Find Your Look!: Markenaufbau für Kosmetikprofis

16.12.2025
Foto: Roman Samborskyi/Shutterstock.com

Du liebst es, Menschen zu verschönern, ihnen eine kleine Auszeit vom Alltag zu schenken und ihre natürliche Schönheit zu unterstreichen. Doch wie sieht es mit deinem eigenen Auftritt aus? Spiegelt dein Logo, deine Website oder dein Instagram-Profil wirklich das wider, was du täglich für deine Kundinnen tust? So gelingt dein ganz persönlicher Markenauftritt.

In einer Branche, in der viele um Aufmerksamkeit ringen, ist eine unverwechselbare Marke dein stärkstes Werkzeug. Sie zeigt, wofür du stehst –und zieht genau die Menschen an, die zu dir passen.
Sichtbar zu werden ist gar nicht so schwer. Wichtig ist ein Look, der zu dir passt, Worte, die deine Werte transportieren und ein Markenauftritt, der nicht nur schön aussieht, sondern sich auch richtig anfühlt. So findest du ihn: 

1. Deine Essenz: Wer bist du als Marke?

Hast du schon deine Wunschkundin klar vor Augen? Wen möchtest du ansprechen: Kundinnen, die auf Qualität und Exklusivität setzen? Oder Frauen, die sich eine wohltuende Auszeit wünschen und sich bei dir rundum geborgen fühlen?
Bevor es um Farben, Logos oder Schriften geht, steht etwas anderes im Mittelpunkt: deine Werte, deine Haltung, deine Ausrichtung. Ob ganzheitlich, luxuriös, vegan, familiär oder trendbewusst – deine Marke beginnt mit dem, wofür du stehst.
Lege dir dafür eine sogenannte Persona an, also ein ganz genaues Bild deiner Wunschkundin. Wie alt ist sie? Was ist ihr wichtig? Welche Wünsche, Sorgen oder Erwartungen bringt sie mit? Je konkreter du diese Person beschreibst, desto gezielter kannst du sie mit deiner Dienstleistung erreichen.
Glaub mir: Das klingt erst einmal nach viel Arbeit, aber es wird dir die Kommunikation in Zukunft enorm erleichtern. Wichtig ist, dass du ein klares Profil entwickelst: Wer bist du? Für wen arbeitest du? Und was möchtest du vermitteln?

2. Farbe, Form, Emotion: Der Look deiner Marke

Dein Außenauftritt soll nicht einfach „schön“ sein – er soll dich widerspiegeln. Farben, Schriften, Logos und Bilder transportieren mehr als Stil – sie transportieren Stimmung, Haltung und Persönlichkeit. Zarte Pastelltöne wirken sanft und feminin, warme Erdtöne vermitteln Natürlichkeit, kräftige Farben stehen für Selbstbewusstsein und Dynamik. Auch Schriftarten, Logoformen und Bildsprache folgen einer klaren Linie. Und genau diese Linie sollte zu dir passen, nicht zu einem Trend oder zu dem, was „man gerade so macht“. Ein stimmiger Look macht deine Marke wiedererkennbar und sorgt dafür, dass du im Gedächtnis bleibst.

3. Außenauftritt: Website, Social Media und Co.

Dein Markenauftritt zeigt sich überall: auf deiner Website, in Flyern, auf Gutscheinen oder in deinem Instagram-Feed. Und genau dort entscheiden potenzielle Kundinnen oft in Sekunden, ob sie bei dir richtig sind.
Deine Website ist nicht nur deine digitale Visitenkarte, sie ist dein Schaufenster zur Außenwelt. Umso wichtiger sind professionelle Fotos: Lass Bilder von dir, deinem Studio und deiner Arbeit von einer Fotografin oder einem Fotografen machen, der dein Ambiente und deine Ausstrahlung richtig einfängt. Du wirst staunen, wie sehr gute Bilder deinen Gesamteindruck aufwerten.
Auch von deinen Produkten bekommst du in der Regel hochwertiges Bildmaterial direkt vom Hersteller – nutze das!
Bei deinen Social-Media-Aktivitäten solltest du darauf achten, deine Beiträge in der von dir festgelegten Farbwelt zu halten. Plane deinen Content im Voraus und überprüfe, ob dein Feed als Ganzes harmonisch wirkt. Mein Lieblingsspruch dazu: „Lass die Wohnung – Hauptsache der Feed ist aufgeräumt!“
Ein wertvoller Tipp: Erstelle dir einen Redaktionsplan, in dem du zum Beispiel einen ganzen Monat im Voraus planst. So kannst du gezielt auf Feiertage, Aktionen oder Veranstaltungen eingehen und deinen Feed strategisch aufbauen. Ideal ist es, wenn du dir einmal im Monat zwei Stunden Zeit nimmst, um alle Beiträge in Ruhe vorzubereiten. Du glaubst nicht, wie viel Zeit du dir damit sparst!
Und denk daran: Auch deine gedruckten Materialien wie Flyer, Gutscheine oder Visitenkarten sollten zum Gesamtbild passen. Lege dir ein festes Brandboard an, auf dem deine Farben, Schriften und Bildwelt definiert sind, und arbeite konsequent damit. So wird dein Auftritt rund, und deine Marke wirkt aus einem Guss.

4. Aus der Praxis: Vom Bauchladen zur Marke

Viele Kosmetikerinnen starten mit einem bunten Angebot, einem schnell gebastelten Logo und einem Instagram-Profil, das irgendwie nebenher läuft. Kein Wunder – gerade am Anfang ist oft wenig Zeit für Strategie oder Gestaltung da. Man will loslegen, Kundinnen gewinnen, sichtbar sein. Doch genau das kann schnell nach Bauchladen aussehen: ein bisschen von allem, aber ohne klare Linie.
Achte darauf, nicht alles anzubieten, sondern dich zu spezialisieren. Was kannst du besonders gut? Womit hilfst du deiner Kundin so überzeugend, dass sie nicht zur Konkurrenz nebenan geht – sondern gezielt zu dir kommt?
„Ich mach alles“ ist keine Positionierung. Das ist Verzettelung. Klarheit entsteht, wenn du weißt, wofür du stehst und du dies auch konsequent zeigst.

5. Marke sein - und sich dabei richtig wohlfühlen

Ein klarer Markenauftritt bringt dir nicht nur mehr Sichtbarkeit und Vertrauen, sondern vor allem mehr Sicherheit. Du weißt, wer du bist, was du anbieten willst und wie du wahrgenommen werden möchtest. Und das fühlt sich gut an.
Wenn dein Auftritt stimmig ist, ziehst du automatisch die richtigen Kundinnen an: Menschen, die dich verstehen, deinen Stil schätzen und genau das suchen, was du anbietest. Marke sein heißt nicht laut oder perfekt zu sein.
Marke sein heißt: echt, wiedererkennbar und professionell aufzutreten – mit einem Look, der zu dir passt, und Inhalten, die wirken.

Foto: Sabine Wachsmann

Sabine Wachsmann
Die Autorin ist seit Jahren für viele ­Unternehmen die perfekte Ansprechpartnerin, wenn es um die Gestaltung von Webseiten oder das Posten bei ­Social-Media-Profilen geht. www.sabine-macht-marketing.de 

Mehr zu den Themen:

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Business