Well-Aging mit Algenöl

14.08.2024
Algen

Die in Algen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind wahre Beauty-Allrounder: Ihnen werden unter anderem eine leistungsstarke Antioxidans, eine regenerierende sowie eine hautstraffende Wirkung nachgesagt. Algenöl ist darum ein beliebter Wirkstoff in Beauty-Produkten.
Gesundheitswissenschaftlerin Elke Klein erklärt, welche Algenarten es gibt und was sie in Sachen Beauty bewirken können.

Naturkosmetisches Well- Aging geht mit Pflanzenölen wie Algenöl besonders gut. Sie setzen der Hautalterung leistungsstarke Antioxidantien, eine Vielzahl an Vitaminen und barriereaffinen Fettsäuren entgegen und sind hautstraffend und regenerierend.
Algenöl ist ein maritimes Mazerat aus Algenextrakten und Pflanzenöl und gehört zu den Trendölen 2024. Neben Rotalgen, Braunalgen und Grünalgen gibt es Produkte mit speziellen Mikroalgen, die als besonders nachhaltig gelten.
Algenwirkstoffe sind auch als Supplements für die „Kosmetik von innen“ beliebt – äußerlich aufgetragen, ist der Effekt auf die Haut intensiver. Zum Beispiel als Ampullen, Zusatz in Crememasken, als Anti-Falten-Seren oder Massageölen bei Cellulite. Algenöle sind außerdem Bestandteil von Badeölen und Meersalzseifen.

"Das Besondere an Algenöl ist der hohe Anteil ...

... an langkettigen Omega-3-Fettsäuren. Außer in Algen kommen diese in dieser Form nur in Fischöl vor". (Elke Klein)

Meerescocktail gegen Falten

Algenöle sind nährstoffreiche Wirkstoffcocktails aus Meeresmineralien, Vitaminen, Spurenelementen, Aminosäuren, Algenzucker und sekundären Pflanzenstoffen. Die Verbindung aus Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium und Natrium mit B- und E-Vitaminen beeinflusst die Zellregeneration und kann das Kollagengerüst der Haut stärken. Antioxidativ wirken je nach Algenart Carotinoide, Chlorophyll oder Phycocyanin.
Das Besondere an Algenöl ist der hohe Anteil an langkettigen Omega-3-Fettsäuren. Außer in Algen kommen diese in dieser Form nur in Fischöl vor – das sich nicht für die Kosmetik eignet und natürlich auch nicht vegan ist. Die wichtigsten Fettsäuren sind die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA) mit herausragenden zellreparierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Langkettige Omega-3-Fettsäuren haben allerdings einen Nachteil: Sie sind oxidationsanfällig, das wiederum kann die Haltbarkeit beeinflussen.
Algenöle können bei entzündlicher Haut und gegen Juckreiz helfen – und eignen sich je nach Verarbeitung und Basisöl auch bei seborrhoischer Haut.

Hinweis!

Algenöle sind Mazerate, aus Algenextrakten und Ölen. In der Regel handelt es sich um Neutralöl (MCT-Öl), eine Mischung mittelkettiger Fettsäuren. Es gibt aber auch Varianten mit Sojaöl, Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl und anderen stabilisierenden Pflanzenölen.

Algenöl

Schon gewusst?

Info zur Mikroalge Schizochytrium:
Algen brauchen nicht viel, um zu wachsen. Nur Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid. Sie lassen sich hervorragend nachhaltig und umweltschonend gewinnen. Die Mikroalge Schizochytrium wird in Bioreaktoren künstlich gezüchtet – und enthält bis zu 50 Prozent langkettige Omega-3-Fettsäuren in Form von DHA (Docosahexaensäure). Hier bleibt das Ökosystem Meer komplett unbeeinflusst.

Algenarten und ihre Wirkung

In der Naturkosmetik werden überwiegend Extrakte aus Braunalgen, Rotalgen und Grünalgen eingesetzt. Zur Hautglättung, um gereizte Partien zu beruhigen und um die Durchblutung der oberflächlichen Kapillare anzuregen. Die verbesserte Durchblutung aktiviert die Regeneration und stärkt im nächsten Schritt die Hautbarriere. Grundsätzlich sind die Wirkungen der verschiedenen Algenarten ähnlich. Sie unterscheiden sich in erster Linie in der Art ihrer Antioxidantien und der Konzentration der Mineralien.

