Videos für Social Media selbst produzieren

20.11.2019
Fotos: Olena Chukhil/Shutterstock.com

Ihnen fehlen Inhalte für Social Media oder die Aufmerksamkeit für Ihre Beiträge lässt nach? Dann sind Videos ideale Mittel, um für frischen Wind auf Ihrem Profil zu sorgen! Wie das sogar mit dem Smartphone gelingt, erklärt Marketing-Experte Franz Scheitzeneder.

Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram oder YouTube sind in unserem (Arbeits-)Alltag mittlerweile so selbstverständlich wie eine funktionierende Kaffeemaschine oder Warmwasser aus dem Hahn. Doch wo noch vor wenigen Jahren ein verwackeltes Handyfoto locker gereicht hat, um Dutzende Likes abzustauben, braucht es heutzutage schon ein bisschen mehr, um sich von der Masse der werbenden Unternehmen abzuheben und die Aufmerksamkeit der User auch nur für wenige Sekunden auf sich zu lenken.

Bewegtbild beziehungsweise Videocontent, wie es heute genannt wird, ist hierfür ein probates Mittel. Kein anderes Medium transportiert mehr Botschaften in kürzerer Zeit. Videos erzählen Geschichten, vermitteln einen authentischen Eindruck, nehmen mit hinter die Kulissen, unterhalten, sorgen für Bewegung und Dynamik im Newsfeed – und all das lieben die User! Kein Wunder also, dass bewegte Elemente auf Facebook, Instagram & Co. die größte Reichweite und die meisten Interaktionen generieren.

Foto: Shytsee.com

Eigene Videos im professionellen Stil

Man muss kein ausgebildeter Filmproduzent sein, um dem eigenen Content etwas mehr Leben einzuhauchen. Oft genügen schon ein Smartphone der neueren Generation und ein kleines Stativ, das wackelfreie Aufnahmen ermöglicht. Beim Upload in das jeweilige Netzwerk wird die Größe der Dateien auf ein Minimum reduziert, um Bandbreite zu sparen. Das geht auf Kosten der Videoqualität, weswegen es oftmals unerheblich ist, ob das Video mit Amateur- oder Profi-Equipment aufgenommen wurde.

Auch die Netzwerke selbst bieten mittlerweile eine Vielzahl an Möglichkeiten, Bewegtbild ohne große Vorkenntnisse zu erschaffen. So lassen sich mit Instagram kinderleicht „Boomerangs“ – also kurze Videos, die in Endlosschliefe abgespielt werden – aufnehmen und auf Facebook animierte Slideshows inklusive musikalischer Untermalung und Effekten aus konventionellen Fotos generieren. Mit der „Sound Collection“ bietet Facebook sogar eine kostenlose Datenbank an unzähligen Musiktiteln und Geräuschen, mit denen sich die eigenen Videos „aufpimpen“ lassen.

Bei der Aufnahme sollte man beachten, dass die Lichtverhältnisse stimmen, und dafür sorgen, dass störende Hintergrundgeräusche vermieden werden. Was man vor oder während der Aufnahme richtig macht, muss man später auch nicht korrigieren. Das bedeutet: Je mehr Mühe ich mir bei der Aufnahme des Videos gebe, desto weniger muss ich es im Anschluss bearbeiten. Ziel sollte vielmehr sein, gar nichts bearbeiten zu müssen. Je authentischer der Content, desto besser.

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Spontan oder geplant? Facebook vs. YouTube

Auch auf die Länge kommt es an! Die Masse an im Internet verfügbaren Content hat dazu geführt, dass die Aufmerksamkeitsspanne der User erheblich nachgelassen hat. Kein Wunder: Wie will man sonst auch nur halbwegs die gesammelten Inhalte im eigenen Newsfeed konsumieren? Im Umkehrschluss bedeutet das: Wer nicht auf den Punkt kommt, verliert seine Zuschauer – noch ehe die Botschaft überhaupt ausgesprochen ist.

Auf Facebook und Instagram gilt: In der Kürze liegt die Würze. Wer hier maximale Aufmerksamkeit für seinen Beitrag will, sollte nicht über 30 Sekunden gehen und dafür sorgen, dass das Wesentliche am Anfang steht. Die ersten paar Sekunden sind es nämlich, die darüber entscheiden, ob der User bis zum Ende guckt oder gleich weiterscrollt.

YouTube hingegen als reine Videoplattform bzw. deren Nutzer setzen eine höhere Qualität voraus. Hier darf ein Video auch gut und gerne mal einige Minuten lang sein, sofern der Inhalt für die User relevant ist. Anders als bei Facebook oder Instagram liegt der Fokus hier viel stärker auf hochwertigen Aufnahmen, einwandfreiem Ton und kreativen Drehorten. Wer seine Zukunft in YouTube sieht und damit erfolgreich sein will, braucht zu allererst ein stichhaltiges, langfristig ausgelegtes Konzept für den zu produzierenden Content. Kurz: Wer lieber spontan und tagesabhängig aufnimmt, ist bei Facebook und Instagram an der richtigen Adresse – wer ein umfangreiches Konzept voller ausgeklügelter Ideen verfolgt, hat bei YouTube größtmögliche Erfolgschancen.

Was soll ich nur zeigen?

Für alle Netzwerke gilt: Durchhalten ist angesagt! Nur weil man das Medium „Bewegtbild“ für sich entdeckt hat, heißt das noch lange nicht, dass einem die User sofort die Bude einrennen. Man braucht einen langen Atem und stetig frischen Content, um sich eine treue Fangemeinde aufzubauen, die die eigenen Inhalte nicht nur aufsaugt, sondern als kostenlose Markenbotschafter weiterträgt. Öffentlichkeitsarbeit ist kein Sprint, sondern ein Marathon!

Foto: Shytsee.com

Die User wollen hinter die Kulissen schauen, also füttert ihre Neugier! Zum Beispiel mit Aufnahmen aus eurem Arbeitsalltag. Mit kurzen, lustigen Mitarbeiterinterviews, die eine persönliche Bindung aufbauen. Mit spannenden Storys, die den Zuschauer vom Beginn einer Behandlung bis zum fertigen Ergebnis mitnehmen und so Vertrauen in eure Fähigkeiten schaffen. Es gibt kein Geheimrezept für guten Content. Aber wer sich auf sympathische und unterhaltsame Art und Weise so präsentiert, wie er wirklich ist, der hat gute Karten, langfristig Kunden zu binden und neue Interessenten zu gewinnen.

Franz Scheitzeneder - Franz Scheitzeneder ist Inhaber der Werbeagentur Shytsee, die ihren Sitz in der Nähe von München hat und auf Social Media, Web, Film, Design und Consulting spezialisiert ist. Mit seinem 30-köpfigen Team betreut er rund 250 kleine und mittelständische Unternehmen aus dem In- und Ausland auf Facebook, Instagram & Co.

www.shytsee.de

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