ihnen und Ihrer Kundin,
  • Anmattieren der gesamten Nagelplatte,
  • eine optimal zur Nagelplatte passende Manikürevorbereitung,
  • Anpassen der Nagelform zur Ausarbeitung einer Neu- oder Refillanlage,
  • Dehydrieren der Nagelplatte,
  • gegebenenfalls einen Bonder zur Haftung,
  • Modellage,
  • Ausarbeitung durch das Befeilen mit maximal 150 Grit,
  • Aussäubern der Cuticulazone und unter dem freien Nagelrand,
  • Entstauben und Versiegelung.

Bei all Ihren Vorgehensweisen in der Modellagebehandlung ist es wichtig, dass Sie die Statik des Nagels beachten und neben dieser die jeweiligen Seitenlinien des Nagels Ihrer Kundin beizubehalten, egal wie breit der Naturnagel ist. Egal ob Refill, Schablonentechnik oder Tipanlage – diese zwei Punkte sollten Sie immer gut im Auge behalten.

Ein überzogener oder künstlicher Nagel sollte den natürlichen Nagel in einem glamourösen, gleichmäßigen, ausdrucksstarken Look präsentieren. Ein Ergebnis, das alles andere gekonnt in den Schatten stellt. Denn im Modellagehandwerk gilt: „Präzision ist die Kunst des Könnens und Wissens!“

Natalie Hofmann - Sie führt seit 1999 ihr eigenes Studio in der Schweiz. Seit 2007 gehören dazu auch ein angrenzender Vertrieb sowie das Schulungszentrum der Natis Nails GmbH.

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