Materialwahl

15.04.2019
Foto: DR-PSD/Shutterstock.com

Jede Nageldesignerin hat ihre eigenen Favoriten, was Produkte, Beschaffenheit oder Technik angeht, um ihre Kundin im Studio den Wunsch nach einer schönen Modellage zu erfüllen.

Je nach Verarbeitungstechnik stellen sich verschiedene Anforderungen an das Produkt. Deshalb sollten Sie sich vor Beginn der Behandlung die Frage stellen: Passt das Material zu meiner geplanten Verarbeitungsweise? Denn beispielsweise sind bei Powder-Liquid-Systemen andere Eigenschaften wichtig als bei der Modellage mit dem Gelsystem.

Basis für alle Systeme

Generell gibt es jedoch einige grundlegende Anforderungen, die für alle Modellagen wichtig sind. Dazu gehören unter anderem die Haltbarkeit der Modellage, kein Verblassen der Pigmente oder Vergilben der Kunstmodellage.

Um sicher mit dem Produkt zu arbeiten, sollten Sie sich mit dessen Inhalt und den Vorgaben der Kosmetikverordnung auseinandersetzen. Schließlich wollen weder Sie noch Ihre Kundin, dass sich nach kurzer Zeit die angefertigte Modellage von den Naturnägeln löst oder durch ein Verblassen der Pigmente die Farbe anders aussieht als im Studio ausgesucht. Auch sollte natürlich die Modellage nicht durch einen Gelbstich unschön aussehen. Eine unprofessionelle Modellage führt schnell zu Problemen, die im Studio wieder behoben werden müssen. Das ist nicht nur belastend, sondern auch sehr zeit- und energieaufwendig – für beide Seiten.

Auswahlkriterien

Die Materialien, die zum Einsatz kommen, müssen nach verschiedenen Kriterien ausgewählt werden. Nur so können Sie ein professionelles Ergebnis erzielen, an dem Ihre Kundin lange Freude hat. Welche Anforderungen das sein können, zeigt beispielhaft die professionelle Modellage im Gelbereich.

Gelmodellage

Bei der kurzen Studiomodellage sollten Sie Gele einsetzten, die eine dünnflüssigere Konsistenz haben und sich selbst glattziehen. Durch die kürzere Länge der Modellagefläche wird nicht sehr viel Material gebraucht und es muss kein ausgeprägter Aufbau gearbeitet werden. Dies hat den Vorteil, dass Sie die sich selbst glättenden Gele mit wenig oder gar keiner Feilarbeit zu einer eleganten Gelmodellage arbeiten können. Das passende Produkt dafür sollte fließende, weiche Eigenschaften haben, wie zum Beispiel Ein-Phasen-Gele. Die Zeitersparnis durch das wenige Feilen bei dieser Vorgehensweise ist ein positiver Nebeneffekt.

Beim Ausarbeiten einer längeren Gelmodellage muss das Material wiederum andere Anforderungen erfüllen. Es sollte fester sein und nicht fließend, um bei der Verlängerung über eine Schablone beim Modellieren nicht davonzulaufen. Das Gel sollte punktgenau aufgetragen werden können und dann durch den Pinsel an die Stelle geschoben werden können, an der es gebraucht wird.

Eine positive Eigenschaft, die das Gel hier aufweisen kann, ist auch eine gewisse Selbstglättung, um viel Feilarbeit zu vermeiden. Bei pigmentierten Gelen, wie zum Beispiel für weißes modellierbares French, Covergele zur Nagelbettverlängerung oder Kaschierung, sollten die Pigmente im Gel gleichmäßig verteilt sein, um eine ausgeglichene Aushärtung und eine gleichbleibende Optik zu gewährleisten. Bei einer Überpigmentierung kann es sonst zu nicht ausgehärteten Teilen des Nagels kommen, die nicht nur zu einem unästhetischen Gesamtbild, sondern auch zu Nagelbrüchen führen können.

Wenn das Gel zur Verlängerung gepincht werden soll, muss es zusätzlich die Eigenschaft haben, sich bis zu einem gewissen Aushärtungspunkt formen zu lassen und dann stabil zu bleiben. Es sollte sich nicht wieder öffnen, da sonst die Nagelform nicht wie gewünscht gelingt.

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Farbenspiel

Bei der Farbwahl der Volllackierung oder des Frenchs ist eine gleichbleibende Verteilung der Farbpigmente im Produkt sehr wichtig. Auch sollten die Farben eine gute Deckkraft und Streichfähigkeit besitzen. Die Farbgele sollten sich nicht zu stark zusammenziehen, wenn Sie ein sauberes Ergebnis erzielen wollen.

Da die Versiegelung der Nägel genauso wichtig ist wie die Vorbereitung, sollte auch die Modellage selbst eine saubere Abschlussversiegelung erhalten. Wählen Sie dazu das passende Produkt für den jeweiligen Kundenwunsch aus. Ein Hochglanzgel sollte seinen Glanzeffekt über mehrere Wochen erhalten; es sollte nicht zu hart sein und flexible Eigenschaften aufweisen, um Nagelrisse oder Brüche zu vermeiden. Ein Gel, das eine Mattoptik verspricht, sollte diesen Effekt auch über mehrere Wochen erhalten können. Bei pigmentierten Glanzgelen sollte, wie auch bei Aufbaugelen, die Pigmentierung gleichmäßig auf dem Nagel sein, um einen harmonischen Abschluss- effekt zu bekommen.

Achten Sie darauf, dass Sie die Gele danach auswählen, was Sie erreichen möchten. So ist ein effektives Arbeiten zu gewährleisten, indem Sie eine schöne Modellage auf die Nägel Ihrer Kundin bekommen und alle Beteiligten zufrieden sind.

Eva-Maria Konwert betreibt seit 2007 ihr eigenes Studio „nails for angels“ in Billafingen am Bodensee. In ihrer NailArt Lounge & Nail Academy gibt sie Kurse und Schulungen.

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