"Hyaluronsäure macht blind."
Der Verlust des Sehvermögens ist eine seltene, aber durchaus mögliche Folge einer Hyaluronsäureinjektion, die bei nicht fachgerechter Durchführung erfolgen kann. Ein internationaler Review aus verschiedenen Studien zu diesem Thema hat ergeben, dass bei den Fällen von totaler Erblindung oder partiellem Sehverlust nicht die Behandlung der periorbitalen Region in unmittelbarer Nähe zum Auge ursächlich war, sondern die Komplikationen entstanden immer bei Behandlungen von Nase, Nase plus Glabella sowie Glabella und Stirn, da hier wichtige vaskuläre Strukturen verlaufen, die beschädigt werden können. Deshalb ist es enorm wichtig, bei Behandlungen dezidiertes Wissen über die anatomischen Gesichtsstrukturen zu besitzen sowie den richtigen Umgang mit Spritze und Kanüle zu kennen. Denn neben der Beeinträchtigung der Sehkraft können bei Fillerbehandlungen auch Gewebsnekrosen entstehen. Absolutes Muss also: Aspiration! Wird dabei Blut eingezogen, hat man ein Gefäß getroffen und sollte an dieser Stelle auf gar keinen Fall injizieren. Neben dem Ergebnis sollte in der ästhetischen Behandlung immer die Patientensicherheit im Mittelpunkt stehen. Zentraler Punkt ist die Sicherheit im Umgang mit eingesetzten Materialien und der Techniken unter Berücksichtigung der Anatomie. Nur wer alles im Blick hat und die notwendige Erfahrung besitzt, kann Komplikationen wie diese vermeiden.
Dr. med. Alexandra Ogilvie
Fachärztin für Dermatologie,
Vizepräsidentin der DGBT,
Inhaberin Skin Concept
München, www.dgbt.de
"Laser ist gleich Laser. "
Wer denkt, dass es den „einen Laser für alles“ gibt, liegt komplett falsch. Je nach adressiertem Zielgebiet variiert die Wellenlänge des jeweiligen Lasergeräts. Alle Laser produzieren kohärentes Licht, das heißt das Licht einer Wellenlänge. Die Laser unterscheiden sich in Ihrem Resorptionsspektrum. Es gibt Lasersysteme, die im Bereich des Hämoglobins, des Melanins oder des Wassers arbeiten. So erzeugen ablative Laser kohärente Lichtstrahlen in einem sehr engen Wellenlängenbereich ab 2.940 nm (Erb YAG ) und 10.600 nm (C02) , die von wasserhaltigem Körpergewebe absorbiert werden. Im Zielbereich verursacht die Energie eine Temperaturerhöhung, die zu einer Verdampfung oder Ablation des Gewebes führt. Daher eignen sich ablative Laser sehr gut für hautverjüngende Maßnahmen. Es gibt Laser zur chirurgischen Behandlung, zum Beispiel bei der Blepharoplastik, zur Behandlung von Gefäßveränderungen, Epilationslaser für die dauerhafte Haarentfernung, unterschiedliche Laser für die Behandlung der verschiedenen Stadien der Alterselastose von der Hautbildverfeinerung bis hin zur effizienten Kollagensynthese in der Dermis, Narbenbehandlung, Tattooentfernung, aber auch zur Behandlung von Hautkrankheiten wie Rosacea. Laser kommen auch invasiv bei der Körperhautstraffung zum Einsatz, zum Beispiel bei der Laserlipolyse oder zur Verödung von Venen und der Behandlung von Hyperhidrose. Es gibt mittlerweile auch sogenannte Laserplattformen, die es dem behandelnden Arzt ermöglichen, durch die Verwendung verschiedener Aufsätze verschiedene Indikationen mit unterschiedlichen Wellenlängen zu behandeln. Zwar ist die Platzersparnis dadurch groß, da man nicht mehrere Geräte benötigt, aber keine Plattform deckt das komplette potenzielle Behandlungsspektrum an.
Ärztliche Leitung und Inhaberin MediCorium, Oberursel/Friedrichsdorf, und Mitglied der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL)
"Sonnenschutz im Winter ist überflüssig."
Wenn es darum geht, seine Haut nicht nur vor einem Sonnenbrand und einer damit verbundenen Veränderung unseres Hautzellenerbguts, sondern auch vor Hautalterung zu schützen, ist UV-Schutz kombiniert mit der richtigen Pflege das beste Anti-Aging-Mittel. Sicherlich gibt es in der grauen Jahreszeit weniger Sonneneinstrahlung. Dennoch schafft es die UV-Strahlung, egal ob es bedeckt ist oder die Sonne tatsächlich scheint, auch hier unsere Haut zu schädigen. Vor allem die UV-A-Strahlung dringt tief in die Haut ein und schädigt die elastischen/kollagenen Fasern. Was zur Folge hat, dass die Haut an Spannkraft verliert. Setzt man seine Haut über einen langen Zeitraum hinweg ungeschützt viel der Sonne aus, entsteht der sogenannte Lederhauteffekt – starke Faltenbildung bei sehr schlaff wirkender Haut. Zusätzlich schädigt die UV-Strahlung die DNA unserer Hautzellen. Dies gilt für die UV-B-Strahlung ebenso wie für UV-A-Strahlung. Zellen mit geschädigtem Erbgut können im Laufe der Zeit zu Krebszellen entarten und zu aktinischen Keratosen, Basalzellkarzinomen oder gar malignen Melanomen führen. Der Kosmetikmarkt bietet also nicht ohne Grund mittlerweile ein breites Sortiment an Sonnencremes und Tagespflegeprodukten mit inkludiertem Lichtschutzfaktor an. Ich empfehle, im Winter nicht unter die 25 LSF zu gehen und im Sommer 50+ zu verwenden. Mineralischer Schutz hat hierbei den Vorteil, dass durch Bildung eines Schutzfilms auf der Haut ein breites Band des UV-Spektrums abgedeckt wird und gleichzeitig die UV-Strahlung reflektiert wird. Während chemische Filter in die Haut eindringen und dort chemisch reagieren.
Dermatologin in der Praxis
Dr. Montanari, Bochum,
www.dr-montanari.de