  • Braunalgen sollen besonders straffend sein – und kommen unter anderem bei Cellulite und Dehnungsstreifen zum Einsatz.
  • Rotalgen sind für ihre kollagenstimulierenden Eigenschaften bekannt. Sie können die Talgproduktion regulieren und adstringierend wirken.
  • Blutregenalgen produzieren Astaxanthin. Der gut fettlösliche Wirkstoff zählt zu den stärksten Antioxidantien und soll wie kaum ein Zweiter vor freien Radikalen und somit vor sonnenbedingter und vorzeitiger Hautalterung schützen. Er wird als natürlicher Sonnenschutz ausgelobt, als Entzündungshemmer und als Hautpflege bei Altersflecken. Astaxanthin soll einen schützenden Effekt auf das Kollagengerüst haben, den Kollagenabbau regulieren und die Kollagensynthese aktivieren.
  • Eine sehr populäre Algenart ist die Blaualge, eine spiralförmige Mikroalge, die Sie sicher unter dem Namen Spirulina kennen. Sie ist reich an Proteinen, Vitamin A und B12 und dient unter anderem als Grundlage für straffende Masken und UV-schützende Emulsionen. Die Spirulina gilt als stark feuchtigkeitsspendend und remineralisierend.
Omega-3-Fettsäuren

Langkettige Omega-3-Fettsäuren finden sich vor allem im Fisch und eben in Algen. Der Vorteil von Algen: Sie sind vegan und eignen sich bestens als Wirkstoff für Kosmetika.

Hintergrundwissen: Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren gehören zur Gruppe der mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sind bekannt für ihre positiven Auswirkungen auf die Gesundheit. Es handelt sich um essenzielle Nährstoffe, die eine wichtige Rolle bei der Regulation verschiedener Körperfunktionen spielen, darunterEntzündungsprozessen, Herzgesundheit und Gehirnfunktion.
Sie sind für Menschen lebenswichtig, werden aber gar nicht beziehungsweise nur bedingt selbst vom Körper produziert und müssen über die Nahrung aufgenommen werden.

Wirkung im Körper:
Omega-3-Fettsäuren sollen vielfältige positive Wirkungen im Körper haben.
Hier sind einige der wichtigsten:

  • Herzkreislaufgesundheit: Sie können den Triglyceridspiegel im Blut senken, das Risiko von Herzrhythmusstörungen reduzieren und den Blutdruck senken.
  • Entzündungshemmende Eigenschaften: Sie können Entzündungen im Körper reduzieren.
  • Gehirnfunktion: Omega-3-Fettsäuren können bei kognitiven Funktionen und der Gehirnentwicklung insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern unterstützend wirken.
  • Hautgesundheit: Omega-3-Fettsäuren sollen eine gesunde Hautbarriere und
    die Feuchtigkeitsversorgung der Haut fördern.

Inhaltsstoffe von Algen

Die Inhaltsstoffe von Algenölen funktionieren synergetisch – erst das perfekte Zusammenspiel macht ihre Wirkung aus. Sie spenden Feuchtigkeit, stärken die Hautstruktur, stimulieren den Stoffwechsel der Haut und die Hauterneuerung:

  • Maritime Mineralien: Calcium, Natrium, Chlorid, Kalium, Magnesium sind zum einen durchblutungsfördernd und regulieren zum anderen den Wasserhaushalt der Zellen. Auf diese Weise unterstützen sie die Barrierefunktion. Die Mineralstoffzusammensetzung von Meerwasser ist der des menschlichen Blutserums sehr ähnlich – und soll besonders gut von der Haut aufgenommen werden.
  • Spurenelemente: Kupfer, Chrom, Jod, Zink, Eisen, Selen und Strontiumsalze fördern ab einer gewissen Konzentration die Kollagenbildung, regulieren den NMF und können Hautreizungen mildern.
  • Aminosäuren: wie Histamin, Leucin, Lysin, Methionin, Tryptophan sind teilweise Bausteine kollagener und elastischer Fasern. Sie fördern die Flexibilität der Haut und stärken die Hautstruktur.
  • Vitamine und Antioxidantien: A, B2, B12, C, D, E und K sowie Polyphenole bieten einen Schutz vor freien Radikalen, vor vorzeitiger und lichtbedingter Hautalterung.
  • Algenzucker: wie Alginat, Fucoidan und Laminarin sorgen für straffende und feuchtigkeitsbindende Effekte – ähnlich wie Hyaluron.
PO Elke Klein

Elke Klein
Die Autorin ist Gesundheitswissenschaftlerin und PR-Beraterin. Sie betreibt ihren Blog cline-cosmetics.de und unterstützt Kosmetikerinnen beim Thema digitalen Marketing.

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