Positionierung am Markt

08.08.2023
Foto: Pixel-Shot/Shutterstock.com

Welche Ausbildung und welche Weiterbildungen sind wichtig? Diese komplexen Fragen lassen sich natürlich nicht in einem Satz beantworten. Es gibt vieles zu bedenken und vor allem auch zu unterscheiden. Für viele junge Menschen ist der Beruf Kosmetikerin ein Traumberuf. Wie Sie sich für diesen Traumberuf am Markt positionieren können, lesen Sie hier.

Häufig handelt es sich aber auch um Menschen, die bereits über einen Berufsabschluss und/oder Berufserfahrung verfügen. Die Erfordernisse sind jeweils so verschieden, wie es der betreffende Personenkreis ist.

Für beides, sowohl für die Berufsausbildung, als auch für die Weiterbildung gibt es verschiedene Wege.

Es gilt genau abzuwägen, welche Variante der Aus- oder Weiterbildung für die jeweilige Lebenssituation passend ist. Ist eher Präsenzunterricht oder Fernunterricht sinnvoll?

Wären Vollzeitunterricht, Tages- oder Abendschule oder eine berufsbegleitende Aus- oder Weiterbildung zur persönlichen Lebenssituation passend? Parallel zu diesen Überlegungen steht die Frage nach dem möglichen Abschluss. In Abhängigkeit vom Zulassungsstatus der Schule werden verschiedene Abschlusszertifikate erteilt.

Deshalb gilt es zu überlegen, ob ein staatlich anerkannter Abschluss gewünscht oder wegen weiterer beruflicher Pläne gar erforderlich ist. Wir sehen, eine Menge Fragen gilt es zu bedenken.

Doch schauen wir uns zuerst das Berufsbild Kosmetikerin etwas genauer an. Welche Voraussetzungen sollten erfüllt beziehungsweise „mitgebracht“ werden?

Freude am Umgang mit Menschen, Freude an Beratung und Kommunikation, Einfühlungsvermögen und Freude am Lernen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Ausbildungswege zur Kosmetikerin

Der erste Schritt in eine derartige Tätigkeit ist eine formale Ausbildung. Geregelt ist inzwischen die Frage, ob in Deutschland der Beruf Kosmetikerin staatlich anerkannt ist. Nach einer dreijährigen Ausbildung zur Kosmetikerin kann an Berufsfachschulen oder anderen anerkannten Bildungseinrichtungen der staatlich anerkannte Berufsabschluss erzielt werden. Damit kann auch die Zulassung zur Prüfung Kosmetikmeisterin HWK einhergehen.

Die Ausbildung an privaten Schulen dauert in der Regel zwischen einem und zwei bis zwei Jahren, dabei ist ein Ausbildungsgeld zu entrichten. Experten sprechen hier von circa 5.000 Euro.

Seit 2003 gibt es das dreijährige duale Ausbildungssystem für Kosmetikerinnen. Bei diesem Ausbildungsweg ist kein Schulgeld zu entrichten. Die Auszubildende erhält eine monatliche Ausbildungsvergütung. Die Höhe dieser Vergütung ist bundesweit nicht einheitlich geregelt, sie orientiert sich ungefähr an dem Ausbildungsberuf Friseurin. Anhaltspunkte könnten hier folgende Zahlen sein: 1. Ausbildungsjahr 585 Euro, 2. Ausbildungsjahr 690 Euro, 3. Ausbildungsjahr 790 Euro. Bei dem Einstiegsgehalt geht man von circa 1.600 Euro aus. Parallel zu diesen Möglichkeiten gibt es viele Ausbildungsangebote, auch wesentlich kürzeren Umfangs.

Fazit zu Ausbildungswegen

Als Kosmetikerin ist es wichtig, eine solide Ausbildung zu haben, um Kunden in verschiedenen Bereichen der Schönheitspflege zu beraten und zu behandeln. Zudem sind ein gepflegtes Erscheinungsbild – man ist immer selbst die beste Visitenkarte –, empathisches Auftreten, rhetorische Fähigkeiten und insbesondere Freude am Umgang mit Menschen erforderlich. Das Gute daran ist, dass noch nie eine Meisterin vom Himmel gefallen ist. Der Grundtenor sollte stimmen, alles andere ist erlernbar.

Qualifizierte Weiterbildungen

Ist der erste Schritt, die Kosmetikausbildung, erfolgreich absolviert, so erfolgen in der Regel das Sammeln von Erfahrungen und die Vertiefung handwerklicher Fähigkeiten. Schon bald wird aber sicher auch der Wunsch nach Weiterbildung und Abgrenzungsmöglichkeiten von Mitbewerbern entstehen. Auch hier gibt es ähnlich wie bei den Kosmetikausbildungen eine Fülle von Möglichkeiten. Deshalb sollte man genau überlegen, wie beziehungsweise in welchen Bereichen man sich auf dem Berufsfeld Kosmetik bewegen möchte und was man mit der Weiterbildung erzielen möchte.

