Needling in drei Varianten

29.01.2021
Foto: JosepSuria/Shutterstock.com

In den Bereichen Anti-Aging und Hautregeneration hat sich Needling längst in den Instituten etabliert. Es gibt jedoch auch Needlinganwendungen, die dekorative Zwecke verfolgen. Melanie Mensinga berichtet.

Kosmetisches Needling ist eine klassische Behandlung für eine pralle, strahlende und jugendliche Gesichtshaut. Feinste Nadeln perforieren beziehungsweise reizen dabei die oberste Hautschicht. Die Haut soll dadurch zur Selbstregeneration angeregt und die Kollagenproduktion gefördert werden.

Eine gute Befragung und die Aufklärung des Kunden, dass in der Regel mehrere Anwendungen nötig sind, sind wichtig. Außerdem lässt sich nur durch das Zusammenspiel von Behandlung und bester Heimpflege ein gutes Resultat erzielen.

Bei Krankheiten wie HIV, Hepatitis, Hautkrebs, unkontrollierter Diabetes, akuter Akne, schwerem Bluthochdruck, schwerer Hypertonie sowie bei Kunden, die eine Kortisontherapie durchlaufen, ist das Needeln nicht durchzuführen. Starke Hitzeeinwirkung (zum Beispiel durch Sauna oder Sonnenbad) sowie Sonneneinstrahlung sind nach der Anwendung zu vermeiden.

Während beim klassischen Needling im Kosmetikinstitut der Anti-Aging-Aspekt und die Hautregeneration klar im Vordergrund stehen, gibt es weitere spezielle Methoden, die der dekorativen Verschönerung der Haut dienen.

Makelloser Teint

Das vorrangige Ziel einer weiteren Needling-Variante ist es, einen makellosen, frischen Teint zu erreichen. Diese Variante ist eine Möglichkeit für alle Kunden, die Hautverfärbungen, Sommersprossen oder Augenringe reduzieren oder einfach einen schönen, gleichmäßigen Teint haben möchten. Gearbeitet wird hier ebenfalls mit mikroskopischen Nadeln. Der Unterschied zum klassischen Needling ist, dass parallel in einem Serum gelöste Farbpigmente in die Haut eingebracht werden. Nach der Hautreinigung und einem Peeling trägt man das Serum oberflächig auf die Haut auf und arbeitet es danach gleichmäßig ein.

Die Trägersubstanz gibt es in verschiedenen Einfärbungen; den jeweils geeigneten Farbton wählt man dem Hautton der Kundin entsprechend aus. Bei der Auswahl des Anbieters sollte man darauf achten, dass die Produkte den EU-Standards entsprechen. Das Serum sollte in unterschiedlichen, den Hauttypen entsprechenden Ausführungen erhältlich sein und natürliche, mineralische Farbpigmente enthalten. Von Vorteil sind auch zusätzlich pflegende und feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe.

Pigmentierung „light“

Für Kunden, die sich ganz natürliche Augenbrauen wünschen und die nicht auf ein klassisches Permanent Make-up oder ein Microblading zurückgreifen möchten, ist ein weiteres Verfahren aus dem Bereich „Needling“ interessant. Hierbei bringt man die Farbpigmente mittels eines kleinen Rollers, der über speziell geschliffene Zacken verfügt, in die Haut ein. Ähnlich wie beim Ausmalen, fährt man zunächst mit dem Roller die Form der Braue nach oder komplettiert sie. So lässt sich die Augenbraue schön schattieren. Den Vorgang wiederholt man, bis die gewünschte Intensität erreicht ist. Man erhält ein natürliches Ergebnis, das für circa fünf bis zehn Monate anhält.

Attraktiv sind bei dieser Methode auch die Anschaffungskosten. Da kein Pigmentiergerät benötigt wird, belaufen sich diese hier mit allem Zubehör lediglich auf einige Hundert Euro.

Die Methode eignet sich sowohl für Profis als auch für Anfänger.

Professionell auftreten

Um auf dem Markt langfristig bestehen zu können, sind ein umfangreiches Fachwissen, stetige Aus- und Weiterbildung sowie qualifizierte Behandlungen enorm wichtig. Es ist außerdem sinnvoll, sich zu spezialisieren. Statt vieler unterschiedlicher Methoden, hat es sich wirtschaftlich bewährt, sich besser auf einige wenige zu beschränken und diese zu perfektionieren.

Was die Preisgestaltung für die oben genannten Methoden betrifft, leisten in der Regel die Anbieter Hilfestellung. Noch ein Tipp: Top-Behandlungen sollten im Vergleich zu Standar-Treatments intensiver beworben und herausgestellt werden. Qualifiziertes Fachwissen und eine professionell gestaltete Angebotspalette sorgen für ein sicheres Auftreten beim Kunden und nicht zuletzt auch für ein erfolgreiches Geschäft.

Foto: Autorin
Melanie Mensinga

Die Autorin ist seit 20 Jahren Hautspezialistin und selbstständige Kosmetikerin. Ihr Institut mit Schulungsräumen ist in Berlin-Teltow. Sie ist als Gastdozentin und Schulungsleiterin für spezielle Pigmentiermethoden tätig. www.la-poudre.de

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