10-Punkte-Handpflege

07.03.2025
Foto: Natalia44/shutterstock.com

Die tägliche Beanspruchung, verschiedene Umweltfaktoren und häufiges Waschen setzen der Haut und den Nägeln zu. Professionelle Handpflege geht über das einfache Eincremen hinaus: Mit der richtigen Pflege und intensiven Behandlungen lassen sich die trockene Haut, die brüchigen Nägel und die rauen Stellen Ihrer Kunden gezielt verbessern.

Ungepflegte Hände sind eine nicht gern gesehene Visitenkarte eines Menschen. In der Gesellschaft sind ungepflegte Hände oft ein schlechtes Statement über die allgemeine Hygiene des Trägers. Wie Sie seine Hände vom Schandfleck zum Blickfang und zum Erstrahlen bringen, erfahren Sie in dem 10-Punkte-Ratgeber:

 

1. Richtiges Händewaschen

Ja, richtig gelesen, das richtige und pflegende Händewaschen ist die Nummer eins für schöne Hände. Nutzen Sie ausschließlich pflegende und Hautbarriere aufbauende Seifen. Diese sind aus Zuckertensiden hergestellt, zum Beispiel aus der Kokosnuss. Herkömmliche Waschsulfate beschädigen die Hautbarriere und trocknen die Haut über Stunden aus. Die Haut benötigt acht Stunden, um ihre Barriere wieder aufzubauen.

2. Trocken halten

Trocknen Sie die Hände nach jedem Waschen gründlich ab, da das langsame Dehydrieren zu sehr trockener Haut führt, und waschen Sie Ihre Hände nicht permanent.

3. Regelmäßigkeiten

Um die auch die Nägel Ihrer Kunden in einem gepflegten Zustand zu erhalten, sind regelmäßige Maniküre Maniküretermine sehr wichtig. Gerade die Entfernung von Hornhaut rund um den Nagel und an den Händen ist das A und O von gepflegten Händen. 
Verwenden Sie zunächst einen Hornhautlöser, am besten auf Ureabasis, da er sehr schonend und effektiv ist. Tragen Sie den Hornhautlöser für mindestens fünf Minuten auf und tragen Sie anschließend die Hornhaut mit speziellen Nagelhaut-Fräserbits auf der Nagelplatte und am ganzen Finger ab. Am besten eignen sich Fräserbits mit Diamantbeschichtung. 
Sie nehmen die Verhornung sanft und gründlich ab, ohne die Haut zu belasten oder zu verletzen. Sollte ein Kunde eine starke Verhornung aufweisen, sollte eine sechswöchige  Kur mit sechs Behandlungen empfohlen werden. 

4. Formen und feilen der Naturnägel

Der Kunde sollte eine für ihn gut tragbare Länge der Naturnägel wählen. Wenn der Nagel oft brüchig und splitternd ist, sollte er lieber leicht rund oder oval getragen werden. Verwenden Sie immer weiche und Naturnagel schonenende Feilen mit einem Grit von 240. Feilen, die sehr rau und grob sind, splittern die Nägel noch mehr auf. Dass der Nagel nur in eine Richtung gefeilt werden soll, ist ein längst überholter Mythos. Wichtiger ist, den Naturnagel ohne zu starken Druck zu feilen.

5. NAGELPLATTENREINIGUNG mit Maniküre Feilen

Die Naturnagelplatte unterliegt wie die Haut einem Erneuerungsprozess in Form einer Abschuppung. Die abgestorbenen Hornplatten liegen teils lose, teils noch halb anhaftend auf der Nagelplatte und lassen die Naturnagel glanzlos wirken. Reinigen Sie die Nagelplatte mit einem Drei-Stufen-System: 

  • mit einer 280-Grit-Polierfeile,
  • mit einer 500-Grit-Polierfeile,
  • mit einer Hochglanzpolierfeile.

Der Nagel glänzt nach der Politur wochenlang, wie mit einem Glanzlack lackiert. Gleichzeitig schließt sich durch das Polieren die Nagelplatte und wird weniger anfällig für Absplitterungen oder dass der Nagel zu porös wird. Die Politur und Reinigung der Nagelplatte sollten jedoch nur alle 1,5 Monate wiederholt werden, da sonst der Naturnagel zu dünn wird und brechen kann. 

