Weit verbreitet, oft verwechselt – Seborrhoisches Kopfhautekzem und Psoriasis

25.08.2024
Foto: Meryll/shutterstock.com

Das seborrhoische Kopfhautekzem wird durch eine Überproduktion von Talg und eine Überbesiedelung mit dem Hefepilz Malassezia verursacht. Es zeigt sich durch leichte, fettige Schuppen und Rötungen auf der Kopfhaut, die häufig jucken.

Die betroffenen Stellen sind meist entzündet und die Schuppen eher fein und klebrig. Diese Erkrankung betrifft oft auch andere talgdrüsenreiche Bereiche wie das Gesicht (zwischen Augenbrauen oder Nasenabgang) und den Brustbereich. Die Psoriasis (Schuppenflechte) hingegen ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer übermäßigen Zellproduktion führt, woraus dann dicke, silbrig-weiße oder graue Schuppen auf stark geröteter Kopfhaut entstehen. Die Haargrenze wird dabei häufig überschritten. Juckreiz kann auftreten. 
Die Plaques sind trocken, scharf abgegrenzt und deutlich dicker als beim seborrhoischen Ekzem. Schuppenflechte kann zusätzlich auch an anderen Körperstellen wie Ellenbogen, Knien und dem unteren Rücken auftreten und ist oft mit Nagelveränderungen und Gelenkschmerzen (Psoriasis-Arthritis) verbunden. Die Unterscheidung ist meist durch die klinische Untersuchung möglich. Nur selten ist eine Hautbiopsie zur Abgrenzung notwendig. Während das seborrhoische Ekzem hauptsächlich mit antimykotischen Shampoos und entzündungshemmenden Salben behandelt wird, erfordert die Schuppenflechte oft langfristige Therapiekonzepte mit systemischen Medikamenten. Beide Krankheitsbilder neigen dazu, wieder aufzutreten, wobei die Psoriasis meist lebenslänglich bleibt.

Foto: Dr. med. Christian Drerup

Der Experte

Dr. med. Christian Drerup 

Der Facharzt für Dermatologie und niedergelassene Arzt in Hamburg ist Gründer einer teledermatologischen Plattform, bei der Patienten online eine dermatologische Diagnose durch Hautärzte gestellt bekommen. 
www.doctorderma.de

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