Magic touch: Die Synergie von Berührung und Pflegeprodukt

06.05.2025
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Berührungen beruhigen das Nervensystem, fördern Heilungsprozesse und stärken das emotionale Gleichgewicht. In unserer Serie „Magic Touch“ beleuchten wir die tiefe Wirkung manueller Berührungstechniken und ihre Bedeutung für die ganzheitliche Entspannung.

Berührungen sind eine der elementarsten Formen menschlicher Interaktion und Kommunikation. Im Rahmen einer kosmetischen Behandlung oder Massage werden Berührungen jedoch nicht nur für den Aspekt des Wohlbefindens genutzt, sondern auch gezielt, um die Wirksamkeit der eingesetzten Produkte zu steigern.

Dies liegt an der engen Verbindung zwischen der Haut als größtem Sinnesorgan und dem Nervensystem. Mechanische Reize wie Druck, Zug oder Vibration regen die Durchblutung an, öffnen die Poren und verbessern den Stoffwechsel in der Haut. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Wirkstoffe von Cremes, Ölen oder Seren tiefer in die Haut eindringen und dort ihre Wirkung entfalten können.
Darüber hinaus wird durch Massagen die Produktion von Glückshormonen wie Oxytocin und Endorphinen angeregt, während Stresshormone wie Cortisol reduziert werden. Diese hormonellen Veränderungen unterstützen die Regeneration und können den Heilungsprozess der Haut fördern. Kurz gesagt: Eine Massage ist der ideale Verstärker für jedes Pflegeprodukt.

Massageanwendungen zur Produktapplikation

Die Wahl der richtigen Massagetechnik spielt eine entscheidende Rolle, um den Effekt der Produkte zu maximieren. Im Folgenden werden die drei zentralen Techniken vorgestellt: Streichungen, Klopfen und Zupfen.

  • Streichungen („Effleurage“): Streichungen sind eine der grundlegendsten und vielseitigsten Massagetechniken. Sie werden mit den flachen Händen, den Fingerkuppen oder auch dem Handrücken ausgeführt. Dabei gleiten die Hände mit sanftem oder mittelfestem Druck über die Haut. Diese Technik ist ideal, um Cremes oder Öle gleichmäßig auf größeren Hautpartien wie Rücken, Armen oder Beinen zu verteilen. Die langsamen  rhythmischen Bewegungen regen die Durchblutung an und entspannen die Muskulatur. Gleichzeitig wird die Haut sanft erwärmt, wodurch die Poren geöffnet werden. Das Pflegeprodukt kann so leichter aufgenommen werden und tiefere Hautschichten erreichen. Effleurage eignet sich besonders für feuchtigkeitsspendende Produkte wie Lotions oder Seren, die eine gleichmäßige Verteilung erfordern.
  • Klopfen („Tapotement“): Klopfbewegungen sind eine dynamische Technik, bei der mit den Fingerkuppen, den Händen oder den Handkanten kleine, schnelle Impulse auf die Haut gegeben werden. Diese Methode wird häufig bei anregenden Massagen eingesetzt, um die Durchblutung zu steigern und die Haut zu vitalisieren. Das Klopfen sorgt dafür, dass die oberflächliche Durchblutung kurzfristig erhöht wird und die Haut besser durchfeuchtet erscheint. Produkte  wie straffende oder regenerierende Seren können durch diese Technik besonders effektiv  eingearbeitet werden. Die rhythmische Bewegung unterstützt zudem den lymphatischen Abfluss und hilft, Schadstoffe schneller abzutranspor­tieren.
  • Zupfen („Petrissage“): Das Zupfen ist eine Technik, die oft bei tiefen Gewebemassagen eingesetzt wird. Hierbei werden die Haut und das darunterliegende Gewebe sanft zwischen den Fingern angehoben und losgelassen. Diese Technik eignet sich hervorragend, um die Elastizität der Haut zu fördern und Spannungen in der Muskulatur zu lösen. Das Zupfen verbessert nicht nur die Durchblutung, sondern regt auch die Kollagenproduktion an, was insbesondere bei Anti-Aging-Produkten oder straffenden Cremes von Vorteil ist. Die Haut wird durch diese Technik intensiv stimuliert, wodurch sich die Wirkstoffe optimal verteilen und tiefer in das Gewebe eindringen können.

Die Wahl des richtigen  Produkts

Die Kombination aus Massagetechnik und Pflegeprodukt sollte individuell auf die Bedürfnisse der Haut und die gewünschte Wirkung abgestimmt werden. Während für trockene Haut feuchtigkeitsspendende Produkte wie Hyaluronsäureseren oder reichhaltige Öle ideal sind, profitieren fettige Hauttypen von leichteren Texturen wie Gelen oder Emulsionen. 
Anti-Aging-Produkte, die beispielsweise Retinol oder Peptide enthalten, können durch Techniken wie Zupfen besonders effektiv eingearbeitet werden, während beruhigende Produkte mit Aloe vera oder Panthenol gut mit sanften Streichungen harmonieren. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Qualität der Massageprodukte geschenkt werden. Günstige Cremes oder Öle, die minderwertige Inhaltsstoffe enthalten, können die Haut irritieren oder langfristig schädigen.

Hochwertige Pflegeprodukte mit wertvollen Komponenten wie Sheabutter, Mandelöl, Macadamianussöl oder Allantoin sind hingegen optimal, um die Haut zu pflegen, zu beruhigen und nachhaltig zu regenerieren.

Die perfekte Symbiose

Massagen und Pflegeprodukte gehen eine perfekte Symbiose ein. Durch gezielte Berührungen wird nicht nur die Aufnahme der Inhaltsstoffe verbessert, sondern auch das gesamte Hautbild optimiert. Techniken wie Streichungen, Klopfen und Zupfen bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Produkte individuell anzuwenden und ihre Wirkung zu verstärken. Die Kombination aus der richtigen Technik und einem hochwertigen Produkt sorgt für ein spürbar verbessertes Hautgefühl, sichtbare Ergebnisse und eine tiefgehende Entspannung.
Damit wird die Massage zu weit mehr als einer Wellnessanwendung – sie wird zum Schlüssel für eine effektive und nachhaltige Hautpflege.

Foto: Miriam Valdivieso

Miriam Valdivieso
Die Autorin ist internationale Schulungsleiterin bei Janssen Cosmetics. 

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