Aromatherapie für die Füße

20.02.2025
Foto: Ekaterina Iatcenko/SHUTTERSTOCK.COM

Was ist eigentlich Aromatherapie? Sie ist Teil der Phytotherapie. Hierbei  werden ätherische Öle, Biopflanzenwässer und Biopflegeöle ausgewählter Duftpflanzen vereint, um das Wohlbefinden ganzheitlich zu steigern.

Naturreine ätherische Öle sind Powerpakete und pure Kostbarkeiten. Sie wirken ganzheitlich auf körperlicher und seelischer Ebene und entfalten ganz unterschiedliche Wirkungen. Um das volle Wirkspektrum einer Pflanze zur Verfügung zu stellen, ist die Reinheit der ätherischen Öle das oberste Gebot. Gewonnen werden die kostbaren Tropfen aus Blüten, Blättern, Zweigen oder aus der gesamten Pflanze durch traditionelle Methoden wie die Wasserdampfdestillation. Für einen kostbaren Tropfen ätherisches Öl werden häufig große Mengen an Pflanzenmaterial eingesetzt.

 

Was sind Phytotherapeutika?

Ätherische Öle werden aus Inhaltsstoffen von Pflanzen oder Pflanzenteilen gewonnen und gehören somit zu den Phytotherapeutika. Man verwendet dafür frische oder trockene Pflanzen. Achtung!  Pflanzen können giftige Bestandteile enthalten, zum Beispiel Glykoside, Cumarine, Saponine. Bei Überdosierung sind sie schädlich.
Wichtig: In Deutschland ist es Ärzten und Heilpraktikern vorbehalten, die Pflanzenheilkunde therapeutisch anzuwenden.
 

  • Phytotherapeutika können Nebenwirkungen und Wechselwirkungen haben, zum Beispiel Johanniskraut mit oralen Antikoagulanzien.
  • Pflanzen können kontaminiert sein mit Schwermetallen, Insektiziden, Schimmel, Pflanzenschutzmitteln.
  • Pflanzliche Abführmittel können die Entstehung von Krebs in Harnorganen fördern, zum Beispiel Blasenkrebs.
     

Ätherische Öle

Sie sind wasserunlöslich und flüchtig und können wegen ihrer geringen Molekülgröße gut in die Haut eindringen. Sie werden erst bei der Abkühlung der Produkte diesen beigemischt. Sie haben einen typischen Duft und dienen der Parfümierung von Substanzen. Manche haben aber auch Wirkstoffcharakter, zum Beispiel Teebaumöl, Kamillen-, Melissen-, Rosmarin- und Kümmelöl.

Die Qualität ist abhängig von: 

  • Boden
  • Jahreszeit
  • Dosierung der Pflanze
  • Zerkleinerungsgrad der Pflanze
  • Temperatur, bei der die Wirkstoffe aus der Pflanze gelöst wurden
  • Zeitraum, während dem die Wirkstoffe aus der Pflanze gelöst  wurden

Wussten Sie, dass man die Nasennebenhöhlen ganz einfach über die Füße unterstützen kann? Es gibt  eine direkte Verbindung, und die sitzt an den vier kleinen Zehen! Durch  die Fußreflexzonen können Atemwege und Nasennebenhöhlen auf natürliche Weise entlasten und öffnen. Und das Beste? Das funktioniert für die ganze Familie, von Baby bis Eltern! So geht‘s: Es gibt spezielle Techniken mit ätherischen Ölen. Die Öle werden sanft auf die vier kleinen Zehen aufgetragen und mit kreisenden Bewegungen einmassiert um die Reflexpunkte zu aktivieren und die Atemwege zu unterstützen. Für noch mehr Effekt sollten die Füße danach warm gehalten werden. Die Fußreflexzonen sind auch mit anderen Körperteilen verbunden.Weitere Beispiele zur Anwendung:

  • Immunsystem – Punkt auf dem Ballen des Fußes (unterhalb der Zehen). Öl: On Guard – stärkt die Abwehrkräfte.
  • Verdauung – Mittlerer Bereich des Fußgewölbes. Öl: ZenGest – bei Magenbeschwerden oder Übelkeit.
  • Atemwege – Oberer Bereich des Fußgewölbes. Öl: Air – unterstützt freie Atemwege.
  • Kopf/Geist – Großer Zeh (Gehirn und Sinus). Öl: Pfefferminze – für Klarheit und Fokus. Copaiba für Entspannung des Nervensystems. 
  • Ruhe und Schlaf – Fersenbereich (unterer Fuß). Öl: Lavendel – für Entspannung und guten Schlaf.

 

8 Pflanzen und ihre Wirkung 

  1. Johanniskraut: Gut für die Wundheilung, Schmerzlinderung bei Prellungen. 
  2. Kamille: Gegen Entzündungen und Allergien.
  3. Rosskastanie: Verengt Gefäße, dichtet Kapillaren ab, bessert Ödeme und Krampfadern, gegen Schwitzen (Hyperhidrose), durchblutungsfördernd, enthält Gerbstoff Tannin. Ist geeignet für Fußbäder.
  4. Salbei: Schweißhemmend (gegen Hyperhidrose), antiseptisch, enthält Gerbstoff Tannin. Gut geeignet für Fußbäder.
  5. Beinwell: Gut für die Wundheilung.
  6. Arnika: Gegen Entzündungen und  Schwellungen.
  7. Aloe vera: Spendet Feuchtigkeit und hilft gegen trockene Fußhaut.
Aus den Blättern der Aloe vera. Durch Wasserentzug gewonnen.  Wirkungen: gegen trockene, rissige Haut. Antiphlogistisch, antimikrobiell. Erhöht die Hautfeuchte, Hautregeneration wird gefördert. Gegen trockene stumpfe Haare.
  8. Urea (Harnstoff): Endprodukt des Eiweiß-/Proteinstoffwechsels. Er ist wasserlöslich und wird über den Harn ausgeschieden. Außerdem bildet er einen „Kitt“ zwischen den Hautzellen. Harnstoff steigert das Wasserverbindungsvermögen der Haut. Die Haut wiegt 3,5 bis zehn Kilogramm, davon sind 18 Prozent Harnstoff. (700 Gramm Urea in der Haut) Bei erkrankter Haut (zum Beispiel Neurodermitis) sinkt dieser Anteil deutlich ab bis auf sechs Prozent.
Foto: Melanie Roithner

Melanie Roithner
Die Autorin ist Inhaberin von zwei Podologiepraxen. Außerdem ist sie auch IHK-zertifizierter Podologie-Coach.

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