Muss man auf jeder Social-Media-Plattform sein?
In dieser neuen Serie sprechen wir über die sozialen Medien und welchen relevanten Themen man als Kosmetikinstitut gegenübersteht. Unsere Expertin Tanja M. Copertino weiß, wie die einzelnen Plattformen funktionieren und worauf es zu achten gilt.
Die Antwort auf die Frage, ob man auf jeder Plattform vertreten sein muss, ist ganz einfach: Jein! Denn es kommt wie so oft darauf an, was oder wen man erreichen will. Stellen Sie sich vorab die Frage, wo sich Ihre Kunden und die, die Sie noch gewinnen wollen, aufhalten? Wie viel Zeit haben Sie täglich für Social Media zur Verfügung und was können Sie leisten? Die Plattformen haben ihre eigenen Regeln und deren Nutzer ihre jeweiligen Vorlieben und Probleme, die die Reichweite beeinflussen.
Instagram
Hier bewegt sich die Kernzielgruppe zwischen 18 und 34 Jahren. Die Qualität der Postings konzentriert sich auf hochwertige Videos und Bilder mit wenig Text. Um Sichtbarkeit außerhalb der eigenen Community zu erreichen, helfen gut eingesetzte Hashtags. Reels können die Reichweite schnell in die Höhe schießen lassen. Wenn man in der ersten halben Stunde nach dem Posten viele Reaktionen erhält, werden sie auch Instagram-Nutzern auf der Explorer Page vorgeschlagen. Bei Instagram lautet das Motto: Viel hilft viel! Bleiben Sie also stets aktiv.
Facebook
Hier hält sich die „ältere“ Zielgruppe zwischen 35 und 65 Jahren auf. Sind das die Kunden, die Sie erreichen wollen, sind Sie hier bestens aufgehoben. Facebook ist eine deutlich langsamere Plattform, auf der man nicht täglich posten muss, aber dafür regelmäßig. Texte dürfen hier länger und erklärend sein. Je länger sich ein Follower auf der Seite aufhält, desto besser wertet es der Algorithmus. Mein Tipp: Wenn Sie beide Plattformen nutzen, sollten Sie die Postings nicht automatisch verknüpfen. Sonst bremsen Sie die Reichweite aus.
Tiktok
Das ist die schnellste und unterhaltsamste Plattform, bei der besonders die unter 20-Jährigen viel Zeit verbringen. Hier geht es nur um Videos. Die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer ist kurz. Viele Videos sind nur 15 Sekunden lang. Der Algorithmus funktioniert anders als bei Meta und ermöglicht so absoluten Newcomern enorme Reichweiten, wenn sie eine gute Idee haben. Junge Mitarbeiter oder Abzubildende können hier gefunden werden. Allerdings müssen Sie dafür ein Gefühl für deren favorisierte Videos entwickeln.
Ressourcenplanung
Eines ist jedoch bei allen sozialen Netzwerken gleich: Es macht viel Arbeit, diese professionell zu bespielen und zu pflegen. Hier muss man einiges an Hintergrundwissen mitbringen. Wer aus dem Bauch heraus postet, ist nicht gut beraten. Pro Plattform sollten täglich circa 30 Minuten Zeit eingeplant werden.
Haben Sie nicht mehr Ressourcen, ist es sinnvoll, sich nur auf die Plattform zu konzentrieren, auf denen sich Ihre Kernzielgruppe aufhält.
So geht es weiter!
Auf diese Teile dürfen Sie sich in den kommenden Ausgaben freuen:
- Keine Zeit für Social Media? Diese 5 Tipps helfen.
- Wie viel muss man posten, und gibt es auch zu viel?
- Nur stiller Mitleser? Dann lösche lieber gleich das Profil!
- Bildrechte: Mit einem Bein im Knast!
- Musikrechte: Das Aus für Musik? Was darf man noch?
Die Expertin
Tanja M. Copertino ist Social-Media-Managerin, Medienfotografin FH und Make-up-Profi. Als Weiterbildungsanbieterin ist sie mit ihren Seminaren in vielen Städten in Deutschland und in der Schweiz unterwegs. www.awaken-beauty.de