Was ist eigentlich...Frequenz

30.10.2025
Foto: BLACKDAY/Shutterstock.com

Definition: Frequenz bezeichnet die Anzahl von Wiederholungen eines bestimmten Vorgangs innerhalb einer bestimmten Zeitspanne.
In der apparativen Kosmetik spielt der Begriff „Frequenz“ eine zentrale Rolle. Er beschreibt, wie oft ein Vorgang in einer bestimmten Zeit abläuft – zum Beispiel Schwingungen, elektrische Impulse oder Schallwellen. 


Maßeinheit: Die Frequenz wird in Hertz (Hz) angegeben: 1 Hz = 1 Schwingung pro Sekunde; 1 MHz = 1 Million Schwingungen pro Sekunde.

Apparative Anwendungen: Je nach Anwendung ist die Wahl der richtigen Frequenz entscheidend für die Wirkung und Sicherheit der Behandlung.


1. Ultraschallbehandlungen: 

Typische Frequenzen: 1– 10 MHz.
Wirkprinzip: Schallwellen erzeugen Vi-brationen im Gewebe, die die Mikrozirkulation und den Zellstoffwechsel anregen.
Ziel: Verbesserung der Wirkstoffaufnahme, Gewebestraffung, Hautbildverfeinerung

2. Hochfrequenzgeräte: 

Typische Frequenzen: ca. 300–500 kHz
Wirkprinzip: Hochfrequenter Strom erzeugt Wärme und Ozon, was die Haut desinfiziert und die Durchblutung fördert.
Anwendung: Nach der Ausreinigung, bei unreiner Haut
Ziel: Porenverfeinerung, antibakterielle Wirkung, Anregung der Zellregeneration

3. Radiofrequenz (RF) – Hautstraffung:

Typische Frequenzen: 0,3–10 MHz
Wirkprinzip: Elektrische Wellen erzeugen Tiefenwärme, die die Fibroblasten stimuliert.
Anwendung: Gesicht und Körper (Anti-Aging, Hautstraffung)
Ziel: Förderung der Kollagen- und Elastinbildung, Hautverjüngung

4. Elektrostimulation/Mikroströme (EMS/Microcurrent)

Typische Frequenzen: individuell je nach Gerät (meist  1–100 Hz bei EMS)
Wirkprinzip: Leichte Stromimpulse aktivieren gezielt die Muskulatur oder den Zellstoffwechsel.
Anwendung: Gesichtsbehandlungen, Muskelstimulation, Lymphdrainage
Ziel: Straffung, Lifting-Effekte, Verbesserung des Hautbilds
Fazit für die Kosmetikerin: Die Frequenz entscheidet darüber, wie tief ein Reiz ins Gewebe eindringt und welche Wirkung er dort entfaltet. Eine gute Kenntnis der verschiedenen Frequenzbereiche ist wichtig für zielgerichtete, wirkungsvolle und sichere Behandlungen. Für die meisten Geräte ist eine NISV-Fachkunde erforderlich.
 

Quellen:
Herrmann: Der Karlsruher Physikkurs, Auflage 2019; bearbeitet von Prof. Dr. Friedrich Herrmann und Dr. Holger Hauptmann  Ulrich Harten: Physik für Mediziner Springer Lehrbuch, 15.Auflage  NiSV-Fachkunde, Lehrmaterial Baga Bildungsakademie

Foto: Rose Steffen

Rose Steffen
Die Autorin ist Kosmetikerin und Heilpraktikerin. Zudem ist sie Education Manager bei der Baga Bildungsakademie für Gesundheit und Aesthetik.

Foto: MEDICAL

Dieser Artikel stammt aus dem Fachmagazin MEDICAL

Lust in Ruhe durchzublättern?
Dann hol dir jetzt die Zeitschrift nach Hause!
 

JETZT BESTELLEN

Mehr zu den Themen:

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Medical Beauty