Trendthema Microblading: Die perfekte Braue

27.11.2015
Foto: Akzent direct

Sollten Sie in nächster Zeit einer Frau mit perfekten Augenbrauen begegnen, schauen Sie doch einmal genauer hin: Es könnte sich um das Ergebnis einer Microblading-Behandlung handeln. Wie die neue Technik funktioniert und wie Sie sie gewinnbringend einsetzen können, das verraten wir Ihnen hier


Für Ausdruck und Schönheit eines Gesichts spielen die Augenbrauen eine entscheidende Rolle. Korrigiert man nicht symmetrische oder ungleichmäßige Augenbrauen, wirkt sich das unmittelbar auf die Attraktivität aus. Ein außergewöhnlich natürliches Ergebnis lässt sich mit dem sogenannten Microblading erzielen, mit dem die Härchen der Augenbrauen besonders fein gezeichnet werden können.

Nachdem sich das ursprünglich aus Japan stammende Microblading zunächst vor allem im asiatischen und amerikanischen Raum als populäre Methode etabliert hat, gewinnt es nun auch in Europa zunehmend an Bedeutung.

Was ist Microblading?
Hinter dem aus "Micro" für "Sehr fein" und "Blade" für "Klinge" zusammengesetzten Kunstwort verbirgt sich eine dem Permanent Make-up ähnliche Pigmentiertechnik, die speziell für die täuschend echte Härchenzeichnung an den Augenbrauen entwickelt wurde. Besonders für Menschen, die mit der Form und der Dichte ihrer Augenbrauen unzufrieden sind, oder für diejenigen, die durch Krankheit oder durch Narben Härchen verloren haben, bietet die Methode eine befriedigende Lösung.
Wie bei anderen Verfahren der Augenbrauenpigmentierung werden die natürlichen Brauen nicht komplett ersetzt, sondern durch die Zeichnung von Härchen aufgefüllt und in ihrer Form korrigiert. Entfernt werden lediglich diejenigen natürlichen Härchen, die der neuen, korrigierten Augenbrauenform nicht entsprechen.

So funktioniert's
Beim Microblading werden Farbpigmente mithilfe des sogenannten Blades, einer sterilen "Klinge", die aus vielen feinen Nadeln besteht, manuell in die Haut eingebracht. Dazu gleitet das Blade mit sanftem Druck über die Haut und ritzt sie ein. Schon beim Einritzen wird der Linienverlauf deutlich sichtbar, da das Blade immer wieder in Pigmentierfarbe getaucht wird und so wie ein Füllfederhalter den Verlauf der Härchen markiert. Sind die Härchen fertig gezeichnet, wird noch einmal für 5-10 Minuten eine spezielle Pigmentierfarbe auf die Haut aufgetragen, deren Pigmente in die Epidermis eingelagert werden und so die feinen Linien erzeugen.
Das Blade ermöglicht es, feinste Härchen zu zeichnen, die sich von den echten kaum unterscheiden. Je nach Zeichentechnik entsteht dabei für jeden Typ ein individueller Look. Sogenannte "mehrdimensionale" Augenbrauen - hier wird mit zwei Farben gearbeitet, um der Augenbraue mehr Plastizität zu verleihen - erzeugen zusätzlich einen natürlichen Eindruck.

Der Unterschied zu PMU
Im Gegensatz zur Permanent-Make- up-Technik wird beim Microblading kein Pigmentiergerät verwendet und die Farbe nicht so tief in die Haut eingebracht. Beim Microblading werden die Pigmente nur in die Epidermis eingearbeitet, während Permanent Make-up auch tiefere Hautschichten der Dermis erreicht. Durch Microblading können so zwar sehr feine Linien gezeichnet werden, seine Haltbarkeit ist jedoch deutlich geringer als bei einem ein Permanent Make-up. Generell wird nach ca. 4 Wochen nachgearbeitet und etwa alle 1-2 Jahre muss intensiviert werden.
Wie lang die Ergebnisse eines Microbladings halten, hängt aber auch von Faktoren wie Alter, Hautbeschaffenheit und Immunsystem ab. Wichtig ist aber, die Methode des Microbladings nicht als Konkurrenzangebot zum Permanent Make-up zu sehen - im Gegenteil, beide Verfahren ergänzen sich wunderbar.

Die Behandlung
Der eigentlichen Behandlung geht selbstverständlich eine ausführliche Beratung voraus, um die Kundin über Vor- und Nachteile genauestens zu informieren und spätere Enttäuschungen zu vermeiden. Dabei wird sie über Technik und Vorgehensweise informiert.
In Form eines Kundenvertrags wird alles Wichtige festgehalten und Aspekte wie Allergien und Krankheiten werden protokolliert. In dem Vertrag wird auch schriftlich festgehalten, welche Pflege der Kunde nach der Behandlung vornehmen muss, damit ein perfektes Ergebnis erzielt werden kann.

Die Behandlung beginnt mit der präzisen Vorzeichnung der Brauenform, danach folgt das eigentliche Bladen. Eine Behandlung kann innerhalb von ca. eineinhalb Stunden vollständig abgeschlossen werden. Nach etwa vier Wochen ist mindestens eine Nacharbeit erforderlich. Bei dieser Nachbehandlung werden die Härchen nicht breiter gezeichnet, sondern die Farbe wird intensiviert und aufgefrischt. Beim Microblading kann dieselbe Härchenzeichnung öfter nachgezogen werden, ohne dass sie breiter wird - die einzelnen Härchenzeichnungen bleiben in der Regel fein definiert.

Am ersten Tag nach der Behandlung sollte die Kundin die Brauen möglichst alle 1-2 Stunden mit einer speziellen Reinigungsmilch reinigen und mit der Blading- Pflegecreme eincremen, um eine Krustenbildung zu vermeiden. Danach ist es ausreichend, die Creme zwei- bis dreimal am Tag zu benutzen, bis die Augenbraue komplett verheilt ist.

Kosten und Chancen
Bevor Sie mit dem Serviceangebot Microblading loslegen können, steht eine größere Investition an: Unbedingte Voraussetzung ist eine fundierte Ausbildung in der speziellen Technik. Meist dauert die Grundausbildung 2-3 Tage, beinhaltet oft ein Starterset und kostet circa 1200 Euro. Zwar ist diese unbedingt erforderliche Ausbildung nicht ganz billig, dafür sind dann aber später Arbeitsgerät und Verbrauchsmaterialien preiswerter.
Je nachdem ob eine oder mehrere Nachbehandlungen im Preis enthalten sind, kann man für das Microblading der Augenbrauen etwa 250-600 € in Rechnung stellen; z.B. würde eine Behandlung inklusive Nachbehandlung ca. 400 € kosten.


Eine bebilderte Step-by-Step-Anleitung einer Microblading-Behandlung finden Sie in der BEAUTY FORUM 6/15 auf den Seiten 97 und 98.

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