Mitten im ­Wandel

21.04.2023
Foto: Popcorner/Shutterstock.com

Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen oder Schweißausbrüche: In den Wechseljahren obliegt nicht nur der Körper Ihrer Kundinnen vielen Veränderungen, sondern auch die Haut. Hautveränderungen können dabei auf verschiedenste Weise auftreten. Eine Übersicht und was Sie dagegen tun können, finden Sie in diesem Artikel.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass sich unser Körper und damit auch unsere Haut im Lauf unseres Lebens immer wieder verändern. Das ist besonders in der Pubertät der Fall, später dann zu Beginn und während der Wechseljahre. Auslöser dieser Veränderungen ist der sinkende Östrogenspiegel. Er lässt die Haut trockener erscheinen und dünner werden. Es können sich Pigmentflecken zeigen, und die sogenannten niederschwelligen Entzündungen zeigen sich schneller.

Gegen diese Auswirkungen kann man aber einiges tun, um sich auch in der Zeit der Menopause in seiner Haut wohlzufühlen. Neben einem gesunden Lebensstil mit guter Ernährung und viel Bewegung helfen auch spezielle Pflegeprodukte der gereiften, sich hormonell verändernden Haut, wieder in Balance zu kommen – auch in den Wechseljahren.

Das Absinken des Östrogenspiegels kann vier unterschiedliche Hautveränderungen zur Folge haben:

  1. Dünner werdende Haut

Man geht davon aus, dass sich das Hautkollagen um bis zu 30 Prozent verringert, sobald man die letzten Regelblutungen hatte.

Das bedeutet, dass die Hautdicke um circa ein Prozent abnehmen kann. Der dünner werdenden Haut kann man mit hoch dosierten und effizienten Wirkstoffkomplexen entgegenwirken, sodass sie ihre Balance erhält und gleichzeitig vor weiteren Umwelteinflüssen geschützt wird.

2. Trockene oder extrem trockene Haut

Ein weitverbreitetes Problem bei reifer Haut ist die Trockenheit. Diese entsteht, weil die Haut weniger Talg produziert und die Stoffe, die die Feuchtigkeit in der Haut binden, sich ebenso abbauen. Hier sollte die Haut dauerhaft mit feuchtigkeitsspendenden Seren versorgt werden.

Hoch dosierte Konzentrate auf Hyaluronsäurebasis geben der Haut die Feuchtigkeit zurück, die ihr fehlt, und füllen gleichzeitig die Feuchtigkeitsspeicher auf. Diese sogenannten Moisturizing Seren sind unerlässlich im Einsatz gegen trockene, reife Haut.

3. Überempfindliche Haut

Ebenso eine Folge des sinkenden Östrogenspiegels ist die Überempfindlichkeit der Haut, die mit der fehlenden Feuchtigkeit einhergeht. Denn fehlt der Haut Feuchtigkeit, verlangsamt sich der Prozess der Hautregeneration, und somit ist sie weniger vor Umwelteinflüssen oder oxidativem Stress geschützt. Sie reagiert dagegen hochsensibel auf alle Stoffe, die der Haut nicht guttun. In diesem Fall helfen exakt abgestimmte Beauty-Produkte, die auf all die Stoffe verzichten, die die Haut reizen können. Hier ist weniger immer mehr, denn ein Verzicht auf Duft- und Farbstoffe sowie andere Allergene hilft der Haut, sich zu erholen und zu gesunden.

4. Fältchen, Falten und Verzuckerungen

Die größte Veränderung während der Wechseljahre ist die Zunahme von Falten, nicht nur im Gesicht, sondern auch am Hals, am Dekolleté sowie an den Händen. Das liegt daran, dass sich weniger Kollagen, Elastin und Feuchtigkeit bilden, dadurch bekommen Falten ihre Chance.

Mit regelmäßigen hoch konzentrierten professionellen Peelings, die nur im Kosmetikinstitut oder beim Hautarzt durchgeführt werden dürfen, kann man vorbeugen. Sie sorgen für das Lösen der obersten Hornschichten und bringen jede Haut mit der Zeit wieder zum Strahlen. Softe Peelings sollten in der Hautpflegeroutine des Kunden daheim ebenfalls regelmäßig durchgeführt werden.

