Mein Weg rauf auf die Erfolgsleiter
In unserer neuen Business-Serie stellen wir dir Beauty-Experten vor, die bereits gut besuchte Institute führen. Welche für sie und vielleicht später auch für dich selbst und dein Institut die erfolgswirksamsten Maßnahmen und Strategien sind? Wir haben für dich nachgefragt.
BUSINESS by BEAUTY FORUM: Hallo, Frau Wokittel, was war Ihr Antrieb, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Heidrun Wokittel: Mit einem Hauch von Abenteuerlust und einer Prise Mut wagte ich den Sprung in die Selbstständigkeit. Warum? Weil ich das Bedürfnis hatte, aus den festen Strukturen meines bisherigen Jobs als Sekretärin auszubrechen. Keine Lust mehr auf vorgegebene Arbeitszeiten und rigide Vorgaben! Die Vorstellung, die nächsten 25 Jahre bis zur Rente in einem Beruf zu verbringen, der meilenweit von meinem Traumberuf entfernt war, brachte mich zum Handeln.
Also stellte ich mir die Frage: Was will ich eigentlich? Die Antwort! Nun, ich wollte mein Einkommen selbst in die Hand nehmen. Ich wollte selbst entscheiden, wann und wie viel ich arbeite. Ich sehnte mich danach, meine eigenen Erfolge zu feiern und die Verantwortung zu tragen, auch wenn mal nicht alles nach Plan lief. Kurz gesagt, ich wollte diejenige sein, die die Initiative ergreift, kreative Ideen entwickelt und ihren eigenen Weg geht.
Der Gedanke an Weiterentwicklung und die Freiheit, Neues auszuprobieren, auch mal Umwege zu gehen, hat mich gereizt. Mit Mitte 40 habe ich beschlossen, dass es an der Zeit ist, nicht nur zu träumen, sondern aktiv etwas zu verändern. Und so startete mein Abenteuer in die Selbstständigkeit – ein Weg, der mir ermöglicht, selbstbestimmt, eigenverantwortlich, kreativ und erfolgsorientiert zu arbeiten. Keine festen Strukturen mehr, keine vorgegebenen Grenzen – nur noch mein eigener Kurs und die Freiheit, ihn nach meinen Vorstellungen zu gestalten.
Welche waren für Sie die wichtigsten Eckpfeiler, ohne die Sie es rückblickend vielleicht schwerer gehabt hätten?
Der zentrale Stützpfeiler auf meinem Weg war zweifellos die Unterstützung meiner Familie, insbesondere der Rückhalt meines Mannes. Nach über 20 Jahren, in denen ich in den Köpfen der Menschen als Sekretärin präsent war, gestaltete sich die Vorstellung, plötzlich als Beauty Coach, Hautpflegeexpertin, Visagistin und Inhaberin eines eigenen Studios wahrgenommen zu werden, mitunter herausfordernd.
Entscheidend war ebenso das passende Geschäftsmodell mit den für mich geeigneten Produkten, dass mir zu richtigen Zeit begegnete. Die langjährige Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, die nun schon über 15 Jahre erfolgreich besteht, erleichterte mir den Start und legte den Grundstein für meinen Erfolg im Beauty-Business erheblich. Ein Netzwerk von Kolleginnen/Expertinnen steht mir stets zur Verfügung, wenn ich einmal Rat benötige. Die hohe Qualität der Produkte und die vielfältigen Möglichkeiten zur Weiterbildung schätze ich ebenso.
Trotz der umfassenden Unterstützung durch meinen Produktlieferanten habe ich die Freiheit, mein Beauty-Business so zu gestalten, dass es meinen persönlichen und beruflichen Anforderungen entspricht. Diese Faktoren schenkten mir das Vertrauen und die Sicherheit, mich beruflich neu zu orientieren und meinen neuen Weg zu beschreiten. Ein Schritt, den ich bis heute nicht bereue und den ich jederzeit wieder gehen würde.
Was sind die Tücken Ihres Institutsalltags und wie begegnen Sie Ihnen?
Die „Eigentlich-Menschen“ – sie sind für mich individuell Suchende, die mit ihrer Haut ihrem Make-up, Gesicht oder ihrer Gesundheit hadern. Sie würden es eigentlich gerne ändern, finden jedoch tausend Gründe, warum sie nicht aktiv werden können, obwohl sie eine Veränderung eigentlich herbeisehnen. In den Anfangsjahren meiner Selbstständigkeit war ich häufig perplex, warum diese Menschen nicht handeln, wo ich doch die perfekte Lösung für ihre Wünsche präsentiere.
Mittlerweile betrachte ich dies gelassener. Wenn heute ein „Eigentlich-Mensch“ vor mir sitzt, schenke ich ein Lächeln und denke mir: „Wer wirklich etwas will, findet Lösungen, wer nicht, findet Gründe“. Die Lösungen reiche ich großzügig weiter, doch ob sie diese annehmen und gemeinsam mit mir umsetzen wollen, liegt in der persönlichen Entscheidung der betreffenden Person. Wenn sie den Weg gemeinsam mit mir gehen möchte, ist das großartig. Andernfalls lasse ich sie in Frieden ziehen, ohne mich weiter damit zu belasten.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Es erfüllt mich mit Stolz, als Quereinsteigerin den mutigen Schritt in die Welt meines eigenen Beauty-Business gemacht zu haben und dies seit über 15 Jahren erfolgreich zu führen. Mit Mitte 40 habe ich mein berufliches Leben komplett umgekrempelt. Ich habe Neues gelernt und bin mittlerweile eine von vier Seminarleiterinnen, die für die Visagistinnen-Ausbildung und die Fortbildung im Make-up Bereich für die Kolleginnen verantwortlich ist.
