
Akne ist die weltweit häufigste dermatologische Erkrankung. Sie ruft bei fast allen Betroffenen psychische Probleme hervor. Sie schämen sich für ihr verpickeltes Aussehen, fühlen sich hässlich oder minderwertig. Sozialer Rückzug kann eine Folge sein. Gespräche mit Familie, Freunden und einem Therapeuten helfen, die Psyche zu entlasten und sich nicht in eine Depression hineinzusteigern.
Akne ist nicht nur ein Hautproblem, sie belastet Betroffene auch psychisch. Vor allem Jugendliche und Erwachsene leiden unter den sichtbaren Entzündungen im Gesicht, am Rücken oder auf der Brust. Die ständige Sorge um das Aussehen kann zum verminderten Selbstwertgefühl führen. Viele Betroffene ziehen sich zurück, meiden soziale Kontakte oder fühlen sich ausgegrenzt. Das ständige Vergleichen mit anderen verschärft den Druck; befeuert wird dies durch Social Media. Negative Kommentare oder Mobbing können das seelische Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Häufig entstehen Schamgefühle, Angst vor Ablehnung und depressive Verstimmungen. Die Unsicherheit, wie andere auf die Haut reagieren, beeinflusst auch das Verhalten – von der Kleiderwahl bis zum Verzicht auf Sport oder Schwimmbadbesuche.
Psychischer Stress und Co. als Auslöser und Verstärker
Psychischer Stress gilt als einer der wichtigsten Auslöser für Akne. In belastenden Situationen schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus. Diese regen die Talgdrüsen an, mehr Fett zu produzieren, was die Poren verstopft. So entstehen Mitesser und entzündliche Pickel. Besonders in Prüfungsphasen, bei familiären Konflikten oder im Berufsalltag beobachten viele Menschen, dass sich ihre Haut verschlechtert. Neben Stress spielen Schlafmangel, Leistungsdruck und emotionale Belastungen eine Rolle. Sie schwächen das Immunsystem, sodass Entzündungen leichter entstehen können. Auch der Einfluss von Angst, Trauer und Frust auf die Haut ist wissenschaftlich belegt. Nicht zuletzt können ungesunde Bewältigungsstrategien wie zuckerreiche Ernährung oder häufiges Berühren des Gesichts Akne verstärken.
Phytotherapie
Heilpflanzen können die Haut beruhigen, vor allem adstringierende und entzündungshemmende Phytotherapeutika kommen bei Akne zum Einsatz. Beispiele sind:
- Echte Kamille: Kamillenblüten enthalten ätherisches Öl, Flavonoide und Cumarine. Sie schwächen Entzündungen ab und hemmen das Wachstum von Bakterien. Salben und Cremes helfen bei bakteriell bedingten Hautproblemen.
- Eichenrinde: Ihre Gerbstoffe wirken auf Haut und Schleimhaut zusammenziehend. Kleine Blutgefäße werden abgedichtet, Bakterien können schlechter in die Haut eindringen. Nervenreize in der Haut werden abgeschwächt, was den Juckreiz stillt. Als Fußbad, Sitzbad oder Umschlag helfen Eichenrindenextrakte gegen entzündliche Hauterkrankungen.
- Salbei: beruhigt Schleimhäute und desinfiziert. Sein ätherisches Öl ist antibakteriell und antiviral. Die Gerbstoffe von Salbei wirken adstringierend auf die Schleimhaut und machen sie undurchlässiger für Viren/Bakterien. Kleine Verletzungen können schneller abheilen. Eine Dampfinhalation mit Schüssel und Handtuch kann Wunder bewirken.
Mikronährstoffe und Ernährung
Milchprodukte, weißer Zucker, Weißmehl, Schokolade, Chips und Marmelade gilt es zu reduzieren, da sie das Hautbild der Akne verschlechtern. Milch enthält Hormone, die neue Schübe verursachen können. Ein Glas Milch pro Tag ist erlaubt.
Zur natürlichen Aknebehandlung eignen sich Mikronährstoffe: Vitamin A reduziert die Talgproduktion und lindert die Akne. Vitamin B5 verschönert das Hautbild. Omega-3-Fettsäuren schützen die Haut, indem sie den Hautstoffwechsel fördern und die Psyche beruhigen. Zink wirkt antibakteriell und immunmodulierend, Selen bildet neue intakte Haut und schützt vor freien Radikalen. Eine antientzündliche Ernährungsweise ist anzustreben: viel Gemüse (vor allem Salat, Bohnen, Erbsen, Möhren, Gurken, Pilze) und Obst (vor allem Äpfel, Erdbeeren, Heidelbeeren, Orangen, Wassermelonen), Vollkornprodukte (vor allem Vollkornbrot, Müslis, Kartoffeln, Reis), Fisch (vor allem Forellen, Heringe, Karpfen, Seezungen, Thunfische), Nüsse (vor allem Walnüsse, Haselnüsse, Cashewkerne), gesunde Getränke (vor allem stilles Wasser, ungezuckerte Kräutertees) und kalt gepresste pflanzliche Öle (vor allem Leinöl, Weizenkeimöl).
