Rosacea und Malassezia-Follikulitis

21.11.2024
Foto: Dermatology11/Shutterstock.com

Serie: Weit verbreitet, oft verwechselt

Die Rosacea und die Malassezia-Follikulitis zeigen Hautveränderungen im Stirnbereich und manchmal den Wangen, die häufig vertauscht werden und die Diagnose erschweren. Rosacea ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung, die vor allem das zentrale Gesicht betrifft. Sie äußert sich durch Rötungen (Erytheme), sichtbare Blutgefäße (Teleangiektasien), Papeln und Pusteln. Sie kann aber auch nur isoliert an der Stirn (Metophym) oder dem Kinn (Gnatophym) auftreten. Die genaue Ursache ist unklar, aber Faktoren wie eine überschießende Immunreaktion, Demodex-Milben-Besiedlung und eine erhöhte Gefäßreaktivität tragen zur Erkrankung bei. Rosacea kann durch verschiedene Trigger wie Sonne, Hitze, scharfe Speisen, koffeinhaltige Getränke und Alkohol verstärkt werden.
Malassezia-Follikulitis, auch bekannt als Pityrosporum-Follikulitis, wird durch eine Überwucherung des Hefepilzes Malassezia in den Haarfollikeln verursacht. Diese Erkrankung zeigt sich durch kleine, juckende Pusteln, die oft mit Akne verwechselt werden, aber hauptsächlich in Bereichen auftreten, die reich an Talgdrüsen sind, wie die Stirn, das Kinn und der obere Rücken. Die Wangen können aber auch teilweise betroffen sein. Die Follikulitis wird oft durch warme, feuchte Bedingungen verschlimmert und tritt häufiger bei jungen Erwachsenen auf.
Klinisch ist der Hauptunterschied die Betonung der Stirn bei der Malassezia-Follikulitis mit kleineren Papeln. Bei der Rosacea liegen häufiger flächige Rötungen vor und die Papeln sind größer und die Entzündung liegt tiefer im Gewebe. Bei der Rosacea entsteht eher Spannungsgefühl auf der Haut, während bei der Follikulitis der Juckreiz vorherrschend ist.
Die Behandlung unterscheidet sich entsprechend: Rosacea wird topisch mit Azelainsäure, Metrogel oder Ivermectin behandelt, bei stärkerer Ausprägung auch Doxycyclin, während die Malassezia- Follikulitis antimykotische Therapien (beispielsweise Clotrimazol Creme/Lösung oder Ketoconazol Shampoo) erfordert.

Foto: Dr. med. Christian Drerup

Der Experte: Dr. med. Christian Drerup
Der Facharzt für Dermatologie und niedergelassene Arzt in Hamburg ist Gründer einer teledermatologischen Plattform, bei der Patienten online eine dermatologische Diagnose durch Hautärzte gestellt bekommen. www.doctorderma.de 

Mehr zu den Themen:

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Dermatologie