Winterfitte Füße

16.02.2017
Foto: Vlad Ozerov/Shutterstock.com

Fast jeder kennt im Winter das Gefühl von spannender oder juckender Haut. Bei tiefen Temperaturen wird die Haut schlechter durchblutet und ihre Talgproduktion verringert sich; das macht sie sensibler und lässt sie schneller austrocknen.

Feuchtigkeitsarme, kalte Außenluft und trockene, warme Heizungsluft im Wechsel sind Stressfaktoren für die Haut. Die Hydrolipidbalance wird gestört; die Haut verliert verstärkt Fett und Feuchtigkeit und wird in der Folge trocken, rau, schuppig und rissig. In fortgeschrittenem Alter, wenn die Haut dünner geworden ist, verstärkt sich dieser Effekt.

Im Gesicht und an den Händen sind die Folgen der Austrocknung deutlich sicht- und spürbar, aber auch die Fußhaut wird im Winter stark beansprucht. Eine ausreichende Zufuhr von Feuchtigkeit und Lipiden in Form von Cremes, Lotionen und reichhaltigen Masken ist daher notwendig, um die barrieregestörte Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Kälteschutz

Gegen die Kälte greift man gerne zu dicken Socken und Stiefeln, doch das kann auch negative Folgen haben. Starre, enge Stiefel können Druckstellen verursachen, die zu Schwielen, Hühneraugen und Rhagaden führen. Obendrein können schlecht sitzende Stiefel auch Blutgefäße abdrücken und die Durchblutung behindern. Schlecht durchblutete Füße können sehr stark auskühlen, wodurch jede Aktivität im Freien äußerst unangenehm wird.

Winterschuhe sind zudem oft nicht atmungsaktiv, wodurch es zur Bildung eines feuchten Mikroklimas rund um die Füße kommt. In diesem Milieu können sich Bakterien und Pilze gut vermehren und sich auf Haut und Nägeln ausbreiten. Ist die Hautbarriere durch Trockenheit geschwächt, haben sie leichtes Spiel.

Damit die Füße Ihrer Kunden schadlos durch den Winter kommen, ist daher eine genaue Begutachtung des Schuh- und Strumpfwerks unerlässlich. Informieren Sie Ihre Kunden über geeignete Möglichkeiten, die Füße warm zu halten, ohne sie zu belasten.

Winterpflege für die Füße

Damit die Füße geschmeidig durch den Winter kommen, empfiehlt sich ein wöchentliches Pflegeprogramm. Wer nicht so häufig zu Ihnen ins Institut kommen möchte, kann es auch selbst zu Hause durchführen. Empfehlen und verkaufen Sie Ihren Kunden geeignete Pflegepräparate.

Die Pflege beginnt mit einem warmen Fußbad. Dafür eignen sich Badezusätze mit wärmenden und durchblutungsfördernden Inhaltsstoffen wie z.B. Ingwer und Zimtextrakt sowie mit rückfettenden Ölen.

Das Bad sollte nur ca. 5 bis 10 Minuten lang dauern. Eine längere Badezeit würde die Fußhaut zusätzlich belasten und austrocknen.

Nach dem Baden müssen die Füße gut abgetrocknet werden, insbesondere zwischen den Zehen. Danach wird überschüssige Hornhaut entfernt.

Ein Peeling, z.B. mit Schleifpartikeln aus Zucker, Salz oder anderen natürlichen Inhaltsstoffen, eignet sich, um schonend lockere Hautschüppchen zu entfernen und die Durchblutung anzuregen.

Stärkere Verhornungen entfernen Sie im Institut mit Fräser oder Skalpell; Ihre Kunden benutzen zu Hause am besten einen Bimsstein oder eine Hornhautfeile. Die erweichte Hornhaut lässt sich nach dem Baden mit diesen Werkzeugen leicht entfernen.

Bei Hornhauthobeln ist Vorsicht geboten, da die Verletzungsgefahr hoch ist. Raten Sie Ihren Kunden eindringlich vom Gebrauch ab.

Danach werden die Füße mit einem reichhaltigen Pflegeprodukt eingecremt, um die Hautbarriere zu stärken. Besonders zu empfehlen sind Produkte mit Shea-, Kakao- oder Mangobutter sowie mit pflanzlichen Ölen, da diese rückfettend wirken und den Hydrolipidfilm der Haut wieder ins Gleichgewicht bringen. Bei sehr trockener Haut sollten vorzugsweise Produkte mit Urea verwendet werden, um die Haut geschmeidig zu halten.

Sehr gut sind auch reichhaltige Pflegemasken. Dick aufgetragen lässt man sie mindestens fünf Minuten lang einwirken. Anschließend werden die Produktreste nur abgenommen, nicht abgewaschen.

Bei sehr trockenen Füßen sollte mehrmals pro Woche, am besten täglich, eine rückfettende Creme angewendet werden – dann kommen Ihre Kunden leichtfüßig durch den Winter.

Dr. Evelyn Fein

Die Molekular- und Zellbiologin ist als Regulatory Affairs and Quality Managerin verantwortlich für die regulatorischen Aspekte und die Qualität der Kosmetikprodukte bei der Gustav Baehr GmbH.

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