Moderne Anti-Aging-Methoden

15.04.2019
Verschiedene Verjüngungsmethoden sagen den ungeliebten „Altersflecken“ auf sanfte Weise den Kampf an. Foto: Image Point Fr/Shutterstock.com

Im Rahmen der Anti-Aging-Medizin fokussieren sich die meisten Kunden auf das Gesicht, um hier sichtbare Alterserscheinungen der Haut zu reduzieren oder zu beseitigen. Dies gelingt mit den ­modernen Methoden der ästhetischen Dermatologie und der Plastischen Chirurgie heute oft sehr gut. Zwei Gebiete der Haut werden dabei häufig vernachlässigt, obwohl diese dann das wahre Alter und den Hautalterungszustand doch verraten: Das sind der Hals und die Hände, wie Dr. med. Hans-Ulrich Voigt weiß. Dabei gibt es effektive Methoden der optischen Hautverjüngung.

Die Haut der Hände ist der Sonne oft noch mehr als die des Gesichtes ausgesetzt, da hier die Sonne von allen Seiten ungehindert draufscheinen kann. Die Folgen übermäßigen Sonnenkonsums zeigen sich dann in Form von braunen Flecken (Lentigines), aktinischen Keratosen (verhornte Hautkrebsvorstufen), eventuell sogar schon in beginnendem weißem Hautkrebs (Basaliom, Spinaliom, Morbus Bowen) und in einer dünnen, faltigen Haut. Letztere entsteht durch UV-bedingten Kollagenabbau. Des Weiteren ist die gealterte Haut meist trocken und rau durch geringen Wasser- und Fettgehalt.

Behandlungsziele

Die erklärten Ziele für eine erfolgreiche Behandlung sind daher: Entfernung der „Alters-“ beziehungsweise Sonnenflecken und der Lichtschäden (Hautkrebsvorstufen) und eine Verdickung der Haut sowie eine Erhöhung ihres Wasser- und Fettgehaltes.

Laser und Co.

Sonnenflecken lassen sich am besten mit gütegeschalteten Pigmentlasern (Rubinlaser, Neodym:YAG-Laser) unsichtbar entfernen, weniger unsichtbar meist mittels „Chemical Peeling“ (vor allem Trichloressigsäure) oder mittels Vereisung.

Aktinische Keratosen lassen sich mit abtragenden Lasern, mit „Chemical Peeling“, photodynamischer Lichttherapie oder medikamentös (5-Fluoruracil, Imiquimod, Ingenolmebutat) beseitigen. Die photodynamische Lichttherapie mit dem Lichtsensibilisator Aminolävulinsäure führt zusätzlich zu einer sichtbaren Verjüngung der Haut.

Die Lederhaut kann durch zwei Mechanismen wiederaufgebaut und verdickt werden: Hitze und Verletzung. Hitze kann mittels Laser (abtragend oder nichtabtragend), Radiofrequenzstrom oder gebündeltem Ultraschall erzeugt werden. Ab einer Temperatur von 42 bis 45 Grad Celsius wird die Kollagenproduktion angekurbelt; je heißer, desto mehr. Verletzungen können mittels Laser, Radiofrequenz, Microneedling oder „Chemical Peeling“ erzeugt werden. Eine wirksame Option ist die Kombination aus Hitze und Verletzung, zum Beispiel mit dem CO2-Laser (flächig abtragend oder fraktional) oder mittels Nadel-Radiofrequenzbehandlung. Bei letzterem Verfahren werden mit Teflon isolierte Goldnadeln in die Haut eingestochen und diese dann mittels Radiofrequenz-
strom auf circa 70 Grad Celsius erwärmt.

Kollagen-booster

Eine neuere Methode zur Hautverdickung ist die Unterspritzung mit Kollagen-Boostern. Dies sind synthetische Substanzen in Form kleinster Kügelchen, die in Hydroxymethyl-Cellulosegel suspendiert sind und die mit stumpfen Kanülen direkt unter die Lederhaut gespritzt werden. Das Cellulosegel dient als Trägermedium, entfaltet aber selbst einen Auffülleffekt. Das Cellulosegel wird innerhalb von circa drei Monaten abgebaut. In dieser Zeit bewirken die Booster-Kügelchen durch Stimulation der Kollagen aufbauenden Fibroblasten eine starke Neubildung von Kollagen und damit eine Verdickung und Festigung der Haut.

Zusätzlich können die Handrücken, insbesondere wenn diese sehr sehnig sind, mit einer dickflüssigen Hyaluronsäure oder mit Eigenfett aufgefüllt werden.

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Vitamine

Zur Handverjüngung gehört natürlich obligatorisch eine intensive Anti-Aging-Pflege. Die am stärksten wirksame Substanz ist hier die Vitamin-A-Säure, die einen permanenten leichten Schäl- effekt verursacht, wodurch die Haut glatter und straffer wird. Die Vitamin-A-Säure ist verschreibungspflichtig und verursacht manchmal Reizungen. Weniger aggressiv und frei verkäuflich sind andere Abkömmlinge des Vitamin A, wie das Retinol.

Die Trockenheit der Haut lässt sich am effektivsten mit dem extrem starken Wasserspeicher Hyaluronsäure reduzieren, aber auch mit Harnstoff, Glycerin oder Q10. Starke Antioxidantien, wie die Vitamine C und E, am besten als deren Kombination, reduzieren die Lichtschäden und helfen beim Kollagenaufbau. Viele andere Anti-Aging-Substanzen werden heute Pflegepräparaten zugesetzt, wie Aminosäuren, Polyphenole, Ektoin, Coffeeberry und viele andere. Wichtig ist hier auch die Wahl der richtigen Grundlage, die eher reichhaltig und mit physiologischen Fetten wie Squalen versehen sein sollte. Wichtig ist auch ein am besten schon integrierter hoher Lichtschutz (mindestens Faktor 30).

Dr. MED. Hans-­Ulrich Voigt ist Facharzt für Derma­tologie, Allergologie, Phlebologie und ambulante Operationen. Er ist Gründer und Eigen­tümer des Haut- und Laserzentrums „Dermatologie am Dom“ in München.

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