Dein Marketing-Kompass: Mit dieser Werbestrategie bringst du dein Institut voran

09.12.2024
Foto: Roman Samborskyi/Shutterstock.com

Was soll ich denn noch alles machen? Neben Behandlungen, Rechnungen, Mitarbeiterinnen, Fortbildungen, Produktneuheiten und der Eigentümerversammlung des Mietshauses soll ich auch noch Marketing stemmen? Puh! Hier liest du, wie du das ganz easy auch noch hinbekommst - nämlich mit viel Spaß!

Erst mal nehmen wir ein bisschen den Druck raus: Du musst kein Marketing machen, du musst auch nicht irgendwas auf TikTok vortanzen. Aber du darfst das tun.  Du darfst das von dir und deinem Unternehmen zeigen, was für deine Kundinnen und Kunden – egal ob zum ersten Mal da oder schon langjährige Stammkundschaft – relevant und interessant ist. Um in diesem unruhigen Fahrwasser des Marketings einen (= deinen!) ruhigen Kurs zu finden, habe ich ein paar einfache und konkrete Punkte für dich ausgewählt, die meiner Erfahrung nach wirklich etwas bringen und nicht nur umsonst deine wertvolle Zeit fressen.

Zuerst Grundlagenarbeit
Ja, ich weiß, das klingt jetzt erst mal nicht so sexy. Aber bitte nimm dir dafür einen Vormittag Zeit (mit Hilfe geht’s wie immer schneller!), um auf einer strategischen Ebene das große Ganze anzuschauen und schriftlich festzuhalten. Denn daraus ergibt sich wie von selbst die konkrete Orientierung für alle weiteren Marketingaktivitäten. Gerade in stressigen Zeiten ist diese Analyse Gold und Geld wert.
Ich empfehle dir das sogenannte Business Model „Canvas“. Das klingt kompliziert, ist es aber wirklich nicht! Einfach googeln, und du erhältst unter dem Reiter „Bilder“ sofort leere Vorlagen dafür. Es ist wie eine visuelle Blaupause für dein Unternehmen: Eine klare und umfassende Übersicht auf einer DIN-A4, die dir hilft, dein Geschäftsmodell visuell darzustellen und zu strukturieren. Anstatt lange Texte zu schreiben, trägst du deine Ideen in neun vorgegebene, klar definierte Felder ein. So erhältst du einen umfassenden Überblick über dein Unternehmen und kannst Verbesserungspotenziale schnell erkennen.

Welche Medien brauche ich wirklich?
Deine Kundinnen sind ab 30? Prima, dann kannst du dich auf Instagram und Facebook (Meta) konzentrieren, denn die Userinnen von zum Beispiel TikTok sind deutlich jünger und geografisch meist auf der ganzen Welt verteilt. Teile also entspannt persönliche Einblicke in deinen Alltag, zeige deine Behandlungen und Produkte. Aber  bitte nicht zu sales-y! Denn es geht da-rum, eine für dich und dein Unternehmen passende  Community aufzubauen. Daher ganz wichtig: Antworte zeitnah und persönlich auf Kommentare und Nachrichten. Ein weiteres sehr interessantes Medium – passend zu dieser Zielgruppe – sind ganz klassisch Printanzeigen in lokalen Wochenzeitungen in deiner Umgebung.

Schreib deinen Newsletter!
The money is on the list! Welche list denn bitte? Na, deine Liste mit Mailadressen für deinen Newsletter. Pflege damit die Beziehung zu deinen Kundinnen auch außerhalb des Studios. Mit einem regelmäßig versendeten Newsletter bleibst du präsent und informierst sie über neue Behandlungen, Produkte und exklusive Angebote. Mehr Umsatz: Durch gezielte Angebote und Aktionen in deinem Newsletter kannst du deinen Umsatz steigern. Ist tatsächlich betriebswissenschaftlich erwiesen. Einmal im Monat ist ein guter Start. Das Thema Datenschutz dabei nicht vergessen!


KI ist deine neue Freundin
Ja, gut, ein Newsletter wäre schon toll … aber das Schreiben fällt mir schwer! Halt, da gibt es eine neue Sache, die dich perfekt dabei unterstützen kann: KI (künstliche Intelligenz)! Und zwar so: Du googelst das Wort „Gemini“ und meldest dich dann bei Google an. Gemini ist das Sprachmodell von Google. Und dann geht’s mit dem ersten Befehl (dem sogenannten Prompt) los: „Schreibe einen Newsletter für meine Kundinnen zum Thema Hyaluron. Mein passendes Angebot dazu ist eine Behandlung im August exklusiv für alle Abonnentinnen des Newsletters.“ Und dann lass dich überraschen!

Bewertungen auf Google? Auf jeden Fall!
Google-Bewertungen sind für Kosmetikerinnen wie eine digitale Visitenkarte. Sie beeinflussen nicht nur die Sichtbarkeit, sondern auch das Ansehen und den Erfolg deines Studios. Des Weiteren berücksichtigt Google Bewertungen bei der Platzierung in den lokalen Suchergebnissen. Also am besten gleich damit loslegen und fleißig Bewertungen einsammeln: Frag deine glücklichen Kunden nach einer Bewertung, lege Karten mit Bewertungshinweisen aus (gerne mit einem kleinen Gewinnspiel) oder verlinke auf deine Google-Seite. Bonus-Tipp: Nutze positive Bewertungen auf deiner Website und Social Media.
Diese erste Auswahl an konkreten Themen und Tipps können dir deinen Alltag ungemein erleichtern. Natürlich gibt es noch ganz viele weitere Möglichkeiten, dein Unternehmen einzigartig zu positionieren und zu präsentieren – um so langfristig erfolgreich zu sein. Am besten du fängst sofort damit an und schreibst das Business-Model „Canvas“ spontan runter. You got this!

 

Das Business ­Model „Canvas“ 

Ein konkretes Beispiel:
 

  • Feld „Kundensegmente“:  berufstätige Frauen zwischen 30 und 50 Jahren, die Wert auf natürliche Schönheit legen
  • Feld „Wertversprechen“:  individuelle Hautpflegepläne, entspannende Gesichtsbehandlungen und natürliche Kosmetik
  • Feld „Kanäle“: eigene Website, Social Media (Instagram, Facebook), Mundpropaganda
  • Feld „Kundenbeziehungen“: persönliche Beratung, Treueprogramm, Newsletter
  • Feld „Erlösströme“: Verkauf von Behandlungen, Produkten und Gutscheinen
     

Wenn diese eine Seite steht – großartig! Daraus ergeben sich die Antworten für detailliertere Fragen fast wie von selbst. 

Foto: Barbara Hölscher

Barbara Hölscher
Die Diplom-Kauffrau war erfolgreich im Teleshopping-Business, ist nun selbstständige Marketing-Beraterin, Autorin und betreibt einen Onlineshop. www.barbarahoelscher.de

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