Ist ein Microneedling bei Rosacea sinnvoll oder riskant?

06.06.2025
Foto: vfhnb12/Shutterstock.com

Microneedling wird oft als Geheimwaffe für strahlendere, straffere Haut gefeiert. Kein Wunder also, dass viele auch bei Rosacea auf diese Methode hoffen. Doch hier ist Zurückhaltung gefragt – denn was bei gesunder Haut regenerative Prozesse anstößt, kann bei Rosazea genau das Gegenteil bewirken. 
Rosacea ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Die Haut ist empfindlich, die Barriere häufig gestört und das Immunsystem reagiert über. Mikroverletzungen, so gezielt sie auch gesetzt werden, können das System überfordern, Schübe auslösen oder bestehende  Symptome verstärken. In meiner Praxis ist Microneedling bei aktiver Rosacea grundsätzlich keine Option. 
Auch bei milderen Formen prüfe ich sehr genau: Wie stabil ist die Hautbarriere? Gibt es sichtbare Rötungen oder subklinische Entzündungen? Erst wenn die Haut ruhig, vorbereitet und gut begleitet ist, kann ein sanftes Needling  mit viel Erfahrung und minimalinvasiver Technik denkbar sein.   
Microneedling bei Rosacea ist also kein pauschales Nein, aber ein klares Nur-wenn. Es braucht Wissen, Fingerspitzengefühl und eine ganzheitliche Strategie. Regeneration ja – aber niemals auf Kosten der Hautgesundheit.  

Foto: Susanne Martens

Susanne Martens
Die staatlich anerkannte Kosmetikerin mit Schwerpunkt in der dermatologischen Kosmetik ist Trainerin (IHK) mit Spezia­li­sierung auf chemische Peelings  und markenunabhängig tätig.  www.susannemartens.com 

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