Serie: Weit verbreitet, oft verwechselt – Die Rosacea und die Demodex-Follikulitis zeigen Hautveränderungen an ähnlichen Lokalisationen im Gesicht, sind durch Milben verursacht und häufig nicht leicht auseinanderzuhalten.
Die Rosacea, eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen im Gesicht, präsentiert sich durch eine diffuse großflächige Rötung (Erythem), Gefäßzeichnungen (Teleangiektasien) und bei weiterem Fortschreiten durch Erhabenheiten und Pusteln (Papulopusteln), bevorzugt im zentralen Gesichtsbereich (Wangen, Nase).
Die Pathogenese ist komplex. Ein typisches Merkmal der Rosacea ist die Fluktuation der Symptome, die sich in Schüben äußern. Externe Faktoren wie UV-Strahlung, scharfe Nahrungsmittel und Temperaturwechsel können eine Verschlechterung provozieren. Betroffene berichten oft über Brennen und Hitzegefühl.
Die Therapie erfolgt mit Cremes mit den Wirkstoffen Metronidazol, Ivermectin oder Azelainsäure sowie mit Doxycyclin-Tabletten. In seltenen Fällen auch mit Pimecrolimus-Creme oder Isotretinoin-Tabletten.
Eine Demodex-Follikulitis wird durch eine Überbesiedlung der Haarfollikel mit der Milbenart Demodex verursacht. Charakteristisch sind feine, erythematöse Papeln und Pusteln vornehmlich im Bereich von Stirn, Wangen und Kinn. Die Papeln und Pusteln treten streng an den Haarfollikeln auf. Juckreiz ist deutlich seltener als bei der Rosacea. Männliche und ältere Patienten zeigen eine höhere Prävalenz, während die Rosacea häufiger bei Frauen und im mittleren Lebensalter auftritt.
Die Therapie erfolgt ebenfalls mit einer Creme mit dem Wirkstoff Ivermectin oder Permethrin. Bei ausgeprägten Fällen werden auch Ivermectin- oder Metronidazol-Tabletten rezeptiert.
Der Experte
Dr. med. Christian Drerup
Der Facharzt für Dermatologie und niedergelassene Arzt in Hamburg ist Gründer einer teledermatologischen Plattform, bei der Patienten online eine dermatologische Dia-gnose durch Hautärzte gestellt bekommen. www.doctorderma.de