Green und Glam: Nachhaltigkeitsstrategien für dein Institut

08.09.2025
Foto: Roman Samborskyi/Shutterstock.com

Green Beauty steht für umweltfreundliche Konzepte und natürliche Produkte, die verträglich UND wirksam sind. Ein grünes Kosmetikinstitut muss dabei nicht weniger hip oder glamourös sein. Denn auch wenn mehr als 70 Prozent der Verbraucher per se nachhaltige Kosmetika bevorzugen, so ist nur knapp die Hälfte wirklich bereit, Abstriche in Sachen Wirksamkeit und Luxus hinzunehmen. 

Die Herausforderung ist damit klar: Kosmetikinstitute sollten versuchen, Ökologie und Eleganz gemäß der Devise „Green“ und „Glam“ perfekt zu verbinden. 
Doch mit welchen nachhaltigen Strategien wird dein Institut auf allen Ebenen grüner? Und wie bewahrt es dabei das sinnlich-glamouröse Erlebnis für deine Kundschaft? Das sehen wir uns in diesem Artikel an und besprechen, wie du das fürs Marketing nutzen!

Grüne Energie und moderne Technik

Nachhaltigkeit und Energieversorgung gehören zusammen. Viele Anbieter bieten Ökostrom-Tarife an. Nachfragen lohnt sich also in jedem Fall. Und falls eine Umstellung eine Option ist, dann berichte darüber. Auf deiner Website, auf Social Media oder in deinem Flyer. Energiesparen und darüber reden – das ist die Devise, das entspricht dem Zeitgeist und weckt Interesse. Schließlich senkst du deinen CO2-Abdruck und positionierst dich als Vorreiter in Sachen Klimaschutz.
Und falls eine Umstellung nicht sinnvoll ist oder das Budget dies nicht hergibt: 

  • Auch energiesparende Geräte oder wassersparende Armaturen senken den Verbrauch.
  • Es muss zwar nicht gleich die Solaranlage auf dem Dach sein, aber vielleicht ist Platz für eine mobile Anlage? Auch das hilft weiter.

Eco-Chic im Sortiment: Inhalt und Verpackung

Zeige, wofür du stehst. Mit einer nachhaltigen Produktlinie, natürlichen Inhaltsstoffen oder minimalistischen Produkten. Nachhaltig können auch individuelle Konzepte mit Mischungen je nach Hautbild oder regionale Marken mit einer fairen und umweltfreundlichen Philosophie sein. Zu Fairness und Ethik gehören gerechte Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und die Gewinnung der Rohstoffe. Frag bei deinem Hersteller oder Depotpartner nach. Dann hast du die richtigen Antworten parat, wenn deine Kundschaft nachfragt.
Traditionell erzeugt die Beauty-Branche sehr viel Verpackungsmüll: Einwegverpackungen, Folien, Sachets und Umverpackungen. Ein Umdenken zeigt sich heute deutlich – in Form von Nachfüllungen, Glas- oder Recycling-Kunststofftiegeln. Und natürlich der fehlende Umkarton. Dennoch: Es geht noch nicht komplett ohne Wegwerfmaterial. Die Hygiene, die Art der Konservierung und der Inhaltsstoffe sowie Exportvorschriften beeinflussen die Verpackung. Manchmal hängt die Effektivität eines Wirkstoffs eben auch mit einer „wirksamen“ Verpackung zusammen. Auch das kann das Image deines Instituts stärken. Kläre ruhig ein bisschen auf, ohne dabei zu missionieren.

Grüne Einrichtung?  Alles, nur nicht langweilig

Ein „grünes“ Ambiente kann hip und edel wirken. Natürliche Materialien liegen schließlich im Trend. Schaffe ein Wohlfühlambiente, das deine Haltung unterstreicht. Mit Möbeln aus FSC-zertifiziertem Holz oder Kork. Mit recycelten Metallen oder Glas. Und mit Textilien aus Bio-Baumwolle oder Leinen.
Deko aus Holz und Stein, Bilder mit Wasserfällen, Sand und grünen Pflanzen vermitteln eine natürliche, wertschätzende Note. Erdtöne, organische Farben und Formen sind ebenso möglich wie ein extra Glam-Faktor mit Secondhand-Vintage-Möbeln.

Soziale Verantwortung:  Fairness und Gemeinschaft 

Nachhaltigkeit hat auch eine soziale Dimension. Das wertschätzende Miteinander im Studio ist die eine Seite, eine andere sind sinnvolle Kooperationen. Beispiele sind lokale Umwelt- oder Sozialprojekte oder Beauty-Aktionstage in Schulen, Frauenhäusern oder Gesundheitseinrichtungen.
Überlege dir, wie dein Institut ein einladender Ort für alle sein kann. Denke auch an barrierearme Zugänge für Personen mit Behinderungen.

Marketing ohne Greenwashing

Nachhaltigkeit kann ein USP sein, das dich von Mitbewerbern abhebt. Vermeide dabei Greenwashing. Stelle nur Dinge heraus, die du tatsächlich umsetzt, und erkläre diese transparent. Du kannst auf deiner Website oder in Social-Media-Posts Einblicke geben, was hinter den Kulissen passiert: 

  • „Wir beziehen 100 Prozent Ökostrom“.
  • „Unsere neuen Produktlinien sind bio-zertifiziert und nachfüllbar“.
  • „Ab sofort verzichten wir komplett auf Einwegplastik-Becher – es gibt stylishe Gläser mit Infused Water für Kunden“.

Siegel und Zertifikate, etwa für Naturkosmetik, Nachhaltigkeitssiegel oder regionale Auszeichnungen, schaffen Vertrauen, sofern vorhanden. Nutze die Gestaltung deines Instituts als stillen Botschafter: Der Hinweis im Schaufenster („Wir sind ein klimaneutraler Salon.“ oder „Unser Institut verwendet zertifizierte Naturkosmetik“) kann durchaus umweltbewusste Laufkundschaft anziehen.

Storytelling statt Moralpredigt 

Mach aus deiner Nachhaltigkeitsstory ein attraktives Lifestyle-Bild. Etwa: „Gönnen Sie sich eine Auszeit mit gutem Gefühl – Luxusbehandlungen, die weder Haut noch Umwelt belasten.“ Lade die Kunden dazu ein, Teil der Eco-Chic-Bewegung zu sein, ohne auf Glamour zu verzichten.

Zukunftsfähig mit Green und Glam

Wenn du auf grünere Strategien setzt, dann beweist du Umweltbewusstsein und unternehmerischen Weitblick. Möglichkeiten gibt es viele, auch ganz individuelle. Du siehst, es sind viele Puzzleteile, die erst zusammen ein stimmiges Gesamtbild ergeben. 

Foto: Elke Klein

Elke Klein
Die Autorin ist Gesundheitswissenschaftlerin und PR-Beraterin. Sie betreibt ­einen Blog und unterstützt Kosmetikerinnen beim Thema digitales Marketing. www.cline-cosmetics.de

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