Ebenso freue ich mich darüber, dass ich viele meiner Kundinnen bereits über viele Jahre hinweg in den Bereichen Hautgesundheit, Make-up und Ernährung begleiten und beraten darf – ein unschlagbares Gefühl. Die Anpassung von Angeboten, Marketingstrategien und Treatments ist unerlässlich, um den sich wandelnden Trends gerecht zu werden. Im Kosmetik-,Make-up-, und Gesundheitsbereich investiere ich regelmäßig in Fortbildungen und Weiterbildungen, wobei ein Großteil mittlerweile auch online stattfindet. Besonderes Augenmerk lege ich zur Zeit auf die Sichtbarkeit im Social-Media-Bereich. Im vergangenen Jahr habe ich einen eigenen Erklärfilm für meine Webseite und Social-Media-Seiten produziert und setze weiterhin darauf, mich in dieser Hinsicht kontinuierlich weiterzuentwickeln. Mein Leitspruch lautet: Stillstand ist Rückschritt.
Was sind für Sie die größten Learnings der letzten Monate?
Rückblickend auf die vergangene Zeit, insbesondere während und nach der Corona-Pandemie, wurden für mich bedeutende Erkenntnisse deutlich. Die zentralen Learnings waren, dass auch im Beauty-Bereich eine digitale Arbeitsweise nicht nur möglich, sondern auch empfehlenswert ist. Früher war ich der Annahme, dass Make-up-Coachings, kosmetische Beratung oder Ernährungsberatung ausschließlich vor Ort stattfinden sollten. Doch ich durfte lernen, dass dies ebenso effektiv digital umgesetzt werden kann, wodurch sich auch völlig neue Kundensegmente erschließen lassen.
Die Nutzung von Online-Beratungen und -Seminaren ermöglicht es mir, Kunden in Städten wie Hamburg, Köln oder München optimal zu betreuen, was zuvor nicht möglich gewesen wäre. Unverzichtbar erscheint mir auch die Präsenz im Social-Media-Bereich. Viele meiner Kundinnen und Kunden sind dort aktiv, suchen dort Beratung und tätigen auch ihre Einkäufe online. Ich komme in meinen Augen nicht umhin, in diesem Bereich aktiv zu sein, um den Bedürfnissen meiner Zielgruppe gerecht zu werden.
Was raten Sie Ihren Kolleginnen, die heute als Beauty-Expertin erfolgreich werden wollen?
Meine Tipps: Klar definierte Ziele setzen. Überlege dir genau, wo du in 1,5 und 10 Jahren stehen möchtest. Klare Ziele geben dir die Richtung vor. In kleinen Schritten planen: Mache dir bewusst, welche Schritte notwendig sind, um deine Ziele zu erreichen. Ein klarer Plan hilft, den Weg zu strukturieren. Mit den Richtigen sprechen: Suche den Austausch mit Menschen, die bereits dort sind, wo du hinmöchtest. Meide Skeptiker und die berühmten „Eigentlich-Menschen“.
Mut haben, Fehler zu machen: Trau dich, Fehler zu machen und sieh sie als Chance zum Lernen. Perfektionismus kann den Fortschritt bremsen. Durchhalten bei Schwierigkeiten: Nicht gleich das Handtuch werden, wenn es mal schwierig wird. Rückschläge gehören dazu – wichtig ist, wieder aufzustehen. Alternativen finden: Wenn ein Weg blockiert ist, suche nach Alternativen. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind entscheidend.
Was ich meinen Teilnehmern in der Visagisten-Ausbildung immer nahelege. „Wer trainiert wird Profi, wer trainiert bleibt Profi, wer nicht mehr trainiert war Profi“.
Und zum Schluss: Wenn Ihre Produkt- oder Behandlungspalette reduziert werden müsste, könnten Sie sich wovon niemals trennen?
In meinem Geschäftskonzept wird jedes Detail sorgfältig abgestimmt – von den Produkten, die ich verwende, bis hin zur Art und Weise, wie ich mit meinen Kund*innen arbeite. Hier entsteht eine harmonische Einheit, bei der jedes Element seinen Platz hat. Ähnlich wie bei der Mona Lisa: Könnte man sich da das berühmte Lächeln wegdenken? Definitiv nicht. Auf irgendetwas zu verzichten oder etwas wegzulassen würde das Gesamtkunstwerk verändern. Und genau das ist es, was ich in meinem Business anstrebe – eine perfekte Synergie, bei der jedes Detail zur Gesamterfahrung beiträgt.
Und zum Schluss: Wenn Ihre Produkt- oder Behandlungspalette reduziert werden müsste, könnten Sie sich wovon niemals trennen?
In meinem Geschäftskonzept wird jedes Detail sorgfältig abgestimmt – von den Produkten, die ich verwende, bis hin zur Art und Weise, wie ich mit meinen Kund*innen arbeite. Hier entsteht eine harmonische Einheit, bei der jedes Element seinen Platz hat. Ähnlich wie bei der Mona Lisa: Könnte man sich da das berühmte Lächeln wegdenken? Definitiv nicht. Auf irgendetwas zu verzichten oder etwas wegzulassen würde das Gesamtkunstwerk verändern. Und genau das ist es, was ich in meinem Business anstrebe – eine perfekte Synergie, bei der jedes Detail zur Gesamterfahrung beiträgt.