 
    
          Kennst du deine Fähigkeiten und Talente, deine Leistungsreserven und Potenziale? Jeder von uns hat schließlich individuelle Talente und Stärken, ist einzigartig, unverwechselbar. Doch viele unserer Fähigkeiten schlummern und verkommen allmählich, wenn wir sie nicht wahrnehmen und weiterentwickeln. So lernst du, sie zu sehen und gezielt zu fördern!
Feedback bringt Potenziale ans Licht: Um deine Talente zu kennen, solltest du dir deshalb von anderen Rückmeldung geben lassen: Welche Eigenschaften schätzt man an dir? Wer sich selbst kennt und über seine Leistung, Stärken und Schwächen eine Rückmeldung bekommt, gewinnt Selbstvertrauen und kann sich weiterentwickeln. Der Weg dahin ist eine objektive Betrachtung deiner Fähigkeiten.
Weg mit Zweifeln und Bedenken
Deine eigenen Stärken im Job bewertest du selbst oft niedriger, als es deine Kunden tun. Deshalb fühlst du dich vielleicht schnell verunsichert, wenn Anerkennung von Kunden ausbleibt. Dann hilft es, ein Feedback für geleistete Arbeit zu erbitten. Du kannst zum Beispiel Kunden am Ende der Behandlung fragen, ob alles zu ihrer Zufriedenheit war. Selbstbewusstsein verstärkt sich, wenn du über Anerkennung von Kunden länger nachdenkst als über das, was dich ärgert. An deine Fähigkeiten zu glauben, ist ein laufender Prozess, den du auch in einem Tagebuch festhalten kannst.
Positives Denken
Wenn du über dich nachdenkst, sind es immer die ersten Gedanken, mit denen du die Weichen zu deinem Selbstvertrauen stellst. Nutze diesen Mechanismus und fang deshalb immer mit positiven Gedanken an. Selbstkritik kann später kommen. Mit Skepsis und Bedenken bewertest du dich nicht positiv. Und an solche Selbstzweifel kann man sich sogar gewöhnen und schadet damit nachhaltig dem Selbstbewusstsein.
Deine Talente und Stärken
- Was fällt dir leichter als anderen?
- Über welches Kompliment hast du dich besonders gefreut?
- Bei welcher Tätigkeit bist du so richtig „in deinem Element“?
- Welche deiner beruflichen Stärken macht mich glücklich?
- Wie kannst du mit deinem  Talent besser performen? 
 
Soll man Bedenken und Zweifel also auf die leichte Schulter nehmen? Das nicht. Aber kritische Wahrnehmungen über dich selbst erscheinen meist als Wirklichkeit. In deinem Kopfkino läuft ein Film mit negativen Bildern ab. Wer sich viele Gedanken macht, neigt zum „Overthinking“. Man versucht, Probleme gedanklich zu lösen, und kommt in eine Belastungsspirale. Versuche also, aktiv Gedanken wie: „Ich hätte eben …“, „Ich müsste endlich …“, „Ich sollte …“ ein Ende zu setzen. Wer sich selbst nicht wertschätzt, wird auch von anderen nicht wertgeschätzt. Fang an, ein neues Drehbuch zu schreiben. Erlaube dir, so zu sein, wie du bist.
Lob ist Gold wert
Wer Anerkennung erfährt, wird nicht nur in seinem Selbstvertrauen gestärkt, sondern will das anerkannte Verhalten reproduzieren. Oder sogar noch verstärken. Der Mechanismus, erfolgreiches Verhalten sofort zu wiederholen, ist wissenschaftlich gründlich untersucht und bestätigt worden. Spitzensportler sind der beste Beweis, sie wollen ihre Position unter keinen Umständen aufgeben und setzen sich selbst unter Druck, damit sie auch den nächsten Wettkampf gewinnen und in der Presse sind. 
Doch Lob von außen kommt selten, denn Kunden äußern es oft nicht („Ich habe bezahlt – was muss ich da loben?“).
Mit Enttäuschungen umgehen
Wer seine Gedanken aktiv ins Positive steuert, ist den Folgen der Probleme nicht voll ausgeliefert. In unserer Gedankenwelt gibt es zwei Typen: den„Hürdenseher“, der über Probleme lange nachdenkt und Nachteile sieht. Und den „Chancennutzer“, der schnell nach Lösungen und Alternativen sucht. 
Du kannst nur positiv sein, wenn du dich aktiv dafür entscheidest, negative Gedanken zu beenden. Entscheide dich also dafür, die Kontrolle über deine Denkweise zu behalten und dich nicht von äußeren Umständen beeinflussen zu lassen. Bei aufkommender Enttäuschung kannst du dir sagen: „Ich mache mir meine innere Einstellung bewusst und entscheide mich dafür, der „Chancenseher“ zu sein.
Mit den Gedanken jonglieren
Das Unangenehme an festgefahrenen Gedanken ist, dass man daran glaubt. Wer seine Gedanken für wahr hält, kann die Realität nicht mehr sehen. Um einen Ausweg zu finden, kannst du versuchen, mit deinen Gedanken zu jonglieren und sie ins Gegenteil zu verdrehen. Statt „Das ist eben so“ kannst du umdenken zu „Es war auch schon mal anders“. 
Mentale Stärke heißt, gewohntes Denken zu durchbrechen. Zumindest lohnen sich positive Gedanken, an denen du dich wieder aufrichten kannst. Und wenn Negatives stärker ist als alles andere? Dann vergleiche mal die Situation mit einer noch schlimmeren. Der Autofahrer ärgert sich über einen Stau, aber im Vergleich zu einem Unfall, an dem man selbst beteiligt ist, ist der Stau Pipifax.
 
    
          Rolf Leicher
Der Diplom-Betriebswirt aus Heidelberg ist Fachautor für Betriebs- und Personalführung sowie für Marketing.
 
    
           
    
           
    
           
    
           
    
          