Interview zu Problemhaut - 3 heimische Helfer

Britta Bürhaus: Ringelblume, Kamille und Schafgarbe unterstützen durch ihre hohe antientzündliche Wirkung die Heilung irritierter, entzündeter und unreiner Haut. Durch die in den Pflanzen enthaltenen Flavonoide wird die Selbstheilung der Hautzellen aktiviert und eine Regeneration der Haut erzielt. Sie wirken antibakteriell, antimikrobiell und antiviral, wodurch Keime und Bakterien auf der Haut reduziert werden. Durch wundheilungsfördernde, antiseptische und beruhigende Eigenschaften haben sie einen positiven Effekt bei der Behandlung von beispielsweise Akne oder Hautekzemen.

Wie können die Stoffe in der kosmetischen Praxis eingesetzt werden?

Bei chronischen Ekzemen, unreiner Haut oder Pickeln wird eine Salbe oder Creme aus der Ringelblume zur Abhilfe eingesetzt. Eine Verminderung wird durch Ringelblumenextrakt bei Besenreisern, Krampfadern und anderen Hauterscheinungen erzielt. Als Umschlag angewendet, besitzt ein Sud oder Aufguss die Eigenschaften, Schwellungen oder Entzündungen abklingen zu lassen sowie das Zusammenziehen der Haut nach Verletzungen zu beschleunigen.

Die Kamille ist in vielen Cremes enthalten. Sie wird als Tinktur und ätherisches Öl sowie bei Gesichtsdampfbädern verwendet. Als kühlender antientzündlicher Sud werden betroffene Hautstellen damit abgetupft. Bei verschiedenen Hautverletzungen und Hauterkrankungen sowie bei Akne, Nesselsucht und Neurodermitis kann ein Umschlag oder Wickel aus dem Sud der Kamille sehr hilfreich sein.

Die Schafgarbe wird mit ihrer adstringierenden Wirkung in Form von Cremes, Gesichtspackungen, Kompressen aus Tee und in Dampfbädern überwiegend bei fettiger, unreiner und entzündlicher Haut eingesetzt. Bei kleinen Verletzungen der Haut wirkt sie blutungsstillend und fördert die Neubildung von Hautzellen.

Die heilende Wirkung der Schafgarbe ist mit derjenigen der Kamille gleichzusetzen, wirkt aber weniger austrocknend. In Kombination mit basenbildenden Mineralien in Form eines Pflanzenpulvers bieten sich auch weitere Anwendungsmöglichkeiten an – als Handpackung, Gesichtsmaske oder punktuelle Applikation auf die betroffenen Hautstellen.

Eine gesunde Haut ist in der Lage, sich selbst zu heilen. Sie übernimmt in der Regel auch eigenständig mit komplizierten Vorgängen eine gute Rückfettung nach dem Duschen. Diese Rückfettung dient auf der Haut als natürlicher Schutz. Diese kann sie jedoch nur bei einer basischen Körperreinigung mit pH 7,5 bis 8,5 generieren. Allergische Reaktionen, angegriffene Haut sowie Hautprobleme häufen sich jedoch durch eine Pflege mit „pH-hautneutralen“ Produkten von pH 5,5 auf der Haut. Angegriffene Haut ist eine hervorragende Brutstätte für Pilze, Viren und Bakterien, da diese am besten in einem sauren Milieu überleben. Ein basischer Wert von pH 7,4 bis 8,2 auf der Haut sorgt für den Säureausgleich durch den Abbau der überschüssigen Säureanteile und balanciert die Haut aus.

Die Kosmetikerin sollte nicht nur auf das Hautbild, sondern auch auf den aktuellen Hautzustand der zu Behandelnden achten. Hilfreich wäre ein Analysebogen, der Aufschlüsse über das Hautempfinden, die Hautpflege, die Ernährung und den Zustand der Säure-Basen-Balance des Körpers gibt. So kann sie Tipps zur Umsetzung der basischen Ernährung und Körperpflege geben und eine individuelle Behandlung und Beratung abstimmen. Um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, ist es erforderlich, dass der Kunde auch zu Hause basische Maßnahmen, wie die basische Reinigung der Haut, vollzieht und die Tipps umsetzt.

ms