SEO-Leitfaden 2026: Wie du online sichtbar bleibst – zwischen Google, KI und neuen Regeln

30.12.2025
Foto: Roman Samborskyi/Shutterstock.com

Wenn es darum geht, ob ein Beauty-Institut im Netz gefunden wird oder in der  digitalen Masse untergeht, dann geht es um SEO: drei Buchstaben, viele Fragen.  Sie stehen für Search Engine Optimization, also Suchmaschinenoptimierung. Aber wie wird man optimal auffindbar im Netz? Wie geht das? Was ist nötig? Und was  hat KI dabei verändert? Das klären wir in diesem Artikel!

Früher war das Ziel klar: bei Google auf Seite eins erscheinen. Heute ist das komplizierter, denn die Suchergebnisse werden zunehmend auch von künstlicher Intelligenz (KI) mitgestaltet. Und das verändert die Spielregeln.
Wie die KI die Suchmaschinenoptimierung verändert 
Rund 90 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer suchen über Google. Bing kommt auf wenige Prozent, ChatGPT spielt derzeit nur eine kleine, aber wachsende Rolle. Doch die Suchweise wandelt sich: Statt Schlagwörter einzugeben, formulieren Menschen ganze Fragen – und erwarten direkte, verständliche Antworten. Künstliche Intelligenz liefert diese schon jetzt in Sekunden.
Damit rückt neben der klassischen SEO eine neue Disziplin in den Fokus: GEO, die Generative Engine Optimization. Diese ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass Inhalte auch in den Antworten von KI-Systemen zitiert werden. Während SEO auf Klicks abzielt, geht es bei GEO um einen dialogorientierten Suchraum. 

Worauf es wirklich ankommt

Suchmaschinen verstehen Inhalte längst nicht mehr als das bloße Aneinanderreihen von Schlagworten (Keywords). Sie bewerten die Bedeutung, den Zusammenhang und die Glaubwürdigkeit. Daher beginnt jede Optimierung mit der entscheidendsten Frage: Wofür möchte ich gefunden werden?
Auf vielen Studio-Websites lesen wir „medizinische Kosmetik“ oder „Naturkosmetik“. Das ist zu allgemein. Je konkreter und kompakter die Formulierung, desto höher die Chance auf Sichtbarkeit. Zum Beispiel ist „Microdermabrasion bei unreiner Haut in Köln-Nippes“ ein Suchbegriff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit genau die Menschen erreicht, die danach suchen. 
Mit Suchvolumen-Tools wie dem Google Keyword Planner oder einfachen Browser-Erweiterungen können wir solche Begriffe finden. Wichtiger als die Technik ist aber das Verständnis: Wonach suchen deine Kundinnen genau? Welche Fragen stellen sie dir täglich im Studio? Diese Antworten gehören auf deine Website.

Es kommt auf den Inhalt an!

Die Zeiten, in denen man mit versteckten Keywords oder gekauften Links punkten konnte, sind vorbei. Heute zählt der Inhalt. Texte, die Fragen beantworten, Behandlungen und Produkte erklären und Zusammenhänge verständlich machen, werden von Suchmaschinen bevorzugt. Und von potenziellen Kunden gelesen.
Eine gute Website führt so durch dein Angebot, als würde man durch das Studio gehen: freundlich, informativ, vertrauenswürdig. Wenn du erklärst, was eine Fruchtsäurebehandlung bewirkt, bei welcher Haut diese sinnvoll ist – und warum –, dann schaffst du Mehrwert. Google und Co. erkennen diese Relevanz und stufen im besten Fall deine Seite höher ein. Gleichzeitig sollten Inhalte so formuliert werden, dass die KI diese versteht. Mit erklärenden Überschriften, kurzen Sätzen, knackigen Aufzählungen, Zitaten und eindeutigen Quellenangaben. Hier kommt dann wieder GEO ins Spiel.

Die Rolle von Social Media

Soziale Netzwerke sind inzwischen Teil der Suchlogik. Instagram-Posts, LinkedIn-Profile und Facebook-Seiten werden indexiert und ebenfalls in den Suchmaschinen angezeigt. Wer dort die richtigen Begriffe verwendet, kann seine Sichtbarkeit auch außerhalb der Plattform verbessern.
Beispiel aus der Praxis
Eine Kosmetikerin aus München schreibt unter ihr Reel „Reinigungsrituale bei Akne – in drei Minuten zu klarer Haut“. Dieses Video könnte bei Google auf­tauchen, weil es Begriffe enthält, die Nutzerinnen tatsächlich eingeben.
Auch das lokale SEO, die regionale Auffindbarkeit, ist für ein Kosmetikstudio wichtig. Google erkennt Standorte und zeigt Ergebnisse in der Nähe an. Daher sollten Adresse, Öffnungszeiten, Leistungen und Bewertungen im Google-Business-Profil möglichst aktuell sein.

Künstliche Intelligenz: der AI Act

Seit 2025 gilt in der EU der AI Act: eine Richtlinie, die auch für kleine Unternehmen Konsequenzen hat. Wer KI-Systeme nutzt, etwa zur Texterstellung oder Bildbearbeitung, muss künftig offenlegen, in welchem Umfang die Inhalte KI-generiert sind. Hierfür ist KI-Kompetenz erforderlich: also das Wissen, wie man KI rechtssicher und transparent einsetzt. Es lohnt sich also, sich mit dem Thema zu beschäftigen, auch vor dem Hintergrund von Urheberrecht und Datenschutz.

SEO und GEO wachsen zusammen

Inhalte, die maschinenlesbar sind, und Vertrauen ausstrahlen und als Quelle zitiert werden können, gewinnen an Bedeutung, wenn es darum geht, dass dein Studio virtuell sichtbar wird (oder bleibt). Bestenfalls mit nachweisbaren Zertifikaten und Belegen. Damit kann die neue Suchwelt auch eine Chance sein. Immerhin war es noch nie so einfach, Wissen zu teilen. Wenn du also deine Website pflegst, auf dieser auch Fragen beantwortest und transparent über deine Arbeit berichtest, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du bei Google und in der neuen KI-gestützten Suche angezeigt wirst. Und von genau den Menschen gefunden wirst, die das suchen, was du kannst.

Foto: Elke Klein

Elke Klein
Die Autorin ist Gesundheitswissenschaftlerin und PR-Beraterin. Sie betreibt einen Blog und unterstützt Kosmetikerinnen beim Thema digitales Marketing. www.cline-cosmetics.de

Mehr zu den Themen:

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Business