Geht es primär um Abgrenzung vom Mitbewerber? Um ein Alleinstellungsmerkmal, auch USP beziehungsweise Unique Selling Proposition genannt?

Steht eher ein Imagezugewinn im Fokus der Überlegungen? Egal wie die Gewichtung auch ist: Eine Weiterbildung ist immer ein persönlicher Gewinn. Wichtig ist es auch hier, das Image der gewählten Weiterbildungseinrichtung und auch den Status der zu erlangenden Zertifikate zu prüfen (zum Beispiel staatlich anerkannt).

Schulungen im Bereich Dermatologie können etwa die Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten zum Beispiel von Akne und Rosazea deutlich erhöhen. Fortbildungen im Bereich Make-up erweitern Fähigkeiten in diesem Bereich, und Schulungen zu betriebswirtschaftlichen Themen sichern einen guten beziehungsweise erfolgreichen Geschäftsgang. Man kann es sicher drehen und wenden, wie man möchte: Qualifizierte Weiterbildungen sind für den beruflichen Erfolg fast unabdingbar. Zudem macht der Erwerb neuer Kenntnisse und Fähigkeiten in der Regel den meisten Menschen Freude.

Beispiele für qualifizierte Weiterbildungen:
  • Heilpraktikerin
  • Spezialmassagen (Hot Stone, Pinda Sveda)
  • Aknebehandlungen
  • Anti-Aging-Behandlungen
  • Cellulite-Anwendungen
  • Manicure/Pedicure
  • Naildesignerin
  • Haarentfernung
  • Podologe/Podologin
  • Azidoseberatung und -anwendungen
  • Ernährungsberatung
  • Make-up-Beratung zum besseren Erkennen und Umsetzen neuer Techniken und Trends
  • Visagistin
  • Farb- und Stilberatung
  • Dermatologie zum besseren Verstehen von Kundenbedürfnissen und zur Steigerung der Beratungsmöglichkeiten bei Behandlungen von Hautproblemen wie Akne, Rosazea oder Pigmentstörungen
  • Schulungen in Hygiene, Desinfektion und Sterilisation zum besseren Schutz von Kunden und zur gesetzeskonformen Geschäftsführung
  • Marketing
  • Unternehmensführung
  • Verkauf
  • Servicestrategien
  • Kundenkommunikation inklusive nonverbaler Kommunikation
  • Kosmetikmeisterin
  • Kosmetik-Fachwirtin
  • Apparatekunde
  • NiSV

Fazit zu Weiterbildungswegen

In viele der hier beispielhaft genannten Bereiche hat man während der Kosmetikausbildung natürlich schon „hineingeschnuppert“ und entsprechende Kenntnisse erworben. Aber wie eingangs beschrieben, sind die Ausbildungsmöglichkeiten sehr verschieden und somit auch die entsprechenden Kenntnisse nur unterschiedlich vorhanden. Zudem erfolgt durch derartige Weiterbildungen immer ein Wissens- und Kenntnisgewinn. Und das besonders Gute daran ist: Es ist nie zu spät!

Beispiele für Lehrinhalte einer KosmetikausbildungDie Unterrichtsinhalte gliedern sich in der Regel in allgemeinbildenden Unterricht, Fachtheorie und ­Fachpraxis.

Allgemeinbildender Unterricht
  • Grundwissen über Verflechtungen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft mit Pflichten und Rechten arbeitender Menschen,
  • den Markt,
  • die Verträge,
  • die Versicherungen,
  • die Geschäftsmodelle,
  • die Werbemaßnahmen und vieles mehr.
Fachtheorie
  • Anatomie und Physiologie des Menschen,
  • Dermatologie, Chemie und Rohstoffkunde,
  • Physik und Apparatekunde,
  • Berufskunde – Berufsbild und rechtliche Begrenzungen,
  • Waren- und Wirkstoffkunde,
  • Wirkmechanismen von Wirkstoffen.
Fachpraxis
  • Manuelle und apparative Behandlungen am gesunden Menschen,
  • Grundlagen der Haut- und Körperpflege,
  • Grundlagen der Nagelpflege,
  • Grundlagen Make-up-Kenntnisse,
  • Beratungsgespräche,
  • Verkauf.
Foto: Waltraud Böhme
Waltraud Böhme

Die Autorin ist Mitinhaberin und Geschäftsführerin der Elite Fernakademie für Kosmetik und Wellness GmbH.

www.elite-fernakademie.de

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Business