Beauty Facts: Konservierung bei Cremes und Co.

03.04.2023
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Reden wir über Fakten! Ob Tagespflege oder Foundation, Shampoo oder Lippenstift – jeden Tag benutzen wir ganz selbstverständlich kosmetische Produkte. Medienberichte über angeblich besorgniserregende Inhaltsstoffe in Kosmetika können da ganz schön verunsichern. Dann hilft es, die Fakten zu kennen.

Es ist wichtig, dass die Kosmetikprodukte frei von Keimen und Bakterien sind. Konservierungsstoffe in Kosmetik sorgen dafür, dass Mikroorganismen keine Chance haben und kosmetische Produkte sicher und gut haltbar sind.

Hohe Temperaturen im Badezimmer oder Finger, die täglich in den Cremetiegel eintauchen – das sind ideale Bedingungen für Bakterien, Hefen und Pilze, um sich zu vermehren. Damit das nicht passiert und Verbraucherinnen und Verbraucher kosmetische Produkte ohne Bedenken verwenden können, tun die Hersteller so einiges. Die Art der Verpackung und die Auswahl der Inhalts- und Konservierungsstoffe sorgen unter anderem dafür, dass sich keine Keime vermehren können.

Keimfrei am Start

Im ungeöffneten Zustand sind kosmetische Mittel praktisch frei von Keimen. Erst wenn die Verpackung geöffnet wird, können Mikroorganismen in das Produkt gelangen. Welche Art der Konservierung ein Produkt dann braucht, hängt von seinen Inhaltsstoffen ab. Ein hoher Alkoholgehalt, wie ihn zum Beispiel Parfums haben, sorgt für eine geringe Keimanfälligkeit. Und wasserfreie Produkte wie Puder bleiben ebenfalls von allein lange frisch. Doch sobald die Formulierungen Wasser oder einen hohen Anteil an Eiweißverbindungen enthalten, finden Bakterien den perfekten Nährboden. Unangenehmer Geruch, Verfärbungen oder eine veränderte Konsistenz können dann die Folge sein. Zum gesundheitlichen Schutz ist die Konservierung kosmetischer Produkte daher unbedingt notwendig.

Den Herstellern steht hierfür ein breites Spektrum an Stoffen zur Verfügung. In der EU sind derzeit ca. 50 Stoffe als Konservierungsstoffe in Kosmetika zugelassen. Häufig werden mehrere Stoffe kombiniert, um alle relevanten Keime abzudecken. Hierbei werden nur umfassend geprüfte und zugelassene Stoffe verwendet. Zudem achten die Hersteller immer darauf, deren Konzentrationen so gering wie möglich zu halten.

Gibt es Kosmetik frei von Konservierungsstoffen?

Kosmetische Produkte dürfen den Aufdruck „frei von Konservierungsstoffen“ tragen, wenn sie keinen Stoff enthalten, der vorrangig der Haltbarmachung dient. Das ist beispielsweise bei Produkten wie wasserfreien Pudern der Fall, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe keiner weiteren Konservierung bedürfen. Als „frei von Konservierungsstoffen“ gelten auch Produkte mit Inhaltsstoffen, die nur als Nebeneffekt konservierend wirken. Zum Beispiel haben ätherische Öle oft die Hauptfunktion, Gerüche zu überdecken. Sie dienen aber gleichzeitig auch der Konservierung. Zurzeit gibt es ca. 150 bis 200 dieser „multifunktionellen Inhaltsstoffe“.

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Birgit Huber

ist stellvertretende Geschäftsführerin des IKW (Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V.) und als Bereichsleiterin des Kompetenzpartners Schönheitspflege zuständig für alle Fragen rund um Kosmetik.

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