Talgdrüsenhyperplasie und Basaliom

26.12.2025
Foto: Peakstock/Shutterstock.com

Basaliome und Talgdrüsenhyperplasien sind häufige, aber schwierig auseinanderzuhaltende Hautveränderungen im Gesicht. Eine genaue Unterscheidung ist sehr wichtig, da es sich beim Basaliom um einen malignen Hauttumor handelt, während die Talgdrüsenhyperplasie eine harmlose, gutartige Veränderung darstellt. 
Die Talgdrüsenhyperplasie tritt meist im mittleren und höheren Erwachsenenalter auf. Ursache ist eine vergrößerte Talgdrüse infolge gesteigerter Aktivität, oft begünstigt durch fettige Haut, genetische Veranlagung oder UV-Strahlung. 
Typisch sind kleine, hautfarbene bis gelbliche Erhabenheiten mit zentraler Delle, meist auf Stirn, Wangen oder den Schläfen. Sie wachsen langsam, bleiben im Anschluss größenstabil und verursachen sonst keine Beschwerden. Unter der Lupe erkennt man deutlich die zentrale Einsenkung und gelbliche Lappenstruktur – ein Hinweis auf den gutartigen Charakter.
Das Basalzellkarzinom (Basaliom) hingegen entsteht ebenfalls bevorzugt an sonnenexponierten Hautarealen des Gesichts, wächst aber kontinuierlich und kann umliegendes Gewebe zerstören. Klinisch zeigt es sich als glänzender, perlschnurartig begrenzter Knoten mit feinen Teleangiektasien und manchmal zentraler Kruste oder blutender Ulzeration. Im Gegensatz zur Talgdrüsenhyperplasie ist es unregelmäßig begrenzt, zeigt die typischen Gefäßstrukturen und unterliegt einem ständigen Veränderungsprozess.
Die klinische Differenzierung ist häufig nicht einfach, aber die Gefäßdurchsetzung, Krusten oder wiederkehrende Blutungen sind hinweisende Morphologien für ein Basaliom. Bei unklaren oder solitären Läsionen sollte jedoch immer eine histologische Abklärung erfolgen, um ein Basaliom sicher auszuschließen.
Auch die Therapie unterscheidet sich deutlich: Während eine Talgdrüsenhyperplasie nur aus kosmetischen Gründen entfernt werden muss – etwa mittels ablativer Laser oder einer oberflächlichen chirurgischen Abtragung - erfordert das Basaliom eine vollständige schnittrandkontrollierte chirurgische Entfernung. In einigen Fällen können auch photodynamische Verfahren oder topische Immunmodulatoren (zum Beispiel Imiquimod) eingesetzt werden. Da frühe Basaliome oft harmlos wirken, ist eine regelmäßige Hautkontrolle in der dermatologischen Praxis entscheidend, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

Foto: Dr. Med. Christian Drerup

Dr. med. Christian Drerup
Der Facharzt für Dermatologie und niedergelassene Arzt in Hamburg ist Gründer einer teledermatologischen Plattform, bei der  Patienten online eine dermatologische Dia-gnose durch Hautärzte gestellt bekommen. www.doctorderma.de 
 

Foto: BEAUTY FORUM

Dieser Artikel stammt aus dem Fachmagazin MEDICAL

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