Teil 1: Brustvergrößerung – Methoden, Techniken, Materialien
Die Brust wird als zu klein wahrgenommen, die Brüste sind asymmetrisch, erschlafft oder weisen eine Fehlform auf. Welche Methoden, Techniken und Materialien es gibt, die bei dem Eingriff einer Brustvergrößerung zum gewünschten Ergebnis führen können, erfahren Sie hier.
Wer eine Brustvergrößerung in Erwägung zieht, sollte einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie auswählen, der mit der nötigen Qualifikation überzeugen kann. In einem Vorgespräch lässt sich dann schnell feststellen, ob sich die Patientin bei dem ausgewählten Arzt wohl- und verstanden fühlt und ob sie die Operation hier auch durchführen lassen möchte.
Implantate
Durch das Einsetzen von Silikonimplantaten können Frauen zu ihren Wunsch-Proportionen gelangen. Je nach Veranlagung der Haut und des Brustgewebes sowie der Form des Körpers der Patientin können im Beratungsgespräch die idealen Implantate gewählt werden. Wichtig ist, dass die Patientinnen ihre Wünsche genau formulieren. Ob die gewünschte Größe und Form der Brüste auch zu realisieren ist, entscheidet letztendlich der behandelnde Ästhetische Chirurg. Alternativen werden dann gemeinsam besprochen.
Eigenfett
Vor allem dann, wenn sich die Patientin eine moderate Brustvergrößerung wünscht, kann das Injizieren von körpereigenem Fett eine Alternative zum Einsetzen von Implantaten sein. Diese Methode ist minimalinvasiv und setzt allerdings das Vorhandensein von genügend Eigenfett voraus, das an anderer Stelle des Körpers entsprechend abgesaugt werden kann.
Das körpereigene Fett wird dann aufbereitet und in das Brustgewebe gespritzt. Da es sich um eigenes Körperfett handelt, wird es vom Körper nicht als Fremdkörper wahrgenommen und somit auch nicht abgestoßen.
Andererseits baut der Körper das Eigenfett aber auch teilweise wieder ab. Anders als bei Silikonimplantaten reduziert sich dadurch das Brustvolumen, das sofort nach dem Eingriff sichtbar ist, im Laufe der Zeit auch wieder etwas.
Der Brustaufbau bzw. eine Brustvergrößerung mit Eigenfett ist nur dann möglich, wenn die Patientin über genügend Fett am Körper verfügt. Bei schlanken Frauen oder bei Frauen, die sich ihre Brust deutlich vergrößern lassen möchten bzw. auch im Bereich Brustwiederaufbau, sind Silikon-Brustimplantate die optimale Alternative.
Das passende Implantat
Das richtige Brustimplantat ist das, das zum Körperbau passt und mit dem sich die Patientin langfristig wohlfühlt. Um dieses optimale Ergebnis zu erzielen, wird die Patientin im besten Fall individuell vermessen. Eine zusätzliche 3D-Simulation ermöglicht es, einen ersten Eindruck des zu erwartenden Ergebnisses zu bekommen.
Die Patientin sollte genügend Zeit haben, alle Implantate in Ruhe anzusehen, zu ertasten, zu drücken und mit einem speziellen BH anzuprobieren. So gewinnt sie ein naturgetreues, „fassbares“ und realistisches Bild davon, wie die unterschiedlichen Silikongel-Einlagen zum Körper und zu den Proportionen passen.
Rund oder tropfenförmig?
In der Regel wird zwischen runden und tropfenförmigen (anatomischen) Implantaten unterschieden. Wichtig ist, dass es heute qualitativ hochwertige Brustimplantate gibt, die aus einer Entwicklung der Implantat-Technologie hervorgehen. Das bedeutet, das neue Silikonimplantate auslaufsicher sind. Das liegt insbesondere an dem kohäsiven Silikongel, das darin enthalten ist. Ebenso besteht die Hülle in der Regel aus mehreren Lagen und ist aufgeraut, um die Stabilität der Implantate im Brustgewebe zu verbessern. Die Verbesserung der Qualitätsimplantate hat dazu geführt, dass uns die Hersteller auf ihre Produkte eine lebenslange Garantie geben. Damit konnten nicht nur verbesserte Ergebnisse in der Stabilität der Implantate erzielt werden, sondern auch das Risiko einer Kapselfibrose, eine Verhärtung des Brustgewebes aufgrund des Brustimplantats, minimiert werden.
Brustimplantatformen
- Die Vorteile von runden Implantaten: Das Dekolleté sieht voller aus, da sie sich deutlich vom Brustkorb abheben und der Brust eine gleichmäßige, runde Form geben.
- Die Vorteile von tropfenförmigen Brustimplantaten: Sie ähneln der natürlichen weiblichen Brust am ehesten, da sie anatomisch geformt sind – unten voller, nach oben hin schlanker, so wie ein Tropfen. Sie sind unauffälliger und werden seltener als OP-Ergebnis entlarvt.
Der optimale Zugang
Bei den meisten Frauen ist es möglich, den Zugang für das Implantat rund um die Brustwarze oder entlang der natürlichen Brustfalte zu schaffen. Das Implantat wird dabei auf oder unter dem Brustmuskel eingesetzt. Wo die Platzierung erfolgt, ist abhängig von den anatomischen Gegebenheiten, selbstverständlich aber fließen auch individuelle Wünsche mit in die Entscheidung ein.
Andere Faktoren wie beispielsweise die gewünschte Brustform nach der Vergrößerung wie auch die individuellen gesundheitlichen Voraussetzungen spielen bei der Entscheidung für den optimalen Zugang und das Platzieren des Implantats eine ebenso wichtige Rolle.
Auf dem Brustmuskel:- Bei dieser auch als subglandulär bezeichneten Methode werden die Silikonimplantate zwischen Brustdrüse und Brustmuskel und somit unter dem Brustgewebe platziert.
- Ein Nachteil der subglandulären Lage kann vereinzelt darin liegen, dass die Silikongel-Einlagen bzw. deren Ränder unter der Haut ertastet werden können – das ist aber eher bei schlankeren Frauen mit kleineren Brüsten der Fall.
- Dennoch entspricht die Lage zwischen Brustdrüse und Brustmuskel der natürlichen Brustform, wodurch diese auch nach dem subglandulären Einsetzen eines Implantats erhalten bleibt.
- Ein Vorteil dieser Methode zur Brustvergrößerung besteht darin, dass der Brustmuskel nicht durchtrennt werden muss.
- Diese auch submuskulär genannte Methode sieht vor, dass das Implantat unter dem Brustmuskel eingesetzt wird.
- Durch diese Lage verringert sich die Tast- und Sichtbarkeit des Implantats vor allem im oberen Bereich der Brust. Ist das Binde- und Brustgewebe schwach oder schlaff, kann ein sogenannter „innerer BH“ eingesetzt werden, der die Brust stabilisiert und strafft.
- Ein Nachteil der submuskulären Einbringung bei einer Brustvergrößerung kann sich darin äußern, dass sich die Silikongel-Einlagen bei Anspannung der Brustmuskeln (Kontraktion) leicht mitbewegen können.
Dr. med. Christian Lenz,
Plastischer Chirurg und Inhaber der Praxis Medical Institut, München, www.schoenheitsoperationen-drlenz.de