Es gibt kosmetische Klassiker, die sind aus der Hautpflege nicht wegzudenken. Inhalts- und Wirkstoffe, die zu diesen Basics zählen, stellt Kosmetikexpertin Sarah White in unserer Serie vor.
Gelée royale ist der Saft, mit denen Honigbienen ihre Bienenkönigin aufziehen. Optisch dem herkömmlichen Honig sehr ähnlich, sind Wirkung und Zusammensetzung des sogenannten Weiselfuttersafts doch anders.
Gelée royale ist ein hellgelber Saft mit geleeartiger Konsistenz, entsteht aus Drüsensekreten der Arbeiterbienen und ist wichtiger Nahrungsbestandteil des gesamten Bienenvolkes. Alle Bienenlarven werden während der ersten drei Larvenstadien damit aufgezogen, ebenso wie die Bienenkönigin selbst. Gelée royale sorgt dabei für einen deutlichen Entwicklungsschub der heranwachsenden Larven. Während die heranwachsenden Arbeiterbienen irgendwann Pollen und Honig verzehren, wird die Bienenkönigin kontinuierlich mit Gelée royale versorgt – lange nahm man deshalb an, dass dieser Unterschied in der Nahrung eine Biene zur Königin werden lässt. Dies wurde mittlerweile widerlegt: Der Verzehr von Pollen und Honig hingegen verhindert, dass sich eine Arbeiterbiene zur Königin weiterentwickelt. Dennoch ist Gelée royale für seine wachstumsfördernden Eigenschaften bekannt geworden.
Umstrittener Wirkstoff
Die Gewinnung ist umstritten: Hierzu wird dem Bienenvolk zuerst die Königin entnommen, was für das gesamte Volk eine Stresssituation bedeutet. Schließlich ist die Königin für das Überleben des Volks verantwortlich. Anschließend werden vorbereitete Königinnenzellen in den Bienenstock eingesetzt, woraufhin Gelée royale zur anschließenden Entnahme produziert wird.
Zusammensetzung
Das Gelée selbst ist reich an Eiweißen, Vitaminen (insbesondere B-Vitamine) und Kohlenhydraten und besteht zu etwa 20 Prozent aus Zucker, 20 Prozent aus Aminosäuren und 5 Prozent Fetten. Neben grob 70 Prozent Wassergehalt finden sich Riboflavin, Pyridoxin, Thiamin, Niacin, Pantothensäure, Folsäure und Biotin im Sekret.
In Kosmetika
Gelée royale ist ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel und ein gängiger Wirkstoff in Kosmetik. Auf der Haut soll es belebend und stimulierend wirken, die Zellregeneration anregen, gegen Faltenbildung helfen, antioxidativ wirken und Feuchtigkeit binden.
Aufgrund dieser Eigenschaften soll es sich deshalb besonders für Anti-Aging-Zwecke eignen. Viele der weitverbreiteten Aussagen zur Wirkung konnten sich in Studien bisher nicht nachweisen lassen. Bei der Verwendung, sowohl als Nahrungsergänzungsmittel als auch in Kosmetika, ist zudem Vorsicht geboten: Allergische Reaktionen sind aufgrund der enthaltenen Eiweiße nicht ausgeschlossen.
So geht es weiter!
Teil 42 zum Thema „Teebaumöl" folgt in einer der nächsten Ausgaben.
Sarah White
Die Autorin war als internationale Trainerin für die Kosmetikbranche tätig. Auf ihrer Webseite berichtet sie über Hautpflege und Wirkstoffe.