Schön und schlank

14.07.2011
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Apparative Bodyforming-Methoden

Straffe, glatte Haut und ein knackiger Body – das steht auf der Hitliste vieler Kunden ganz oben. Dass die professionelle Kosmetik hierfür viele Hightech-Geräte in petto hat, wissen nur wenige. Nachfolgend erfahren Sie mehr über Verfahren und Wirkungen

Ob Elektrostimulation, Vakuummassage, Ultraschall-Kavitation, Lipomassage, Biomechanische Muskelstimulation, Vibrationsplattform, Stoßwellen-therapie oder Wärme – die Angebotsvielfalt in Sachen Bodyforming und Anti-Cellulite-Behandlung ist riesig. Im Prinzip setzten jedoch alle Verfahren an drei Strukturen an: Fettgewebe, Bindegewebe und Muskulatur. Die verschiedenen Methoden zielen mehr oder minder auf folgende lokale Effekte

  • Erhöhung der Durchblutung (Mikrozirkulation),
  • Erhöhung des intrazellulären Stoffwechsels,
  • Steigerung des Fettabbaus (Lipolyse),
  • Anregung des Lymphflusses,
  • Reizung der Muskulatur,
  • Entspannung der Muskulatur,
  • Aktivierung des Kollagenstoffwechsels,
  • Stimulation der Fibroblasten,
  • Verbesserung der Sauerstoff- und Nährstoffversorgung sowie
  • Erhöhung des Wirkstoffeintrags in die Haut.

Welche Wirkung letztendlich erreicht wird, hängt jedoch nicht nur von der verwendeten Energieform oder dem jeweiligen physikalischen Prinzip ab. Die Feinheiten liegen vielmals im Detail, sprich in der Anwendung. Hier können zahlreiche Parameter eine wesentliche Rolle spielen. Beispiel Ultraschall: Je nach Frequenz, Intensität, Beschallungszeit, Beschallungsregime (kontinuierlich/pulsierend) Beschaf-fenheit des Behandlungskopfes, Behandlungsfläche etc. lassen sich ganz unterschiedliche Wirkungen erzielen. Dies macht die Sache für den Anwender äußerst kompliziert. Deshalb ist es empfehlenswert sich auf eine Methode zu konzentrieren und diese richtig zu beherrschen. Erst dann lassen sich aus ihr das Maximum herausholen und die gewünschten Erfolge erzielen.

Elektrostimulation: Anwendungen mit Strom zählen in der Kosmetik zu den Klassikern. Reizstromgeräte waren in den 90er Jahren die führenden Systeme, wenn es um Cellulite und Co ging. Mit elektrischen Strömen werden Nerven und Muskeln stimuliert. Je nach Frequenz (niederfrequente-/ mittelfrequente Ströme) und Strom-form lassen sich unterschiedliche Wirkungen erzielen (weitere Infos unter www.beauty-forum.com/downloads). Neuere Geräte kombinieren Elektro- und Thermostimulation, um eine Effektsteigerung zu erzielen.

Vakuummassage: Klassischerweise wird bei solchen auch als Saugpumpenmassagen bezeichneten Verfahren ein periodischer Wechsel von Unterdruck und atmosphärischem Druck erzeugt. Dies kann über spezielle Saugglocken, die über die Haut geführt werden erfolgen, oder innerhalb eines geschlossenen Systems. Die rhythmischen Unterdruckwellen bewirken, dass sich lokal die hydrostatischen und osmotischen Druckverhältnisse in den Blut- und Lymphgefäßen verschieben; die Fließgeschwindigkeit von Blut- und Lymphe erhöht sich. Bei manchen Systemen setzt man auf die Kombination Unterdruck, Kompression und Bewegungstraining (z.B. Stepper, Crosstrainer, Laufband u.a.) um breitgefächerter und gezielter agieren zu können.

Lipomassage: Diese apparative Bin-degewebsmassage erfolgt mit zwei elektronisch betriebenen rotierenden Rollen, die gegeneinander gerichtet sind. Dadurch sollen die lymphatischen und venösen Kreisläufe in Schwung gebracht werden.

Ultraschall-Kavitation: Hierbei bedient man sich niederfrequenter Ultraschall(stoß)wellen, die einen sogenannten Kavitationseffekt (lat. cavitare „aushöhlen“) verursachen. Dadurch werden laut Aussagen der Hersteller die Fettzellen im Unterhautfettgewebe in Schwingung versetzt, was wiederum dazu führt, dass die Zellmembran durchlässig wird – manche sprechen auch vom Platzen der Fettzellen – und, dass dabei das in der Zelle eingelagerte Fett in das Zwischenzellgewebe austritt. Von dort wird das Fett über das Lymphsystem abtransportiert.

Stoßwellenbehandlung: Ähnlich dem Ultraschall, macht man sich bei der sogenannten akustischen Stoßwellen-Behandlung das physikalische Prinzip zu Nutze, wonach energiereiche Schallwellen beim Auftreffen auf Grenzflächen zweier Medien unterschiedlicher Dichte und Schallleitungseigenschaften mechanische Energie freisetzen. Für die kosmetische Verwendung wurde ein neues Stosswellenverfahren, die piezoelektrisch erzeugte Schallenergie, entwickelt. Diese soll sich stimulierend auf die Zellmembran und das Lymphsystem auswirken. Die Membranpermeabilität der subkutan gelegenen Fettzellen erhöht sich, ebenso der lokale Stoffaustausch zwischen Fettgewebe, Blut und Lymphe.

Wärme: Bei den wärmeerzeugenden Verfahren unterscheidet man solche, die die Wärme oberflächlich, d.h. in der Haut erzeugen und solche, die tiefgehende Strukturen wie Subcutis oder Muskeln im Fokus haben. Zu den sogenannten Tiefenwärmemethoden zählen hochfrequente elektromagnetische Wellen (HF-Ströme), Ultraschallwellen (US) und bestimmte Wellenlängenbereiche der Infrarotstrahlung. Bei den letzteren Verfahren ist zu berücksichtigen, dass die Wärme nicht lokal begrenzt bleibt, sondern auch in andere Körperregionen ausstrahlt.

Vibration: Das Training auf speziellen Vibrationsplattformen soll die Muskulatur kräftigen und einen gewissen Massageeffekt erbringen. Manche Systeme wurden mit speziellen Dehnungs- und Entspannungselemente ausgestattet. Durch das passive Muskeltraining soll sich der Grundumsatz erhöhen und dadurch das Gewicht reduzieren. Erforderlich sind zwar kurze, aber dafür regelmäßige Einheiten (z.B. 10 Minuten, zwei bis drei Mal wöchentlich).

Die Tendenz zur Kombination mehrerer Techniken hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt. Doch unabhängig von Methode und System kann man nur ein auf die Kundin zugeschnittenes Programm erstellen, wenn diese klar ihr Ziel formuliert hat. Außerdem sollten der Rahmen für den zeitlichen Umfang und die Kosten gesteckt sein. Da ein Behandlungserfolg immer auch von der aktiven und konsequenten Mitar-beit der Kundin abhängt, lohnt es sich diese abzufragen, dezidiert zu benennen und einzufordern.

Autorin: Annette Leinberger

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