6. Nagelbettpflege

In der Matrix des Nagels wird der Nagel gebildet und dann über den hinteren Nagelwall als noch sehr weiche Nagelplatte herausgeschoben. Diese verhornt und härtet dann Stück für Stück nach. Kräftig, gesunde und stabile Nägel mit einem guten Wachstum sollten mit hochwertigen kalt gepressten Nagelölen jeden Tag einmal, besser zweimal gepflegt werden. Gute Öle sind voller Minera-
lien und Nährstoffe für das Nagelbett und sorgen dafür, dass die Haut weich und geschmeidig bleibt und der Naturnagel ungehindert wachsen kann. 

7. Regelmäßige Peelings der Hände

Peelen Sie die Hände einmal die Woche mit einem Öl-Peeling auf Zucker-  oder Meersalzbasis. Die Hände werden dadurch weicher, geschmei-
diger, elastischer, und gleichzeitig pflegen die Öle die Haut intensiv und nähren sie mit wichtigen Mineralien. Je weicher und weniger verhornt die Haut ist, umso weniger reißt sie  ein. Rhagaden und Fissuren können nicht nur an den Füßen, sondern auch sehr schmerzhaft an den Händen entstehen.

8. Hochwertige Handcreme

Legen Sie Ihren Kunden ans Herz,  mehrmals am Tag eine hochwertige Handcreme zu benutzen, die schnell einzieht, die Haut gut pflegt, nährt und schützt. Bei sehr beanspruchten Händen ist es wichtig, dass Sie eine Creme mit einem Baumwollseiden­extrakt empfehlen, die sich schützend über die Haut legt und die Haut widerstandsfähiger macht. Die Hände haben sehr wenige Talgdrüsen, da-
her ist die Haut an den Händen oft sehr trocken und benötigt eine gute Pflege.

9. Overnight Repair Care

Ihre Kunden dürfen die Nacht gerne für ein Extraplus an Pflege benutzen. Im besten Fall verwenden sie zuerst ein Peeling, um die abgestorbenen Hautschuppen zu entfernen, tragen eine intensive, mit hochwertigen  Inhaltsstoffen angereicherte Handmaske auf und ziehen Baumwollhandschuhe an. Über Nacht wird diese intensive Handpackung ihre Hände samtig weich pflegen. Sie  können diese Intensivpflege Ihren Kunden so oft empfehlen, wie sie diese benötigen.

10. Sonnenschutz

Schützen Sie auch die Hände Ihrer Kunden vor unnötiger oder zu langer Sonneneinstrahlung. Die Hände befinden sich häufig noch mehr in der Sonne als das Gesicht und müssen auch im Alltag ausreichend vor der Sonne geschützt werden. Ent-
weder durch Handschuhe oder ausreichenden Sonnenschutz, um sich vor sonnenbedingter Hautalterung und Hyperpigmentierung zu schützen. Der gleiche Schutz gilt auch  für den Winter. Daher sollten Sie Ihren Kunden als zusätzliche Pflege im Winter eine Kälteschutzcreme empfehlen.

Foto: Christine Hagl

Christine Hagl
Die Geschäftsführerin, Außendienst- und Schulungsleiterin von ABC Nailstore München ist auch als Nail-
art-Künstlerin tätig und gibt ihr umfangreiches Know-how als Fachautorin weiter.

Mehr zu den Themen:

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Nageldesign & Nagelpflege

Artikel Wenn der Sommer langsam zu Ende geht, sollten Sie auch Ihre Kunden im Studio auf die kommenden Jahreszeiten Herbst und Winter vorbereiten. Denn Spannungen, Rötungen 
und auch rissige Haut können bei richtiger Pflege fast immer vermieden werden, es sei denn, 
es handelt sich um Erkrankungen, die sich mit Pflege wenig beeinflussen lassen. Und wie so oft gilt auch hier: Vorbeugen ist besser als Nachsorge!
Artikel Jede Nageldesignerin kennt diese Herausforderung: Sie bekommt im Studio ein Foto gezeigt, das durch allerlei Filter aufbereitet wurde und das die Kundin dann Eins-zu-eins nachgearbeitet auf ihren Nägeln sehen möchte. Dadurch steht die Nageldesignerin der Aufgabe gegenüber, sich in den unterschiedlichsten Techniken, Materialien und Arbeitsweisen beweisen zu müssen, um sich den wechselnden Wünschen ihrer Kundinnen anzupassen.