
Die Zeit rennt, in der Welt passiert so schnell so viel, dass wir die Ereignisse kaum verarbeiten können. Bewusst im Hier und Jetzt zu sein, das gelingt im durchgeplanten Alltag viel zu selten. Dieses hohe Tempo wirkt sich bei vielen Menschen auf das Essverhalten aus. Statt am Morgen in Ruhe eine Tasse Kaffee zu genießen, gibt’s auf dem Weg zur Bahn den Coffee to go. Statt gemütlich daheim am Abend zu essen, wird der Döner im Stehimbiss verdrückt oder zum zweiten Mal in der stressigen Woche der Lieferdienst gerufen. Gesund ist das auf Dauer nicht. Essen und Genuss brauchen Ruhe und Zeit. Ein neuer Trend namens Mindful Eating (achtsames Essen) soll dabei helfen, die Beziehung zum Essen zu optimieren, was langfristig der Gesundheit zugutekommen soll.
Was ist Mindful Eating?
Mindful Eating heißt volle Konzentration auf das Essen und die Mahlzeit mit allen Sinnen zu genießen. Geschmack, Geruch und Textur sollten wahrgenommen werden – ohne Ablenkung durch TV, Smartphone, Gespräche und Gedanken. Das Essen soll als Aufnahme von Energie und Selbstfürsorge betrachtet werden und nicht als ein lästiges To-do, das schnell erledigt werden muss.
Die Vorteile von Mindful Eating für die Gesundheit
Wer Achtsamkeit beim Essen praktiziert, wird bemerken, dass er langsamer isst und mehr auf das Sättigungsgefühl achtet. Das kann dafür sorgen, dass Menschen weniger essen, was eine geringere Kalorienzufuhr mit sich bringt und im Laufe der Zeit die Gewichtsregulierung einfacher macht. Experten sagen, dass Mindful Eating auch bedeutet, langsamer zu essen und gründlicher zu kauen. Das hat Vorteile für den Verdauungsprozess.
Bewusster Essen: Hunger oder Langeweile?
Doch das achtsame Essen hat nicht nur körperliche Vorteile. Auch die Psyche kann davon profitieren. Viele Menschen essen nicht, weil sie Hunger haben, sondern z. B. aus Traurigkeit, Einsamkeit, Langeweile, Stress oder Überforderung. Mindful Eating kann ihnen helfen, zwischen emotionalen Ursachen für den vermeintlichen Hunger und echtem Hunger zu unterscheiden. So lassen sich ungesunde Essgewohnheiten entlarven und künftig – mit Übung und Geduld – immer öfter vermeiden. So kannst du lernen, welche Essgewohnheiten dir guttun und welche nicht, welche Essenszeiten für dich ideal sind und auch, welche Lebensmittel dir wirklich Energie schenken. Meist stellt sich dabei heraus, dass du Süßigkeiten oder Fast Food viel weniger „brauchst“, als du denkst.
Ein weiterer positiver Aspekt des Mindful Eating ist, dass du dich und die Bedürfnisse deines Körpers und deiner Seele besser wahrnehmen kannst. Du lernst Signale zu erkennen, zu verstehen und gesünder darauf zu reagieren. Das kann dich dabei unterstützen, negative Denkmuster abzulegen und weg von ständig wertender Selbstkritik in die Selbstfürsorge zu kommen. Wenn du beim Essen gut für dich sorgst, wird sich das auf andere Lebensbereiche ausweiten und dein Selbstwertgefühl steigern.
Wie du Mindful Eating in deinen Alltag integrierst
Die Integration von Mindful Eating in deinen Alltag gelingt ganz unkompliziert und kann zu einer täglichen Routine werden.
Essen ohne Ablenkung: Suche dir zum Essen einen ruhigen Ort. Konzentriere dich auf die Mahlzeit und lege das Handy beiseite. Wenn du möchtest, kannst du dir zu Hause den Tisch hübsch decken, eine Kerze anzünden und das Essen wie ein schönes Dinner inszenieren. Genieße dein Essen nun mit allen Sinnen und iss langsam. Wenn du satt bist, dann höre auf. Und iss nur dann, wenn du Hunger hast – so vermeidest du das emotionale Essen. Wenn du Appetit bekommst, gönn dir einen Moment Ruhe und frage dich: Habe ich körperlich Hunger oder brauche ich eine Pause, eine Umarmung, einen Spaziergang, um mich „satt“ zu fühlen? Lass dir Zeit, diese neuen Gewohnheiten zu etablieren – wenn’s mal nicht klappt, ist das kein Grund für Frust, sondern nur ein Ansporn, weiterzumachen…
Was sind die Vorteile von Achtsamkeit beim Essen?
Mindful Eating kann helfen, emotionales Essen – und die oftmals damit einhergehende Gewichtszunahme – zu erkennen, zu verstehen und andere Verhaltensmuster zu erlernen. Das achtsame Essen verbessert die Verdauung, kann bei der Gewichtsregulation unterstützen und baut innere Unruhe ab.
Wie integriere ich Mindful Eating in meinen Alltag?
Beim Essen solltest du dich nicht ablenken lassen. Konzentriere dich auf die Mahlzeit und genieße sie mit allen Sinnen. Achte auf dein Sättigungsgefühl und baue Mahlzeiten als eine wertvolle Pause für mehr Energie in den Alltag ein.
Kann Mindful Eating bei emotionalem Essen helfen?
Ja, Mindful Eating hilft, zwischen echtem Hunger und emotionalem Hunger zu differenzieren. Du lernst deine Bedürfnisse besser kennen und kannst im Sinne deiner Gesundheit handeln, um ein besseres Essverhalten zu lernen.
Wie beeinflusst Mindful Eating meine Verdauung und Gesundheit?
Beim Mindful Eating isst du langsamer und kaust gründlicher. Das entlastet das Verdauungssystem.
BEAUTY FORUM - Redaktion