
Apparative Treatments können zeitaufwendig und preisintensiv sein. Wie Sie mit minimalem (Zeit-)Aufwand apparativ arbeiten und dennoch effektive Ergebnisse erzielen, verrät Beauty-Businesscoach Antje Meyer. Die ausgebildete Kosmetikerin stellt mehrere Varianten zur Wahl.
Bei apparativen Behandlungen denken Sie bestimmt auch gleich an komplexe Behandlungsabläufe mit erhöhtem Zeitaufwand. All das mit dem Ziel, der Kundin in optimaler Weise mit einer Kur das bestmögliche Hautbild zu bieten: Geplumpt, gestrafft, verfeinert, durchfeuchtet, angekurbelt und verjüngt!
Häufig jedoch gibt es Kundinnen, die sich dieses Komplett-Kurpaket nicht leisten können oder sich die Zeit nicht nehmen wollen. Dementsprechend wurde ich gefragt: „Geht apparativ und effektiv auch minimal?“ Meine Antwort: Na klar! Minimal Medical Beauty!
Erst einmal sortieren
Bevor Sie diese Gedanken gleich in einem eigenen Konzept umsetzen, lassen Sie uns erst einmal darüber nachdenken, wie Minimal Medical Beauty überhaupt funktionieren kann und was dabei zu bedenken ist.
Dazu habe ich mir systematisch mögliche Technologien angeschaut. Was sollte also bedacht werden:
- in kurzer Zeit hohe Effektivität
- absolute Hautsicherheit auch mit verkürzter Anwendung im Institut
- eventuell mögliche lokale Intensivanwendungen der schwächeren Hautregionen
- Kombinationen mit erhöhtem Pflegebedarf für den Kunden zu Hause
- Sinnhaftigkeit einer verkürzten Anwendung

Zwei Varianten to go
Wer von Ihnen auch schon lange im Medical-Beauty-Bereich arbeitet, kennt auch immer wieder die Kundinnen, die nicht so lange „rumliegen“ wollen, sondern ein superkurzes Treatment buchen, um schnell fertig zu werden. Diesen Kundinnen biete ich in meinem Institut seit Jahren die Variante to go an. Was das bedeutet? Nichts anderes, als dass die wichtige Intensivmaske nach dem apparativen Treatment entweder direkt aufgetragen wird und die Kundin so nach Hause geht (das geht natürlich nur, wenn Maskenkonsistenz und Farbe einer Creme gleicht).
Oder bei Kundinnen, die es so nicht möchten, die Maske dann umgehend zu Hause auftragen. Wichtig ist hier, dass wir uns auf die Anwendung unserer Kundin verlassen können, damit die Haut optimal versorgt wird! Beide Varianten sparen in der Kabine circa 20 bis 25 Minuten, je nach Auftragetechnik, Einwirkzeit und Abnahmetechnik.
Ultraschall
Diese Technologie ist definitiv mit einem hochwertigen Gerät absolut geeignet für ein Medical Minimal Beauty Treatment! Hier möchte ich Ihnen auch zwei Möglichkeiten anbieten:
Variante 1
Eine Möglichkeit ist eine Kurzbehandlung, die nur aus Reinigung, Ultraschall und Abschlusspflege (circa 30 Minuten) besteht. Auch hier wäre in einer Kur die intensive Mithilfe der Kundin zu Hause gefragt! Zusatzanwendungen, zum Beispiel Peeling, Seren, Masken, macht die Kundin in einem von Ihnen vorgegebenen Plan selbst.
Variante 2
Die zweite Möglichkeit ist eine Komplettbehandlung mit einer Ultraschallanwendung, die nur einen Zehn-Minuten-Intensivpart erhält. Am liebsten mit zehn Megahertz, um eine sofortige Glättung der Haut zu erzielen.
Die erste Variante sehe ich als großartige Kurvariante mit Anwendungen, gern mehrfach pro Woche. Die zweite Variante ist die Party-Power-Variante mit einem Ergebnis, das im optimalen Fall einige Tage anhält.
Mikrodermabrasion (MDA)
Auch hierzu fallen mir verschiedene Möglichkeiten ein. Eine Variante wäre: Sie bereiten die Haut optimal mit Reinigung, Peeling und Desinfektion vor, führen dann eine kurze und intensive MDA nur im Gesicht und am Halsansatz durch, tragen reichlich Serum/Ampulle auf und schicken die Kundin mit der Maske nach Hause.
