Starke Füße für kalte Tage

09.12.2024
Foto: Nikolay Litov/Shutterstock.com

Mit dem Wechsel von Sandalen zu Stiefeln brauchen auch die Füße besondere Aufmerksamkeit. Trockene Haut, spröde Nägel und raue Fersen sind typische Herausforderungen in der kalten Jahreszeit. Mit gezielter Pflege und den richtigen Produkten sorgen Sie dafür, dass die Füße Ihrer Kunden den Winter gut geschützt und gepflegt überstehen.

Über den Sommer hatten die Füße „Freiluftsaison“, das bedeutet, Barfußlaufen und Sandalengang waren angesagt. Ob auf der Wiese oder im Schwimmbad, waren Füße doch auch den unterschiedlichsten Belastungen ausgesetzt. Verstärkte Hornhautbildung durch Barfußlaufen, Tendenz zu trockener Haut durch häufiges Baden und gegebenenfalls auch schwitzende Füße bei hohen Temperaturen waren mögliche Hautproblematiken. Das bedeutet, Sie hatten Hochsaison in Ihrem Fußpflegestudio.
Doch die nächste Jahreszeit, der Winter, steht bereits vor der Tür, und auch hier gibt es viel zu beachten, wenn Sie die Füße Ihrer Kunden fit halten wollen. Mit einem ausgeklügelten Pflegeprogramm aus unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten bereiten Sie diese optimal auf die Winterzeit vor.


Warme Bäder für kalte  Füße
Fußbäder sind in der Winter-Fußpflege ein absolutes Muss, angerichtet mit wärmenden Essenzen, zum Beispiel aus Ingwer, Capsaicin (einem Wirkstoff aus Paprika- und Chilischoten), Rosmarin, Weizen, Gerste können Sie den Füßen Ihrer Kunden hier richtig einheizen. 

  • Ingwer wirkt durchblutungsfördernd, entgiftend und wärmend. 
  • Rosmarin hat eine durchblutungsfördernde Wirkung. 
  • Was viele nicht wissen: Auch Weizen und Gerste sind intensive Wärmelieferanten. 
  • Das Highlight ist jedoch immer wieder das Capsaicin. Dieser Wirkstoff wird nicht nur in der Kosmetik, sondern auch in der Medizin eingesetzt, um Schmerzen und Verspannungen zu lindern. Bei Anspannung ist die Durchblutung gestört, bei Entspannung ist sie gelöst. Capsaicin stimuliert die Wärmerezeptoren der Haut und löst dadurch ein sehr angenehmes Wärmegefühl aus. 
  • Auch Alpenkräuterauszüge wie Kampfer, die ätherischen Öle aus Bergkiefer (Latschenkiefer), Eukalyptus und Lavendel finden sich häufig als Wärme-Booster in Fußpflegeprodukten. 

Das Badewasser für das Wellnessfußbad sollte um die 38 Grad temperiert sein und circa acht bis zehn Minuten dauern.


Berührende Massagen für angespannte Füße
Nachdem die Haut gut aufgewärmt ist, kann es nun in die Fußberührung gehen. Wählen Sie eine Massage, die den Kundenwünschen entspricht, aber auch Ihren Fähigkeiten entgegenkommt. Im Winter sind Fußentspannungsmassagen angesagt. Hierzu zählen behutsame Berührungen aus Halten, Loslassen, Bewegen und Beruhigen mit sanften Streichungen im „Stop-and-go“ aus Rhythmus und Ruhepause.
Nehmen Sie sich hier gerne auch Hilfsmaterialien zur Hand, zum Beispiel: 

  • Edelsteine in Kugelform, Herz-Griffel und einen Seifenstein
  • warme Basaltsteine, die auf der Haut platziert und geführt werden
  • Massageroller aus Holz
  • Reflexzonenmassagestäbe
  • Kräuterstempel
  • Seidenhandschuhe (ayurvedische Fußmassage: Padabhyanga)
  • Igelbälle
  • dicke Federn
     

Duftige FUSSMASKERADE
Alles, was gut eingepackt wird, kann gut warm halten. Eine besonders intensive Wärmepackung lässt sich in den Wintermonaten zum Beispiel mit einer Paraffinanwendung an Füßen erzielen. Das ist besonders für die schrundige und trockene Haut geeignet. Warum Paraffin so beliebt ist und vielfältig eingesetzt werden kann, liegt auf der Hand, nämlich:

  • Paraffin hat eine starke Wärmekapazität, aber eine schlechte Wärmeleitfähigkeit, daher wird die Wärmeenergie nur allmählich an den Körper abgegeben.
  • Paraffin hat eine hohe Schmelztemperatur. Es wird bei maximal 50 Grad für circa 90 Minuten geschmolzen. Mittlerweile gibt es auch Sprühparaffin.
  • Mit der Hautberührung entstehen keine Verbrennungen.
  • Paraffin ist daher auch für Diabetiker empfehlenswert.
  • Die zwischen dem Paraffin und der Haut entstehende Luftschicht hat eine     wärmeisolierende Funktion. 
  • Paraffin gibt es in den unterschiedlichsten Duftnoten wie Aprikose, Vanille, Lavendel, Schokolade, Erdbeere. So können auch themengerechte „Warm-up-Pakete“ für die Kunden geschnürt werden, zum Beispiel für ein „Weihnachts-Fuß-Special“.

 

Wintertypische Hautbilder

Diese Hautbilder treten im Winter besonders häufig auf:

  • Trockene bis sehr trockene Haut
  • Hornhaut und Schrunden
  • Irritierte und juckende Haut
  • Diabetische Haut
  • Schwitzende Haut
  • Kalte Haut
  • Pilzempfindliche Haut


Mit diesen Wärmeanwendungen können Sie im Winter punkten:

  • Heimelige Fußbäder für kalte Füße 
  • Wohlige Kompressen
  • Fußbedampfungen
  • Fußmassagen mit warmen Massagekerzen
  • Duftende und wärmende Paraffinbäder
  • Individuelle Farblichtbehandlungen 
  • Effektive Infrarotbestrahlungen
Foto: OlPhotoV/Shutterstock.com
Foto: Ursula Maria Schneider

Ursula Maria Schneider
Die Autorin ist Wellnessberaterin (IHK), Entspannungstrainerin und Inhaberin von „Drehpunkt Fuß“. Sie ­bietet Ausbildungen für innovative Fuß­massa­ge­techniken an und entwickelt Konzepte für gesunde Schritte.

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