Stressreduktion durch Entspannungstherapien
Um Stress bei Akne zu reduzieren, helfen Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga und Atemübungen. Regelmäßige Bewegung – etwa Spaziergänge, Joggen oder Schwimmen – baut Stresshormone ab und fördert das Wohlbefinden. Auch ausreichend Schlaf und feste Tagesstrukturen unterstützen die Hautgesundheit. Wichtig ist, sich Auszeiten zu gönnen und auf die Bedürfnisse zu achten. Gespräche mit Freunden, Familie oder auch professionelle Unterstützung durch Psychologen können helfen, emotionale Belastungen zu verarbeiten.
Zudem sollten Sie auf eine gesunde Ernährung achten und sich nicht unter Druck setzen, sofort perfekte Haut zu haben – Geduld und Selbstfürsorge sind mit entscheidend.
Innere Haltung und psychotherapeutische Ansätze
Die innere Haltung spielt bei Akne eine entscheidende Rolle für das seelische Wohlbefinden und die Hautgesundheit. Wer Akne als Teil seiner Lebensphase akzeptiert, kann lernen, sich nicht nur über das Hautbild zu definieren.
Eine wertschätzende Einstellung zum Körper reduziert den inneren Druck und kann helfen, mit Rückschlägen gelassener umzugehen. Selbstmitgefühl und das Bewusstsein, dass viele Menschen ähnliche Probleme haben, entlasten. Psychotherapeutische Ansätze setzen genau hier an.
In der kognitiven Verhaltenstherapie werden negative Gedankenmuster wie Selbstabwertung oder Scham erkannt und durch realistischere, freundlichere Sichtweisen ersetzt. Ziel ist, das Selbstwertgefühl zu stärken und den Fokus auf die persönlichen Stärken zu lenken.
Auch Achtsamkeitstraining, Meditation und Entspannungsverfahren sind wirksame Methoden, um Stress zu reduzieren, der Akne verschlimmern kann. In einigen Fällen hilft eine psychotherapeutische Begleitung, soziale Ängste abzubauen und den Umgang mit belastenden Situationen zu erleichtern. Gruppentherapien oder Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung zu finden.
Tipps für Betroffene
- Reinigen Sie Ihr Gesicht zweimal täglich mit milder Seife (pH-Wert nicht >5,5).
- Pflegen Sie Ihr Gesicht mit Produkten, die Fruchtsäuren enthalten.
- Verwenden Sie Feuchtigkeitscremes, Sonnenschutz und Kosmetika nur auf Wasserbasis.
- Drücken Sie Pickel nicht aus, denn dadurch werden Entzündungen gefördert und neue Mitesser angeregt.
- Schützen Sie die Haut vor klirrender Kälte sowie direkter Sonneneinstrahlung.
- Sorgen Sie für regelmäßig Bewegung und Sport.
- Vermeiden Sie Stress und Aufregung – so gut es geht.
Conclusio
Akne ist die häufigste dermatologische Erkrankung. Sie betrifft nicht nur Jugendliche, sondern auch viele Erwachsene mit Stoffwechselstörungen. Es muss nicht immer die chemische Keule sein; neben Heilpflanzen und Ernährungsanpassung kann viel über die Psyche verbessert werden. Eine ganzheitliche Betrachtung/Behandlung der Akne kann Betroffenen zu einer schöneren, gesünderen Haut verhelfen und ihre Lebensfreude steigern.

Abbas Schirmohammadi
Der Autor ist Heilpraktiker für Psychotherapie, Wellnesstrainer, Personal Coach, Mediator. Er zählt seit über einem Jahrzehnt zu Deutschlands führenden Experten für ganzheitliche Gesundheit und ist Autor von über 160 Gesundheits-CDs/Audioprogrammen sowie Medizinjournalist zahlreicher Fachpublikationen.
www.gesundheits-cds.de
www.abbas-schirmohammadi.de

Dieser Artikel stammt aus dem Fachmagazin MEDICAL
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