Eine weitere Variante bei gleicher Vorbereitung wäre: Sie arbeiten mit der MDA nur auf den schwächeren Hautpartien: zum Beispiel stark überverhornten Partien, lokal auf Falten, Poren, Pigmentflecken und lassen den Rest flächig unbehandelt.
Diese Variante erscheint Ihnen im ersten Moment seltsam? Das kann ich sehr gut verstehen! Denken Sie daran: Wenn wir stets die komplette Haut gleichmäßig mit der gleichen MDA-Anwendungstechnik behandeln, werden schwächere oder vorzeitig gealterte Partien niemals dem restlichen Hautbild angepasst. So kümmern Sie sich um die „Sorgenkinder“ und passen sie dem restlichen Hautbild an.

Einschleusende Geräte
Im Bereich der einschleusenden Geräte gibt es heute ein so breites Feld, dass ich diese gern zusammenfasse. Obwohl die Technologien und die Anwendungen völlig anders sind, haben alle dasselbe Ziel: möglichst viele passende Wirkstoffe in die richtige Hautebene zu bekommen. Hier können Sie im Bereich Minimal Medical Beauty fast genauso vorgehen wie bei der MDA.
Variante 1
Eine Möglichkeit wäre, dass Sie das Treatment so klar wie irgend möglich halten und nach der Reinigung direkt mit der Einschleusung starten. Diese dann auch so lange wie nötig, jedoch auch wieder nur im Gesicht und am Halsansatz. Der ganze Hals und das Dekolleté würden hier einfach zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Nach der Einschleusung erhält die Kundin eine Abschlusspflege. Den Rest macht die Kundin eigenverantwortlich zu Hause.
Variante 2
Eine andere Möglichkeit ist auch hier: Sie behandeln mit dem Gerät nur die schwächeren Gesichtspartien wie tiefere Falten, diese jedoch sehr intensiv!
Radiofrequenz, Laser und Co.
Auch hier können Sie mit den gleichen Varianten vorgehen, wie ich es bei den vorhergehenden Technologien vorgeschlagen habe. Bitte achten Sie stets darauf, dass die Behandlung so auch wirklich noch Sinn macht und langfristige Erfolge bringt!
Tipp
Senden Sie Ihrer Kundin ein kleines Video per Messenger, in dem Sie die Anwendungstechnik der Produkte und des Geräts genau erklären. So arbeiten Sie beide Hand in Hand. Selbstverständlich funktioniert dieses Modell auch mit anderen Home Care Devices – ob mit Ultraschall oder einschleusenden Geräten.
Zusatzumsatz ohne weitere Arbeitszeit
In den vergangenen Jahren wurden mir immer wieder Geräte für zu Hause vorgestellt. Wenn die Qualität des jeweiligen Geräts passt und mit Ihren apparativen Anwendungen und Ihrer Fachkompetenz im Institut übereinstimmt, dann möchte ich Ihnen eine weitere Möglichkeit für Minimal Medical Beauty vorstellen:
Sie machen bei Ihrer Kundin einmal monatlich ein MDA-Intensiv-Treatment mit allen Anwendungsschritten und intensiver Hautversorgung. Zu Hause behandelt sich die Kundin unter Ihrer Regie mit einem MDA-Gerät für zu Hause einmal wöchentlich selbst. Warum, werden sich jetzt einige von Ihnen fragen, ich verdiene doch am besten, wenn die Kundin zu mir ins Institut kommt! Normalerweise würde ich das bestätigen, doch nicht mit diesem Konzept!
Die Kundin kauft/mietet das Gerät für zu Hause bei Ihnen (Zusatzumsatz). Die dazugehörigen Produkte, die die Haut benötigt, um mit dem Gerät erfolgreich behandelt zu werden, kommen als individuelles Paket dazu (weiterer Zusatzumsatz).
Ergebnis: Sie haben einen großartigen Zusatzumsatz, ohne weitere Arbeitszeit zu investieren. Und Sie wissen ja: der hochwertigste Umsatz für uns ist der Verkaufsumsatz.
