Rabatt – ein Wort, das in vielen Kosmetikinstituten gemischte Gefühle auslöst. Einerseits wollen wir unseren Kunden attraktive Angebote machen, andererseits wissen wir: Jeder zu großzügig vergebene Rabatt kann direkt in unsere Gewinnspanne schneiden. In diesem Artikel liest du, wie der Spagat gelingt und zu Erfolg führt! Denn mit der richtigen Rabattstrategie kannst du dein Geschäft ankurbeln!
Hand aufs Herz: Die Zeit von „10 + 1 gratis“ bei Dienstleistungen ist endgültig vorbei. Diese Aktionen sind längst nicht mehr zeitgemäß – und schaden auf Dauer extrem unserem wirtschaftlichen Erfolg.
Warum? Ganz einfach: Wenn wir unsere Arbeitszeit rabattieren, verschenken wir das Wertvollste, was wir haben – unsere Kompetenz, unsere Erfahrung und unsere Zeit. Doch es gibt eine viel intelligentere Art, Rabatte zu gestalten – nämlich so, dass sie unsere Kunden begeistern und gleichzeitig unser Geschäft stärken.
Rabatte neu denken – Upgrades statt Nachlass
Anstatt eine Behandlung günstiger anzubieten, kannst du deinen Kunden ein Upgrade schenken. Das fühlt sich für sie an wie ein Geschenk – und ist für dich wirtschaftlich viel sinnvoller.
Produktzugaben mit echtem Mehrwert
Ein weiterer moderner Ansatz ist, den Rabatt über Produkte zu geben. Das kann so aussehen: Zu einer gebuchten Behandlung erhält die Kundin ein passendes Produkt – beispielsweise eine Ampullenkur, bei der du die erste Ampulle direkt in der Behandlung öffnest und anwendest. Die restlichen sechs Ampullen nimmt sie mit nach Hause, um die Wirkung in den folgenden Tagen zu intensivieren.
Das Ergebnis: Deine Kundin erlebt eine verlängerte Behandlungserfahrung, sieht schnellere Resultate – und du hast gleichzeitig deinen Produktverkauf angekurbelt. Ein Win-win auf ganzer Linie!
Kurangebote mit integrierten Produktvorteilen
Rabatte werden besonders attraktiv, wenn sie clever kombiniert sind. Ein Beispiel aus der Praxis: Du bietest eine 6er-Kur – etwa mit Kristall-Mikrodermabrasion – an und legst im Wert von zehn Prozent des Gesamtpreises passende Produkte dazu.
Diese Produkte sollten die Ergebnisse der Kur unterstützen oder sogar Voraussetzung für ein optimales Resultat sein.
Der Clou: Du kannst dabei auch Artikel einbinden, die sonst weniger im Fokus stehen, zum Beispiel Körperpflegeprodukte. So profitierst du gleich doppelt – du stärkst den Behandlungserfolg und reduzierst gleichzeitig deine Lagerware.
Einkaufsrabatte geschickt weitergeben
Viele Hersteller bieten uns selbst regelmäßig großartige Einkaufsvorteile, zum Beispiel in Form von 6+1-Angeboten. Warum also nicht diese Rabatte gezielt an unsere KundInnen weitergeben? Wenn du aus deinem Einkaufsvorteil eine kleine Kundenaktion machst, bleibt die Marge für dich immer noch attraktiv. Deine Kunden fühlen sich fair behandelt, und du kannst bewusst und gezielt gegen den Onlinehandel von Kosmetikprodukten auf Billigplattformen angehen. Das ist keine klassische Preisreduzierung, sondern eine clevere Nutzung deiner wirtschaftlichen Vorteile. So bleibst du rentabel, ohne dein Preisniveau zu untergraben.
Sets mit klarem Preisvorteil
Besonders wirkungsvoll sind Pflegesets für zu Hause, die du gezielt zu einem attraktiven Setpreis anbietest. Wichtig ist: Der Kunde muss den Mehrwert klar erkennen. Ein professionell zusammengestelltes Set wirkt hochwertig, stärkt die Bindung an dein Institut und steigert die Wahrscheinlichkeit, dass die Kundin auch bei dir nachkauft. Wenn du dann das Set noch in einer hochwertigen Luxusbox oder einer mit deinem Institutslogo gebrandeten Kosmetiktasche anbietest, ist es perfekt!
Und das Beste: Du rabattierst nicht deine Arbeitsleistung, sondern ausschließlich Ware – also etwas, das du mit Marge einkaufst.
Preispsychologie verstehen und klug nutzen
Unsere Kunden lieben das Gefühl, etwas Besonderes zu bekommen. Deshalb ist auch Knappheit ein entscheidender Faktor: Formuliere Aktionen immer mit einer klaren Begrenzung, zum Beispiel: „Diese Kur biete ich nur 10 Kundinnen zu diesem Sonderpreis an. First come, first safe!“ Das erzeugt Begehrlichkeit und Dynamik und verhindert, dass Rabatte als selbstverständlich wahrgenommen werden und dich bei einer zu hohen Verkaufszahl wirtschaftlich schädigen könnten. Gleichzeitig bleibst du in der Kommunikation authentisch und ehrlich. Denn du willst nicht mit Dumpingpreisen überzeugen, sondern mit Qualität und Intelligenz.
Wichtigstes Prinzip: Nie deine Zeit rabattieren!
Egal, welche Rabattform du wählst – eines gilt immer: Rabattiere niemals deine Dienstleistung selbst! Deine Arbeitszeit ist der Kern deines Geschäfts. Reduzierst du sie preislich, schwächst du langfristig deine Positionierung. Gib stattdessen Rabatte nur über Produkte oder Upgrades. Denn: Wir kaufen die Produkte zum Einkaufspreis ein, während unsere Kunden den Verkaufspreis sehen. So geben wir real betrachtet nur einen Teil des Rabatts weiter – und bleiben wirtschaftlich stabil.
Fazit: Rabatte dürfen Spaß machen – wenn sie richtig gedacht sind!
Moderne Rabattstrategien sind keine Preisaktionen mehr, sondern wertsteigernde Kundenerlebnisse. Sie schaffen Begeisterung, Bindung und Umsatz – ohne die Rentabilität deines Instituts zu gefährden. Ich wünsche dir viel Freude beim kreativen Umsetzen dieser Ideen und ganz viel Erfolg mit deinen neu gedachten Rabattaktionen. Bleibe mutig, denke groß – und sei dir deines Wertes bewusst.
Antje Maul-Meyer
Die Autorin ist ausgebildete Kosmetikerin, Beauty Business Coach und Business Mentorin.
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