Unverzichtbare Begleiter

Beim Kampf gegen Falten darf ein hoch konzentriertes Powerserum nie fehlen. Das Powerserum sollte immer auf Hyaluronsäurebasis sein und gleichzeitig hoch dosierte Peptide enthalten, die den Falten den Kampf ansagen.

Bei der Wahl der Creme sollte man während der Wechseljahre auf emulgatorfreie Cremes achten, denn nur diese waschen die so wichtigen hauteigenen Lipide nicht dauerhaft aus der Haut. Dieser sogenannte „Auswascheffekt“ trägt in jedem Fall zur Trockenheit bei. Daher lohnt sich immer der Einsatz einer sogenannten Derma Membran Struktur-Cremebasis, also einer Creme, die keine Emulgatoren enthält und damit zur Hautgesundheit effektiv beiträgt.

Die richtige Creme oder das passende Serum in den Wechseljahren enthält darüber hinaus auch östrogenähnliche Stoffe aus der Natur, die die ideale Unterstützung für die Haut sind. Sie können den Hormonspiegel positiv beeinflussen. Östrogenähnliche, aber naturbelassene Stoffe sind Extrakte aus der Yamswurzel, das sogenannte Diosgenin.

Darüber hinaus darf die Augenpartie nie vernachlässigt werden. Eine gute Augenpflegecreme hilft der trockenen Augenpartie und sorgt für ein frisches, waches und strahlendes Aussehen.

Und auch die Hände verraten das Alter sehr gerne. Wer hier vorbeugen möchte, sollte frühzeitig und regelmäßig die Hände mit einem UV-Schutz eincremen.

Wichtig: Sonnenschutz

Auch die Sonne spielt mit zunehmendem Alter und damit in den Wechseljahren eine wichtige Rolle. Die Haut bildet im Lauf ihres Lebens weniger Melanin, das die Bräune fördert und vor Sonnenbrand schützen kann.

Das wiederum führt dazu, dass die UV-Strahlung nun stärker auf die ungeschützte Haut trifft und sie nachhaltig schädigen kann. Pigmentflecken und Altersflecken entstehen. Hier ist das wichtigste Gebot: immer an Sonnenschutz denken zur Vorbeugung gegen neue Pigmentverschiebungen.

Immer abschminken

Im Sinne einer gesunden Haut gilt es, ebenfalls auf den richtigen pH-Wert zu achten. Hier spielen gute Reinigungsprodukte eine entscheidende Rolle, sie können – einmal richtig dosiert und eingestellt – zum stabilen pH-Wert der Haut beitragen und bereiten jede Haut optimal auf die folgende Wirkstoffzufuhr vor.

Das abendliche Entfernen von Make-up sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Mit diesen wertvollen Tipps wird jede Haut in der Lage sein, die Veränderungen während der Wechseljahre gut zu meistern. Dennoch spielen alle anderen Faktoren eine wichtige Rolle, denn unsere Haut ist komplex, und man darf nicht außer Acht lassen, dass es sich hierbei um hormonelle Vorgänge und Veränderungen handelt. Daher spielen Nährstoffe eine wichtige Rolle, ein gesunder Lebensstil ebenso wie das Vermeiden von Stress.

Auf einen Blick: Was hilft bei ­Hautveränderungen?

  • Dünner werdende Haut: Umwelteinflüssen wirken hoch dosierte und effiziente Wirkstoffkomplexe entgegen.
  • Trockene und extrem trockene Haut: Hoch dosierte Konzentrate auf Hyalu­ronsäurebasis geben der Haut die Feuchtigkeit zurück.
  • Überempfindliche Haut: Ein Verzicht auf Farb- und Duftstoffe sowie andere Allergene hilft der Haut beim Erholen.
  • Falten: Professionelle Peelings im Institut oder beim Dermatologen beugen der Hautalterung vor.
Foto: Sandra Willms
Sandra Willms

Die Autorin ist Aesthetic Therapeutin, Beauty-Expertin, Geschäftsführerin und Inhaberin von Dermaceutical.

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