Frische Haut trotz Smog

18.07.2025
Foto: BLACKDAY/Shutterstock.com

Hektik, Bildschirmlicht und Großstadtsmog - unsere Haut bekommt mehr mit, als wir denken. Anti-Pollution-Pflege schützt Sie vor den unsichtbaren Belastungen des Alltags und ist längst mehr als nur ein Trend.

Anti-Pollution-Skincare, also Kosmetik, die gegen Umweltbelastungen und deren Auswirkungen auf unserer Haut helfen soll, liegt voll im Trend. Natürlich kommt dieser Hype wieder aus Asien, denn dort hat die Luftverschmutzung viel größere Ausmaße erreicht als bei uns, und in Korea spricht man mittlerweile von „Anti-Polluaging“: Jugendliches Aussehen hat einen neuen Feind, und der heißt Stadtluft. 
Feinstaub, Smog, Rauch und Abgase schädigen nicht nur die Schleimhaut unserer Lunge, sondern tragen auch nachweislich zur Hautalterung bei.

Was macht dreckige Luft mit unserer Haut?

Dies ist ein komplexes Thema, denn Stadtluft enthält nicht einfach nur ein paar Staubkörnchen. Bei Feinstaub handelt es sich um feinste Teilchen, die etwa durch Verbrennung entstehen und sich in der Atmosphäre verteilen. An diesen Partikeln haften organische Substanzen und Schwermetalle, die die Haut irritieren, entzünden und bis in tiefe Hautschichten vordringen können, wo sie Alterungsprozesse befeuern. Außerdem können Rußpartikel zu Pigmentflecken führen, ein weiterer unbeliebter Aging-Faktor.
Außerdem haben sie einen ähnlichen Einfluss auf das hauteigene Kollagen- und Elastin wie UV-Strahlung und sorgen ebenfalls für die Entstehung freier Radikale. Als weiteren Nebeneffekt produziert die Haut in verschmutzter Luft mehr Talg; dafür nimmt der Gehalt an Vitamin E und Squalen ab, die oxidativen Stress fernhalten könnten.

Freie Radikale  

Freie Radikale sorgen für oxidativen Stress. Genauer gesagt, sind es freie Sauerstoffmoleküle, denen ein Molekül fehlt. Um dieses zu ersetzen, greifen sie unsere gesunden Zellen an. Dies passiert vor allem durch ein Ungleichgewicht dieser freien Radikale und Antioxidantien als Radikalfänger. Antioxidantien machen die freien Radikale unwirksam und schützen so unsere Zellen. 
Übrigens: Diese chemische Reaktion lässt sich gut mit einem Apfel veranschaulichen, der an der Luft oxidiert und braun wird.
Um freie Radikale zu neutralisieren, enthält Hautpflege mit Anti-Pollution-Wirkstoffen wertvolle Antioxidantien und Inhaltsstoffe, die sich wie ein unsichtbares Schutzschild über die Haut legen und Belastungen von der Haut abschirmen. Vitamin C und Vitamin E haben sich bereits als starke Antioxidantien für die Haut bewährt. Auch Coenzym Q10, Extrakte aus Grüntee, Braunalge, sowie Niacinamid sind beliebte Wirkstoffe in Anti-Pollution-Kosmetik. 
Ein entsprechender Lichtschutzfaktor sorgt für Schutz gegen UV-A und UV-B. UV-Schäden sind der hauptverantwortlich für unsere Hautalterung. Deshalb gilt natürlich das tägliche Verwenden eines hohen LSF als bester Schutz. Dabei sollte täglich, auch bei vermeintlich schlechtem Wetter, ausreichender UV-Schutz aufgetragen werden an 365 Tagen im Jahr.

Weitere Faktoren 

Die Stärkung der hauteigenen Schutzfunktion: Unsere Haut kann sich zum Teil natürlich auch selbst gegenüber schädlichen Faktoren behaupten. Die natürliche Schutzfunktion besteht hauptsächlich durch die natürliche Barriere unserer Haut, eine Schicht aus toten Hautzellen, die vornehmlich durch Ceramide als natürlicher Zement zusammengehalten werden. Ist diese Hautbarriere nicht intakt, wird unsere Haut anfälliger für Schädigungen durch die Umwelt. Es gibt bestimmte Cremes mit hautidentischer Struktur, diese sind bei Barrierestörungen sehr empfehlenswert.
Schon in 2010 wurden die Haut in einer Langzeitstudie an 400 älteren Frauen aus dem Ruhrgebiet und dem Landkreis Borken ausgewertet. Beim Betrachten ihrer Haut stellte sein Team fest: Frauen, die in schmutziger Luft lebten, hatten etwa 20 Prozent mehr Pigmentflecken im Gesicht als Frauen vom Lande.
UV-Strahlen und Blue Light schädigen die Haut zusätzlich. Anti-Pollution-Kosmetik ist also ein weites Feld.

Digital Aging durch Blue Light

Unter Blue Light verstehen wir das künstliche Licht der Bildschirme, zum Beispiel von Smartphone, Tablet oder Computer. Es wird auch als als HEV-Strahlung/-Licht bezeichnet, dies bedeutet High Energy Visible, also hochenergetisches, sichtbares Licht. Mit einer Wellenlänge von 380 bis 500 Nanometern, liegt es direkt neben dem UV-Licht (100 bis 400 nm). Blue Light ist auch zu einem geringen Anteil im natürlichen Tageslicht enthalten, jedoch strahlen die oben genannten Bildschirme dieses Licht viel intensiver aus. 
Insbesondere in Zeiten von Homeoffice, digitalem Lesen und regelmäßiger Smartphone-Benutzung  kommt man im Schnitt auf bis zu sieben  Stunden Bildschirmzeit täglich, dies ist Stress für unsere Augen und auch für die Haut – Urban Pollution oder auch Indoor Smog sind Begriffe, die in diesem Zusammenhang fallen.
Die Folgen, die schädliche Umwelteinflüsse haben, sind vielfältig:

  • Rötungen (Mikroentzündungen),
  • Hyperpigmentierung oder Pigmentflecken,
  • ein fahler Teint,
  • Schwächung der Hautschutzbarriere, Fremdstoffe können so leichter eindringen und Irritationen sowie Allergien begünstigen.
  • Es kommt zur Bildung von freien Radikalen und oxidativem Stress. Dies wiederum fördert Schädigungen der Kollagen- und Elastinfasern und wirkt sich auf die Regenerationsfähigkeit unserer Haut aus.  
  • Die Haut wird insgesamt trockener, empfindlicher und altert schneller.  
  • Entzündliche Hautveränderungen sowie Ekzeme, Neurodermitis und Pigmentstörungen und Falten werden auf diese Weise begünstigt.   
  • Die Poren können schneller verstopfen, es kommt zu Hautunreinheiten. Die Haut wirkt insgesamt fahler.
Foto: Susanne Pfau

Susanne Pfau
Die staatlich geprüfte Kosmetikerin und Heilpraktikerin mit eigenem Institut ist Inhaberin der Firma Pfau Cosmetics. Sie ist spezialisiert auf Problemhaut und Pigmentflecken sowie Anti-Aging.
www.susannepfau.de

Foto: BEAUTY FORUM

Dieser Artikel stammt aus dem Fachmagazin BEAUTY FORUM

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